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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc
Autoren: kram
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Herrin, was sie da sagte?
    „Niemand kann den Verschlag erreichen, ohne zuvor durch Eure Schlafkammer zu gehen."
    „Richtig. Nicht einmal Glinna wird auch nur den geringsten Hinweis auf unseren Gast bekommen."
    „Aber wie können wir ihn dort oben versorgen?" wollte Bridget wissen.
    AnnaClaire zuckte die Schultern. „Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.
    Wahrscheinlich werde ich mich um ihn kümmern müssen. Wenn ich bedenke, wie lange ich meine kranke Mutter gepflegt habe, dürfte mir das nicht besonders schwer fallen."
    Bevor seine Herrin womöglich ihre Meinung änderte, beugte sich Tavis zu dem bewusstlosen Rory und versuchte, ihn hochzuheben. „Ein großartiger Plan, Mylady", erklärte Tavis. „Allerdings befürchte ich, dass es uns auch zu dritt nicht gelingen wird, ihn die Treppe hinauf zum Dachboden zu tragen."
    „Er muss mit unserer Unterstützung laufen." AnnaClaire hob ihr Nachtgewand ein wenig an, ehe sie sich neben Rory auf den Fußboden kniete. „Rory! Rory O'Neil!" rief sie ihn an.
    Beim Klang ihres energischen Tonfalls öffnete Rory die Augen und blickte starr ins Leere.
    „Wir werden Euch jetzt nach oben bringen. Aber Ihr müsst uns dabei helfen." AnnaClaire sah ihn beinahe beschwörend an.
    „Mich nach oben bringen ..." Rory lächelte weich. „Ja, werde ich dann endlich meine Caitlin sehen?"
    „Wovon redet er?" fragte AnnaClaire ihre Haushälterin.
    „Er glaubt, er wäre gestorben", erklärte Bridget.
    „Ach so." AnnaClaire neigte sich dicht zu Rory hinunter. „O'Neil, nehmt meine Hand."
    „Mit Vergnügen." Trotz der schweren Verletzungen war Rorys Griff überraschend fest und kräftig. Bei der Berührung wurde AnnaClaire seltsam warm.
    „Hier, Tavis, nimm seine andere Hand." Sie versuchte, das unerklärliche Kribbeln auf ihrer Haut zu ignorieren.
    Tavis und AnnaClaire gelang es mit großer Anstrengung, Rory so weit hochzuziehen, dass er, wenn auch sehr wackelig, auf den Füßen stand. Dann legten sie sich jeweils einen seiner Arme um die Schultern und bewegten sich langsam durch die Halle zu der breiten Treppe, die zu AnnaClaires Gemächern im zweiten Stockwerk führte.
    Unter Aufbietung aller Kräfte schafften es der alte Mann und seine Herrin, den Verletzten Stufe um Stufe nach oben zu bringen. Rory war so schwach, dass er so gut wie keinen Schritt selber gehen konnte, sondern von Tavis und AnnaClaire mühevoll geschleppt werden musste, wobei seine Füße beinahe ununterbrochen über den Boden schleiften.
    In AnnaClaires Schlafgemach gab es eine Tür, hinter der eine schmale Stiege auf den Dachboden führte. Rorys Wunden bluteten wieder heftig, als seine Retter ihn dort schwer atmend auf eine schmale Liegestatt sinken ließen.
    AnnaClaire trat eine n Schritt zurück und sah dabei zu, wie Bridget und ihr Mann begannen, Rorys Sachen aufzuschneiden. Immer deutlicher wurde jetzt das Ausmaß der Verletzungen. Rory hatte glücklicherweise wieder das Bewusstsein verloren, so dass er die zweifelsohne grauenha ften Schmerzen momentan nicht spürte.
    „Vielleicht solltet Ihr jetzt besser gehen, Mylady", schlug Bridget behutsam vor. „Was wir hier zu tun haben, ist gewiss kein schöner Anblick."
    Unwillkürlich straffte AnnaClaire die Schultern. Ohne sich darüber im Klaren zu sein, hatte sie bereits das Kommando in dieser Angelegenheit übernommen. „Ich erwarte bestimmt nicht, dass die Versorgung dieses Mannes einfacher ist als die meiner Mutter. Wenn ich jene Aufgabe über viele Monate hinweg gemeistert habe, werde ich jetzt wohl helfen können, Rory O'Neils Wunden zu verbinden."
    „Sehr wohl, Mylady." Die alte Frau nickte ihrem Mann zu. „Tavis, wir brauchen heißes Wasser."
    „Und saubere Leintücher, Bridget, sowie Opiate", fügte AnnaClaire hinzu.

    Nachdem die beiden alten Leute gegangen waren, schaute sie auf die reglose Gestalt hinunter. Bis zu diesem Moment hatte sie noch keinen Gedanken daran verschwendet, worauf sie sich da eingelassen hatte.
    Doch jetzt stellte sie sich die Frage, ob sie wohl den Verstand verloren hatte. Wie hatte sie erlauben können, dass ein Mörder unter ihrem Dach Zuflucht fand? Er war ein Feind der Krone, und würde man ihn hier in Clay Court aufspüren, könnte das für sie alle den Tod durch den Strang bedeuten.
    Und was mochte ihr Vater wohl sagen, wenn er jemals von den Vorgängen erfuhr?
    Entschlossen verdrängte AnnaClaire die beunruhigenden Gedanken und machte sich daran, Rorys Wunden zu behandeln. Sie musste einfach nur dafür sorgen,
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