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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc
Autoren: kram
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Und dann wirst du keine Zeit mehr für deine Schwester haben."
    Rory zog das junge Mädchen an sich und küsste es zärtlich auf die Stirn. „Ich werde immer Zeit für dich haben, Briana", versicherte er. „Außerdem kannst du jeden Tag zu uns kommen und Caitlin mit den Kleinen helfen."
    „Wie viele Kinder wünschst du dir?" erkundigte sie sich.
    „Mindestens ein Dutzend. Die Jungen werden ihrem Vater ähneln, und die Mädchen werden wie ihre Mutter dunkles Haar haben und eine Haut so klar wie das Wasser des Shan-non. Außerdem werden sie so wunderschön sein, dass ich sie werde einsperren müssen, um sie vor den jungen Männern die ser Gegend zu schützen."
    Briana und Conor lachten über diese schwärmerischen Worte fröhlich und unbeschwert, und Conor meinte: „Siehst du, Bruderherz, das ist es, was ich an dir so sehr mag. Wenn du von der Zukunft träumst, sind diese Träume immer so überwältigend und großartig. Ich hoffe für dich, dass es nicht umgekehrt kommt und deine Söhne klein und zierlich wie ihre Mutter werden und deine Töchter solche Riesen, wie du einer bist."
    „Ganz gewiss nicht", entgegnete Rory bestimmt. „Sie werden ..." Er hielt inne, denn draußen vor der Kapelle vernahmen sie Geräusche, die auf einen Tumult hinwiesen. Erleichtert lächelte er. „Na endlich. Ich dachte schon ..." Abermals brach Rory mitten im Satz ab.
    Das Lächeln erstarb auf seinen Lippen. Alarmiert lauschte er auf die plötzlichen lauten Rufe, in die immer mehr Gäste einfielen, und eilte durch die Kapelle nach draußen.
    In der Nähe des Eingangs stand ein Junge von sechs oder sieben Jahren, der wild gestikulierte und unzusammenhängende Worte hervorstieß. Seine Kleider waren schmutzig und zerrissen und wiesen Blutspuren auf.
    Rory bahnte sich einen Weg durch die Menge, ging vor dem Kind in die Hocke und umfasste dessen Schultern. In einem Anflug von Panik erkannte er in dem Jungen einen Sohn von Caitlins ältestem Bruder.
    „Was ist passiert, Innis? Wo sind die anderen?"
    „Neben der Straße ... In der Biegung ... Englische Soldaten ... Mehr als ein Dutzend!"
    Rory verdrängte mit aller Kraft das Gefühl aufsteigenden Entsetzens. Stattdessen verlangte er: „Innis, erzähl endlich, was geschehen ist!"
    Offenkundig hatte der kleine Junge Entsetzliches gesehen. Er zitterte am ganzen Körper, als er hervorstieß: „Mein Vater fiel auf mich. Ich konnte mich nicht rühren. Ich musste alles mit ansehen. Oh Rory, sie sind alle tot!"
    „Nein!" Rory ließ das Kind los, richtete sich auf und stürmte zu einem Pferd, das an einem Baum festgebunden war. Er griff nach den Zügeln, machte es los und schwang sich auf den Rücken des Tieres. Dann preschte er davon. Er hörte noch, wie andere Reiter ihm folgten, sah aber nicht zurück.

    Noch bevor er die Wegbiegung erreichte, hatte Rory bereits die gespenstische Stille wahrgenommen. Kein Vogelgezwit scher, keine raschelnden Bewegungen irgendwelcher anderer Tiere. Es schien, als hielte das Land den Atem an.

    Und dann sah er sie, die vielen leblosen Körper - sowohl von Menschen als auch von Tieren. Die Pferde, in deren Hälsen noch die Lanzen steckten. Die wagemutigen Männer, die augenscheinlich bis zu ihrem letzten Atemzug erbittert ge kämpft hatten. Manche hielten noch im Tod den Griff ihrer Schwerter umklammert. Doch am schlimmsten hatten die Angreifer unter den Frauen gewütet.
    Rory sah etwas Weißes im Wind flattern. Nur an ihrem Brautkleid, das von rohen Händen zerrissen worden war, konnte er Caitlin erkennen. Erschüttert kniete er neben seiner toten Liebsten. Ihr teilweise entblößter Körper wies Spuren auf, die Zeugnis ablegten von der Gewalt, die man ihr angetan hatte, bevor sie brutal ermordet worden war.
    Mit einem markerschütternden Aufschrei riss Rory die leblose Gestalt an sich und barg das Gesicht in ihrem von Blut verklebten Haar. Er wurde von unkontrollierbaren Schluchzern geschüttelt. Ihm war, als würde ihm das Herz in Stücke gerissen.
    „Rory, um Himmels willen!" Voller Entsetzen stand Conor neben seinem Bruder. Hilflos musste er mit ansehen, wie Rory in unartikulierter Raserei seinem unendlichen Schmerz Luft machte. Er schämte sich seiner Tränen nicht.
    Nach und nach trafen immer mehr Menschen an der Stätte des Grauens ein. Gavin O'Neil ging zu seinem ältesten Sohn. Seine Stimme bebte, als er sagte: „Rory, wir wissen, wer für dieses Massaker verantwortlich ist. Innis hat gehört, wie der Anführer der Horde .Tilden'
    genannt wurde.
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