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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc
Autoren: kram
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inne. Die Eheleute blickten äußerst schuldbewusst drein.
    „Ich weiß, was ihr beide gedacht habt." AnnaClaires Wangen waren gerötet, nicht vor Scham, sondern vor Ärger. „Ihr hattet vor, diesen Mörder hier in meinem Haus zu verstecken.
    Und das hinter meinem Rücken."
    Sie deutete auf die leblose Gestalt auf dem Fußboden, wo raufhin Bridget die Schüssel so hastig abstellte, dass Wasser über den Rand auf den Fußboden schwappte, mit wenigen Schritten bei dem Mann war und sich neben ihn kniete. Tavis folgte ihrem Beispiel.
    Gemeinsam berührten sie ihn vorsichtig und tasteten nach seinem Puls.
    Trotz ihres Zorns war AnnaClaire eigentümlich berührt von dem Verhalten der beiden älteren Leute.

    „Ist er tot?" wollte Tavis wissen.
    Nach einer Weile richtete sich Bridget auf. „Nein, er lebt. Dem Himmel sei Dank." Sie bekreuzigte sich.
    AnnaClaire sah auf die immer größer werdende Blutlache auf dem Fußboden. „Warum hat sich noch keiner von euch um seine Verletzungen gekümmert, wenn ihr euch so sehr um ihn sorgt?"
    Tavis schaute zu ihr auf. „Er hat es nicht erlaubt. Erst sollten alle seine Männer in Sicherheit und versorgt sein. Ich habe die ganze Stadt nach sicheren Unterkünften durchkämmt."
    „Das stelle ich mir nicht so schwierig vor", meinte AnnaClaire, „nachdem ich gehört habe, welch hohes Ansehen dieser ...", sie verzog das Gesicht, „... Blackhearted O'Neil genießt."
    „Das ist wohl wahr, Mylady. Aber nach der heutigen Konfrontation unten am Hafen haben die Gesandten der Königin per Dekret verfügt, dass jeder, der Rory O'Neil oder seinen Männern Unterschlupf gewährt, als Feind der Krone gilt und gehenkt wird."
    „Gehenkt?" wiederholte AnnaClaire fassungslos. „Und mit diesem Wissen habt ihr ihn in mein Haus gebracht?" Ihre Stimme klang vor Empörung ein wenig schrill.
    „Er liegt im Sterben", erklärte Tavis. „Es gab für uns keinen anderen Ort, an den wir ihn hätten bringen können. Nur dank Eurer Kutsche und Eures Umhangs war es überhaupt möglich, ihn aus dem Hafengelände zu schaffen."
    Tavis' Miene hellte sich auf, als er hinzufügte: „Mylady, Ihr könnt doch jederzeit behaupten, von all dem hier nichts gewusst zu haben."
    Nachdenklich betrachtete AnnaClaire die beiden Bediens teten. Zwar kannte sie sie seit ihrer frühesten Kindheit, da sie häufig mit ihren Eltern die Sommermonate in Irland verbracht hatte, um wenigstens zeitweise dem Lärm und Trubel Londons zu entkommen. Doch bis zu diesem Augenblick war es ihr nie in den Sinn gekommen, dass Bridget und Tavis, einfache, ruhige Leute, besonders mutig sein könnten.
    „Für euch selbst würde das natürlich nicht zutreffen", sagte sie aus dieser Überlegung heraus. „Ihr würdet also bedenkenlos euer Leben für diesen Mann riskieren?"
    Tavis nickte mit Nachdruck. „Jeden Tag setzt Rory O'Neil sein Leben für unser Volk aufs Spiel. Wir können doch nicht weniger für ihn tun, als er für uns tut. Mit Eurer Erlaubnis, Mylady, würden wir jetzt gern seine Wunden verbinden."
    „Und dann?" AnnaClaire verschränkte die Arme vor der Brust. „Er ist lebensgefährlich verletzt. Selbst wenn er überlebt, bleibt immer noch die Frage, wie ihr ihn aus Dublin he-rausschmuggeln wollt."
    Ratlos kratzte Tavis sich am Kopf. „Darüber haben wir noch nicht nachgedacht", antwortete er. „Zunächst müssen wir alles daransetzen, ihn am Leben zu erhalten."
    „Und wo wollt ihr ihn heute Nacht verstecken?"
    Tavis richtete sich auf. „Irgendwo in den Ställen, mit Eurer gnädigen Erlaubnis."
    Entschieden schüttelte AnnaClaire den Kopf. „Das wäre zu gefährlich, weil ihn zu viele Leute entdecken könnten, zum Beispiel der Stallmeister oder die Burschen, die die Ställe aus-misten. Je weniger Menschen von dieser Sache wissen, desto größer ist eure Chance, das Geheimnis zu wahren."
    Sie merkte überhaupt nicht, dass sie bereits auf dem besten Wege war, bei diesem lebensgefährlichen Spiel mitzuwirken. Vielmehr überlegte sie angestrengt, wie sie ihre eigene Klugheit dazu nutzen konnte, den beiden alten Leuten zu helfen, die sie schon so lange kannte.
    „Am besten wäre es", fasste AnnaClaire ihre Überlegungen in Worte, „wenn ihr ihn an einem Ort verstecken würdet, den niemand entdecken kann." Plötzlich huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. „Ich habe eine Idee. Der kleine Verschlag auf dem Dachboden, direkt über meinen Gemächern."
    Überrascht wechselten Tavis und Bridget einen bedeutungsvollen Blick. Wusste ihre
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