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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc
Autoren: kram
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dass ihr Vater nie mals zu hören bekam, woran sich seine Tochter beteiligt hatte.
    Morgen um diese Zeit würde Rory O'Neil aller Wahrscheinlichkeit nach tot sein. Sollte er durch eine wundersame Fügung des Schicksals doch überleben, würde AnnaClaire dafür sorgen, dass er Clay Court so schnell wie möglich verließ.

    „So, jetzt haben wir alles getan, was überhaupt möglich ist. Der Rest liegt in Gottes Hand."
    Bridget strich über die Decke, unter der Rory O'Neil völlig reglos lag, und sagte zu AnnaClaire: „Mylady, Ihr solltet jetzt versuchen, ein wenig zur Ruhe zu kommen."
    „Ja, du hast Recht", stimmte diese zu. „Aber denkt daran: Ihr dürft niemandem trauen, nicht mal Glinna."
    „Sehr wohl", bestätigte Tavis und hielt seiner Herrin sowie seiner Frau die Tür auf. Hinter den beiden Frauen stieg er die schmale Treppe hinunter, wobei er bemerkte: „Die Zofe könnte ein solches Geheimnis niemals für sich behalten. Sie würde sich ihren Freunden gegenüber damit brüsten, dass sie den Aufenthaltsort des Blackhearted O'Neil kenne. Und innerhalb von Stunden wüsste ganz Dublin ebenfalls Bescheid."
    Als sie in AnnaClaires Schlafgemach standen, griff Bridget plötzlich nach der Hand ihrer Herrin und küsste sie. „Gesegnet sollt Ihr sein für Euer Mitgefühl. Ich werde nicht vergessen, was Ihr heute Nacht getan habt."
    „Ich auch nicht", bekräftigte Tavis und verneigte sich ehrerbietig. „Ihr seid ein Engel der Barmherzigkeit."
    Oder eine Närrin, dachte AnnaClaire, während sie die Tür hinter den beiden verriegelte.
    Bald darauf legte sie sich ins Bett, doch sie war zu aufgewühlt, um schlafen zu können. Sie blickte in die Dunkelheit und dachte an den Mann, der in der Dachkammer über ihrem Gemach mit dem Tode rang.
    Sollten die Engländer gewahr werden, dass sie diesem Re bellen in ihrem Hause Unterschlupf bot, konnte AnnaClaire nicht einmal Unwissenheit vortäusche n. Sie war sich völlig im Klaren über das, was sie tat. Und wenn sie ganz und gar ehrlich mit sich selbst war, musste sie sich eingestehen, dass sie auch die Beweggründe für ihr Verhalten erkannt hatte.
    Auf den ersten Blick schon hatte sie ihr Herz an Rory O'Neil verloren. Noch niemals zuvor war ihr ein Mann wie dieser furchtlose irische Kämpfer begegnet. Die hochgeborenen Gentlemen, die sie am Hofe in London kennen gelernt hatte, erschienen ihr im Vergleich zu Rory ausgesprochen nichtssagend.
    Beim Aufschneiden seines Wamses war ihr aufgefallen, wie ungewöhnlich kräftig und muskulös seine Arme und Brust waren. Gleichzeitig hatte sie erschrocken und berührt zugleich die vielen Narben auf seinem Körper registriert und dachte nun immer wieder an das, was Tavis ihr über Rory erzählt hatte. Eine Liebe, wie er sie für seine Braut empfunden haben musste und wohl immer noch empfand, war in der Tat äußerst selten und ungewöhnlich.

    AnnaClaire hatte gerade die Augen geschlossen, als vom Dachboden her plötzlich ein lautes Poltern zu hören war.
    Sie sprang aus dem Bett, zündete rasch eine Kerze an und hastete damit die Stufen zur Kammer hinauf. Dort fand sie Rory auf dem Fußboden, wild um sich schlagend, vor.
    AnnaClaire steckte die Kerze in eine Halterung, kniete sich neben ihn und hielt seine Hände fest. „Rory O'Neil, könnt Ihr mich hören?"
    Sofort wurde er ruhiger und öffnete die Augen. „Mein Schwert ... Ich brauche ... eine Waffe."
    „Habt keine Angst. Hier ist niemand, der Euch etwas antun will."
    „Mein ... Schwert", wiederholte Rory mit großer Anstrengung, und AnnaClaire seufzte.
    „Nun gut, ich werde es holen. Aber zunächst müsst Ihr zurück ins Bett." Er stützte sich schwer auf sie, als AnnaClaire ihm aufhalf, und schließlich hatte er sich wieder auf seinem Lager ausgestreckt. Mit erstaunlicher Kraft umklammerte er AnnaClaires Hände und flüsterte:
    „Wo bin ich?"
    „In meinem Haus, in Clay Court in Dublin."
    „Dublin." Rory schloss die Augen. „Also nicht im Himmel." Sekunden später sah er AnnaClaire wieder an. „Und wer seid Ihr?"
    „Mein Name ist AnnaClaire."
    Für einen Moment schien er seine Schmerzen zu vergessen, denn ein Lächeln erhellte seine Züge. „Ach ja, mein ... Engel." Doch schon überwältigten ihn die körperlichen Qualen wieder, und er ließ den Kopf kraftlos in die Kissen sinken. Mit äußerster Anstrengung stieß er eindringlich hervor: „Waffen ... werden gebraucht ..."
    AnnaClaire durchquerte den Raum und holte das Schwert, das in einer Ecke lag. „Hier ist Euer
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