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Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)

Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
Autoren: Rainer Frank
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Ein Abend im Mai
     
    Es war an einem noch kühlen Frühlingsabend Anfang Mai, an dem sich Frank Steiner entschloss, nach dem abendlichen Besuch im Fitnessstudio seinen PC doch noch mal zu starten. Eigentlich hatte er sich ja vorgenommen, auch heute darauf zu verzichten. Einerseits war es schon nach 23 Uhr und anderseits hatte er im Grunde auch gar keinen Bock auf irgendwelche Nachrichten und den deprimierenden Rest. Doch letztlich siegte mal wieder seine angestaute Neugier. Die war durch das Training zusätzlich angestachelt. Immer wenn er sich so ausgepowert hatte, dann kamen sie, diese erotisch-romantischen Gedanken und Gefühle. Andere würden es sicher als Geilheit bezeichnen. Irgendwie war das schon seltsam. Er war ziemlich fix und fertig, aber auch so richtig aufgekratzt. „Immer das Gleiche“, sagte er zu sich. „Wann hört das denn nur auf?“ Gleichzeitig dachte er aber, hoffentlich nicht so schnell.  
     
    Während die Kiste hochfuhr, packte er noch schnell die Tasche aus und beförderte die durchgeschwitzten Klamotten auf den reichlich angewachsenen Wäschehaufen im Bad. Das Duschtuch landete auf der Wäscheleine, die über der Wanne gespannt war. Seit Tagen wollte er schon die Waschmaschine anwerfen. Doch er war zu diesen Dingen im Moment total lustlos, um nicht faul zu sagen. Das war etwas, was er so nicht von sich kannte. Was war denn nur mit ihm los? Torschlusspanik, Midlifecrisis, Einsamkeit, Kuschelentzug? Irgendwie kamen da zurzeit wohl mehrere Faktoren zusammen.  
    „Scheiss älter werden“, sinnierte er vor sich hin. Obwohl er sich mit Mitte dreißig gar nicht wirklich alt fühlte. Aber die Jahre vergingen eben. Und es war auch schon viel zu lange her, dass hier noch jemand anderes ein- und ausging.  
    Es hatte ihm doch bisher nie wirklich etwas ausgemacht, wenn er alleine war. Er war sogar ganz gern allein und hatte seine Ruhe. Es gab ja dauernd und mehr als genug Abenteuer. Aber er schien das vermeintlich langsam satt zu haben. Er spürte es immer eindeutiger, er wollte wieder einen Partner um sich haben. Sein Unterbewusstsein schien das auch anzumahnen.  
    Gedankenverloren, fast wie ferngesteuert, öffnete er sein Mailpostfach und holte den Inhalt vom Server ab. Er konnte nichts von Bedeutung entdecken. Keine positiven und keine negativen Nachrichten, keine Besuchsankündigungen, keine Einladungen und zum Glück auch keine Onlinerechnungen. Schnell waren die immer öfters eingehenden Spammails nebst diverser Newsletter im virtuellen Papierkorb verschwunden. Jetzt folgte der Klick auf das Internetprogramm und anschließend auf den Favoritenordner. Dort, wo alle seine Links, auch die diversen Chatlinks und andere schlüpfrige Objekte, gespeichert waren.  
     
    „So, da wollen wir doch mal schauen, wer noch alles munter, besser gesagt, wer noch alles geil ist um diese Zeit.“ Murmelte er vor sich hin, während das gespeicherte Passwort schnell den Inhalt seines Profils freigab. Der erste Blick fiel natürlich auf die Nachrichtenbox, aber die war leer. Das wunderte ihn letztlich auch nicht, er hatte diese Seite einige Tage echt links liegen lassen. Diese ganzen Spinner hier gingen ihm in letzter Zeit mächtig auf die Nüsse. Wie zur Bestätigung dessen, klickte er ein Profil an, das er kannte und was noch online war. Mit dem Typ hatte er vor einigen Tagen lange gechattet, aber der war irgendwie nicht das, was er suchte. Trotzdem hatte er sich das Profil mal abgespeichert und schickte ihm jetzt einen optischen Gruß in die Nacht. „Dann schauen wir doch mal, was sonst noch so los ist im schwulen Einwohnermeldeamt.“ Kaum war das ausgesprochen, leuchtet eine Nachricht in seiner Box auf. Die kam von dem Typ, dessen Profil er gerade besucht und einen Taps gesetzt hatte.    
    „’nabnd, was suchste denn so.“  
    Frank dachte, er liest nicht richtig, drückte auf Antworten und schrieb ihm schnell zurück: „hi du blödmann, vor kurzem haben wir fast den ganzen abend zusammen gechattet und jetzt fragst du mich was ich so suche. hat man dir in den letzten tagen das gehirn geklaut oder rausgevögelt?“ Senden! „So ein Arschloch“, dachte Frank laut. Haben denn hier alle nur noch ein Kurzzeitgedächtnis! Oder ist das doch schon Alzheimer? Sucht eine Beziehung und kann sich keine drei Tage einen Nicknamen, geschweige ein Gesicht merken. Erneut leuchtet eine Nachricht von dem Typ auf und Frank las sie auch gleich.  
    „sorry, hatte dich ganz verdrängt.“  
    Er konnte nur mit dem
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