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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe
Autoren: Perry Rhodan
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1.
     
    BASIS
     
     
    Für Perry Rhodan schien es, als stünde die Zeit still. Vor Jahrmillionen hatten Diebe das Auge des Roboters Laire gewaltsam entwendet, und nun gehörte ihm dieses wertvolle technische Objekt. Es sollte ihm helfen, die Mächte jenseits der Materiequelle zu erreichen. Nur wenn er mit den Kosmokraten redete, konnte er vielleicht noch verhindern, dass die heimische Milchstraße und ihre Völker untergingen.
    Rhodans Finger umschlossen das sieben Zentimeter durchmessende Mittelstück des Auges. Vorne endete es in einer diamantartig geschliffenen Rundung. Das andere Ende bildete der zwölfeckige Schwarzteil; mit seiner trichterförmigen Erweiterung war er das Herzstück des Geräts, in ihm herrschten Hyperraumbedingungen.
    Rhodan hob das Objekt ein klein wenig höher. Er konnte und wollte den Blick nicht mehr abwenden. Schwärze umfloss ihn, für einen Moment spürte er sogar Furcht. Allerdings glaubte er nicht, dass die Finsternis, die jetzt nach ihm griff, schon der Eintritt in die gesuchte Materiequelle sein konnte.
    Er zwang sich, das Auge wieder abzusetzen.
    »Nun?«, hörte er den Arkoniden Atlan erwartungsvoll fragen. »Welchen Eindruck hattest du?«
    »Nichts.« Rhodan lächelte. »Vielleicht beim zweiten Versuch ...«
    »Sei vorsichtig, Perry!«, verstand er noch, dann griff erneut diese Schwärze nach ihm.
    Er fiel in ein bodenloses Nichts. Sein Geist näherte sich einem fernen Ort, aber er war nicht in der Lage, darauf zu reagieren. Rhodan fühlte sich rasch schwächer werden; er hatte kaum mehr die Kraft, sich dem Einfluss des Auges zu entziehen. Nur unter größter Willensanstrengung sträubte er sich dagegen ...
    Übergangslos stellte er fest, dass Atlan ihn stützte. »Leg eine Pause ein!«, mahnte ihn der Arkonide.
    Perry Rhodan hatte Mühe, sein Zittern zu unterdrücken. »Ich mache später weiter«, erklärte er lapidar, als wäre nichts gewesen.
    »Hast du die Materiequelle gesehen?« Die Frage kam zögernd.
    Rhodan schaute auf und begegnete dem forschenden Blick seines Sohnes. Michael alias Roi Danton stand wenige Meter entfernt in dem Konferenzsaal.
    »Ich habe einen sich bewegenden Abgrund gesehen ... gespürt ... wie auch immer«, antwortete der Terraner. »Nur weiß ich nicht, ob das die Materiequelle gewesen sein kann.«
    »Geben Sie das Auge zur Untersuchung frei, Sir?« Ein junger, blass wirkender Mann drängte sich nach vorne. Er achtete nicht auf die Umstehenden, die Rhodan zu seinem Versuch eingeladen hatte – vielleicht, weil Payne Hamiller ihm folgte und vergeblich versuchte, ihn zurückzuhalten. Schließlich stoppte ein Wachroboter den jungen Mann.
    »Weg da, ich bin ein Assistent von Hamiller«, herrschte er den Roboter an und wies seine ID-Marke vor. Der Roboter ließ ihn passieren.
    »Na also.« Der Mann wandte sich erwartungsvoll an Rhodan. »Erlauben Sie uns, das Auge zu untersuchen? Ich habe da eine Theorie über das Zusammenspiel von Laires Auge mit der Materiequelle entwickelt und ...«
    »Ich habe Sie noch nicht kennengelernt«, unterbrach der Aktivatorträger den Redeschwall.
    »Das ist Tobias Doony, einer meiner hoffnungsvollsten Assistenten.« Hamiller stellte seinen Schützling vor.
    »Dann lassen Sie Ihre Theorie hören!«, forderte Rhodan den Mann auf.
    »Wie gesagt, es ist nur eine Theorie«, begann Doony ein wenig zurückhaltender als eben noch. »Eine Analyse des Auges könnte weitere Aufschlüsse geben. Ich gehe davon aus, dass die Materiequelle, ähnlich wie die Burgen der Mächtigen, in einem Mikrokosmos versteckt ist.«
    »Das ist aber ein völlig neuer Aspekt!«, rief Reginald Bull mit gespielter Überraschung aus.
    »Ihrer Bedeutung entsprechend muss die Materiequelle abgesichert sein«, sagte Doony zurechtweisend. »Was halten Sie davon? Die sieben Zusatzteile ergeben zusammen mit dem Auge nicht nur den Schlüssel zur Materiequelle, sondern sie lassen diese im Auge materialisieren. Mit anderen Worten: Die Materiequelle liegt in Laires Auge verborgen!«
    Für eine Weile herrschte verblüfftes Schweigen.
    »Nun höre sich das einer an!«, rief Bull und seufzte. »Laires Auge selbst als die Materiequelle – darauf wären wir nie gekommen. Leider kann ich mich nicht mit dieser epochalen Erkenntnis auseinandersetzen, auf mich wartet vergleichsweise läppische Routinearbeit.«
     
     
    EDEN II
     
     
    Der Felsen ES war ein vierzig Meter hoher Trapezoeder. Aus der Ferne erschien er dem Betrachter als dunkles Monument mit gratigen Kanten, und
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