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Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)

Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
Autoren: Rainer Frank
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als ein Zeichen, dass er etwas zu verbergen hätte. Was dann dazu führte, dass es immer öfter Streit gab. Zwar folgte jedem Streit eine ausgiebige Versöhnung im Bett, aber letztlich konnte das ja kein Dauerzustand werden.  
    Und so kam es, wie es kommen musste, er tat das, was Lars ihm unbegründet immer unterstellte, er ging eines Abends einfach fremd. Einfach nur, weil er es satt hatte, nach Hause zu gehen, sich wieder Vorhaltungen anzuhören und um nicht Getanes beichten zu müssen. Er ging in den Park. Dorthin, wo er wusste, dass er auf potentielle Kandidaten treffen würde. Das Handy war auf lautlos gestellt und somit ignorierte er alle Nachrichten und Anrufe von Lars, wo er denn bliebe und ob ihm auch nichts passiert sei. Stattdessen lehnte er an einer der dicken Eichen und ließ sich in aller Ruhe von einem langen schlaksigen Kerl einen blasen. Er hatte sich nur nach einem gesehnt, endlich mal keine Fragen, endlich mal keine Vorhaltungen, endlich mal nichts sagen müssen, endlich nur Ruhe und einen Orgasmus …  
    Mit einem verdammt komischen Gefühl im Magen hatte er sich dann auf den Weg nach Hause gemacht. Das schlechte Gewissen kam aber schon, als er sich im Park die Hose wieder zuknöpfte. Aber es müsste ja auch keiner erfahren. Doch er hatte nicht mit Lars und seinem 7. Sinn gerechnet. Der sah ihm schon beim Betreten der Wohnung an, dass etwas nicht stimmte und brach sofort in Tränen aus. Wortlos war er damals ins Bad gegangen und duschte. Er wollte sich einfach alles Geschehene von der Haut waschen. Plötzlich stand Lars, immer noch mit Tränen in den Augen, vor ihm. Er hatte damals nur mit erstickender Stimme zu ihm sagen können, „frag nichts, bitte!“  
    Drei Tage später war Lars nicht da, als er nach Hause kam. Er sah schnell, dass fast alle Sachen von ihm auch nicht mehr da waren. Im Bad stand nur noch einsam sein Zahnputzbecher. Lars hatte die letzten Tage kein einziges Wort mit ihm gesprochen, ihn wie Luft behandelt und sogar auf dem Sofa gepennt.  
     
    Er saß still auf dem Balkon und griff nun doch zu der Zigarette, die er sich genau für solche Momente mitgenommen hatte. Seine Augen waren plötzlich feucht. „Ich war so ein Idiot“, brummelte er vor sich hin und blätterte das Telefonbuch um. Doch es war gar nicht so leicht, jetzt einfach so zum M überzugehen, viel zu viele Gedanken hingen ihm noch nach. Er hatte Lars damals nur noch zweimal gesehen. Das erste Mal, als er nach einigen Tagen seine letzten Klamotten abholte. Die gesamte Einrichtung ließ er zurück. Lars wollte nichts haben, was ihn nur immer wieder an ihn erinnert hätte. Das zweite Mal tat dann auch noch weh, obwohl es über ein Jahr später und in einer völlig anderen Stadt war. Er sah Lars mit einem wirklich attraktiven Typ ganz zufällig in einem Straßencafé sitzen. Sie lachten, alberten rum und schienen sich bestens zu verstehen. Er war recht zügig an ihnen vorbeigegangen und wurde von den beiden auch gar nicht wahrgenommen. Lars war damals recht schnell weggezogen, das hatte er erfahren. Scheinbar nach Hamburg, oder war er damals nur zu Besuch dort? Egal!  
    Er blätterte nochmal zurück zum L und überlegte, ob diese Handynummer vielleicht noch stimmen würde. Er verspürte eine unheimliche Lust, es zu testen. „Lass das“, sagte seine innere Stimme.  
    Das M brachte nur platonische Bekanntschaften, zumindest bis zu der Zeit, in der er noch Eintragungen in dieses Buch vorgenommen hatte. Aber das lag ja nun auch schon eine ganze Weile zurück. Nur ganz wichtiges kam da noch rein, zusätzlich zum Handy.  
    Frank legte das Buch zur Seite und ging in die Küche, um sich noch einen Kaffee zu machen, plötzlich schellte es. Am Klang hörte er, es kam von der Haustür und nicht von der Wohnungstür. „Ich komm ja schon“ rief er, als ob es hätte jemand hören können. Er drückte die Gegensprechanlage und fragte, „Ja?“  
    „Würden Sie vielleicht ein Päckchen für Müller annehmen, da ist niemand zu Hause.“  
    „Müller? Kenn ich nicht, gibt’s hier nicht.“  
    „Doch, die sind erst kürzlich eingezogen.“
    „Na gut, 3. Stock rechts.“ Dann betätigte er den Knopf für den Türöffner. Sein erster Gedanke war, „Ups, ich muss mir ja noch was drüber ziehen, ich kann ja nicht nur in meiner Boxer öffnen.“ Aber der Gedanke war schnell wieder verworfen. Warum sollte er sich jetzt wegen der Post extra etwas anziehen, nur um es dann nach 30 Sekunden gleich wieder auszuziehen? Er
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