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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc
Autoren: kram
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der abfahrenden Kutsche her und begab sich dann zurück ins Haus, wo sie die breite Treppe hinauf zu ihren Gemächern im zweiten Stock ging. Innerhalb weniger Minuten hatte ihre Zofe sie entkleidet.
    „Habt Ihr noch irgendwelche Wünsche?" Bridget stand an der Tür zu AnnaClaires Schlaf gemach, während Glinna, die junge Zofe, die Bettdecken zurückschlug und die Sachen ein-sammelte, die bis zum nächsten Tag gewaschen und geplättet sein mussten.
    „Nein, danke, Bridget. Wie du ja sicherlich gehört hast, war es ein recht anstrengender Tag."
    „Ja, Mylady."
    AnnaClaire musterte ihre Haushälterin eingehend, die immer noch unnatürlich blass wirkte. „Bridget, bist du sicher, dass dir nichts fehlt?"
    „Ja, Mylady. Ich brauche nur einige Stunden Schlaf. Wenn Ihr mich also nicht mehr benötigt, werde ich mich jetzt zurückziehen. "

    AnnaClaire wartete noch, bis sowohl Glinna als auch Bridget ihr Gemach verlassen hatten, löschte dann die Kerze und ging zu Bett. Doch obwohl sie müde war, fand sie keinen Schlaf.
    Jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, sah sie in ihrer Vorstellung den wagemutigen schwarzhaarigen Iren. Nie zuvor war ihr ein Mann wie Rory O'Neil begegnet. Über welch eine Ausstrahlung er verfügte, und wie furchtlos er im Angesicht des sicher scheinenden Todes gewirkt hatte! Entweder war er der mutigste Mensch, den sie je getroffen hatte, oder der törichtste.
    Und diese Stimme! Schon bei dem Gedanken an die Wut und Leidenschaft, mit der Rory O'Neil gesprochen hatte, verspürte AnnaClaire ein leichtes Beben, und rasch setzte sie sich auf. Sie war einfach zu aufgewühlt, um schlafen zu können.
    Also beschloss sie, sich einen Tee aus den Kräutern aufzubrühen, die Bridget in der Küche aufbewahrte, und einen Brief an ihren Vater zu schreiben.

2. KAPITEL
    AnnaClaire ging, einen Schal um die Schultern geschlungen, auf nackten Füßen die von einigen brennenden Kerzen in Wandhaltern nur spärlich erleuchtete Treppe hinunter und durch die Halle in die Küche.
    Dort gab sie Wasser in einen Kessel und hängte ihn über das Kohlenfeuer. Während sie wartete, dass es zu kochen begann, ließ sie den Blick umherschweifen und bemerkte ihren Umhang, der über eine Bank geworfen worden war.
    Seltsam! Es sah Tavis gar nicht ähnlich, so achtlos mit ihren Sachen umzugehen.
    Nachdenklich hob AnnaClaire das Kleidungsstück auf, das sich stellenweise eigenartig feucht und klebrig anfühlte.
    Sie hielt es näher an den Feuerschein heran und runzelte die Stirn. Ihr Umhang wies an mehreren Stellen eine rötliche Färbung auf. Wie Blut, dachte sie. Dieser Eindruck musste von den glühenden Kohlen herrühren.
    Rasch entzündete AnnaClaire eine Kerze an dem Herdfeuer und betrachtete den Umhang genauer. Um Himmels willen! Das war ja wirklich Blut, und zwar nicht nur hier und da ein Tropfen, sondern große Flecken und Spuren, die sich über das gesamte Kleidungsstück zogen.
    Als hätte sie sich verbrannt, ließ sie den Umhang fallen.
    Bei dem Geräusch von Schritten hinter ihr wirbelte sie he rum und blieb dann wie erstarrt stehen.
    Rory O'Neil war schwankend aus dem Schatten der Wand getreten und lehnte sich schwer atmend an den Tisch. „Es tut mir Leid wegen des feinen Stoffes. Ich glaube, ich habe ihn ruiniert."
    Er blutete noch immer aus mehreren Wunden. In der rechten Hand hielt er sein Schwert.
    Nun kniff er die Augen zusammen, als könnte er dadurch die Gestalt vor sich besser erkennen. Wie eine leuchtende Vision erschien sie ihm, von dem Feuerschein in warmes Licht getaucht.
    Langsam ließ er die Hand mit dem Schwert sinken. „So, das war’s dann also. Ich sterbe."
    Seine Stimme, noch immer tief und wohltönend, nahm einen warmen Klang an, als er der Frau vor sich zulächelte.
    In diesem Moment fiel die Waffe zu Boden, und Rory griff mit beiden Händen nach der Tischkante. Jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Langsam sank er auf die Knie und fiel dann kraftlos zu Boden.
    Erschrocken neigte sich AnnaClaire über ihn und hörte, wie er undeutlich murmelte: „Ich hatte befürchtet, für den Weg, den ich eingeschlagen habe, in der Hölle schmoren zu müssen.
    Nun bin ich glücklich darüber, zu sterben, denn ein Engel ist vom Himmel zu mir gekommen, um mich nach Hause zu geleiten."

    „Mylady!" Bridget, die eine Schüssel mit Wasser vom Brunnen draußen brachte, blieb wie angewurzelt stehen. „Ich wähnte Euch im Bett."
    Tavis, der eine brennende Kerze in der Hand hatte, hielt ebenfalls unvermittelt
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