Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Titel: Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal
Autoren:
Vom Netzwerk:
Der Mann, der an diesem windigen und eiskalten Februarmorgen im Hudson trieb, schien auf den ersten Blick das Opfer eines Raubmords geworden zu sein. Sergeant William Burke untersuchte die Taschen des Toten, während seine Kollegin, Detective Julia Whithers, die beiden Jogger befragte, die die Polizei alarmiert hatten.
    »Nichts, was auf seine Identität hinweist.« William Burke schüttelte den Kopf, als Julia Whithers stirnrunzelnd auf ihn zutrat. Sie schob Notizblock und Stift in ihre Hemdtasche und blickte auf den Ermordeten hinunter. Das Einschussloch in seinem Hinterkopf sprach eine deutliche Sprache.
    »Schlüssel, Ausweis, Bargeld – alles weg.« Burke winkte den ein wenig abseits wartenden Fahrern der Gerichtsmedizin zu. »Es sind durch Ihre Kollegen der Crime Scene Unit bereits alle Spuren gesichert, Sie können die Leiche jetzt abtransportieren.«
    Während der Tote in einem Metallsarg verschwand, blickten sich die beiden Polizisten noch einmal um. Die gelben Absperrbänder flatterten im kalten Wind, es war richtig ungemütlich hier am Wasser. Dennoch hatte sich eine kleine Menge Schaulustiger versammelt.
    Burke und Whithers wandten sich schweigend ab, um zu ihrem Wagen zurückzukehren.
    »Ich gehe gleich die Vermisstenmeldungen durch, vielleicht ist schon etwas hereingekommen«, murmelte die Beamtin, bevor sie einstiegen, um ins Revier zurückzufahren.
    ***
    »Jerry, Phil, wir haben einen neuen Fall, den ich Ihnen übergeben möchte.«
    Der Assistant Director bat uns an diesem frühen Dienstagmorgen mit einer Geste, am Besprechungstisch Platz zu nehmen. Nachdem uns Helen freundlich lächelnd zwei Tassen anregend duftenden Kaffee gebracht und beim Hinausgehen die Bürotür leise hinter sich geschlossen hatte, weihte uns unser Chef in die Details ein.
    »Gestern Morgen wurde ein bislang noch unbekannter Toter im Hudson gefunden. Erschossen. Die Umstände sprachen für Raubmord. Doch kurz danach entdeckte man in einem Wagen eine zweite Leiche in der Nähe des Hudson River Park, Höhe Watts Street. Eine weibliche Leiche. Getötet mit derselben Waffe.«
    »Wieder Raubmord?«, fragte Phil zwischen zwei Schlucken Kaffee.
    »Offensichtlich nicht, oder aber der oder die Täter wurden gestört. Die Ermordete trug Schmuck, ihre Handtasche schien unangetastet und im Handschuhfach fand man unter anderem eine kleine Menge Kokain.«
    Phil und ich wechselten einen kurzen, erstaunten Blick.
    »Die Waffe, mit der die beiden Morde begangen wurden, ist eine Smith & Wesson .38. Wir haben dieselbe Signatur bereits bei einem Mord in Las Vegas vor einem halben Jahr festgestellt. Der Täter konnte bisher nicht ermittelt werden. Sämtliche uns bekannten Daten habe ich Ihnen bereits auf Ihre Computer übermitteln lassen.«
    »Wir kümmern uns darum«, versicherte ich unserem Chef.
    Beim Hinausgehen bedankten wir uns bei Helen für den wieder einmal exzellenten Kaffee. Dann begannen wir mit der Arbeit.
    ***
    »Wo setzen wir an?«, fragte Phil.
    »Bei der ermordeten Frau. Sie konnte anhand des Führerscheins in ihrer Handtasche identifiziert werden. Wir sollten uns in ihrer Wohnung umsehen und danach in ihrem Büro«, schlug ich vor.
    Die Tote hieß Doris Finzacker. Nach dem, was wir bereits wussten, lebte sie allein und leitete eine kleine Firma, ein Catering-Unternehmen. Ihr Apartment in einem gepflegten Mehrfamilienhaus in Chelsea war vom NYPD und der Crime Scene Unit bereits durchsucht worden, dennoch wollten wir uns einen eigenen Eindruck verschaffen. Da der Schlüsselbund bereits in der Asservatenkammer lag, wandten wir uns an den Hausmeister. Der Mann, der mit vielen Worten sein Erschrecken über dieses Verbrechen äußerte, öffnete uns umständlich die Tür, bevor er sich wieder zurückzog.
    »Nett«, murmelte Phil, als wir die Wohnung betraten. Ein riesiges Wohnzimmer, dominiert von einer verglasten Wand, zwei Schlafzimmer, ein Ankleideraum, ein Badezimmer mit Whirlpool und eine separate, geräumige Küche, alles geschmackvoll, modern und qualitativ hochwertig eingerichtet. An privaten Unterlagen fanden wir wenig, es gab weder Fotos noch Briefe. Lediglich ein paar Musik-CDs, überwiegend Klassik, und einige Bücher, die gängige Bestsellerliteratur, standen in einem massiven Schrank mit Glastür. In einer Kredenz, die wie ein Erbstück aussah, fanden wir Ordner mit Kontoauszügen. Doris Finzacker hatte sich regelmäßig einen größeren Betrag aus ihrer Firma ausgezahlt, den man durchaus als Managergehalt bezeichnen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher