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Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Titel: Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal
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konnte. Ihre Ausgaben waren entsprechend hoch, ohne dass sie ihr Konto hätte überziehen müssen.
    »Der Wagen, in dem sie erschossen wurde, war ein nagelneuer BMW, das Modell ist erst seit kurzem auf dem Markt«, rief mein Partner mir in Erinnerung. »Alles in allem scheint es der Ermordeten finanziell recht gut gegangen zu sein.«
    »Die Frau wurde nicht bestohlen, der oder die Mörder haben weder Schmuck noch das Kokain mitgenommen und auch das Auto nicht geklaut. Die Wohnung wurde nicht durchwühlt. Warum also der Mord?«
    »Jerry, weißt du, was mir noch merkwürdig vorkommt? Doris Finzacker hatte kein Mobiltelefon oder etwas Ähnliches bei sich. Das ist doch ziemlich ungewöhnlich, oder?«
    »Allerdings. Und auch hier scheint nichts Derartiges vorhanden zu sein.«
    Die aufgeräumte und insgesamt sehr übersichtliche Wohnung war schnell durchsucht. Doris Finzacker besaß entweder keinen Computer mit einem festen Internetanschluss oder sie hatte an anderer Stelle Zugang dazu. Während Phil beim Anblick der noblen Garderobe einen anerkennenden Pfiff ausstieß, suchte ich nach einem Tresor. Vergeblich – Doris Finzacker schien weder Schmuck noch Bargeld noch Dokumente bei sich zu Hause aufzubewahren.
    ***
    Die Nachbarn konnten wenig über die Ermordete aussagen. Man grüßte einander und ging seiner Wege. Nein, auffällig sei sie nicht gewesen, eher ruhig und zurückhaltend. Und nein, auch von einem Mann in ihrem Leben war nichts bekannt. Die Frau schien so ein unauffälliges Leben geführt zu haben, dass ihr gewaltsamer Tod umso rätselhafter wirkte.
    Wir fuhren zur Geschäftsadresse der Toten, einem großen Bürogebäude, das ebenfalls in Chelsea, in der Nähe des Jackson Square lag. Von dort aus leitete Doris Finzacker ein Catering-Unternehmen, den Canapée Catering Service . Auch hier war alles geschmackvoll gestaltet, die wenigen Räume in Creme und Schwarz gehalten, aber nichts wirkte protzig. Eine schmale, extrem blasse Frau in weißer Bluse und einem schwarz-weiß gemusterten Rock empfing uns.
    »Agent Jerry Cotton vom FBI New York, und das ist mein Partner Phil Decker.« Ich zeigte ihr meine Dienstmarke.
    »Ich bin Melanie Woods, die Assistentin von Miss Finzacker«, stellte sie sich vor und bat uns in ein kleines Besprechungszimmer.
    »Sie wissen bereits Bescheid?« Meine Frage war eher rhetorischer Art.
    Melanie Woods nickte. Sie strich nervös ihren Rock glatt und nestelte ein Taschentuch hervor. »Ich erhielt einen Anruf von Consuela. Das ist Doris’ Haushälterin. Sie hatte bereits gestern Besuch von der Polizei, danach meldete sie sich bei mir, völlig aufgelöst.«
    »Miss Woods, haben Sie eine Ahnung, ob Ihre Chefin Feinde hatte? Gab es Streit, berufliche Auseinandersetzungen?«
    Melanie überlegte keine Sekunde, sie schüttelte fast mechanisch den Kopf. Ihre Finger kneteten ununterbrochen das Stück Stoff in ihrer Hand.
    »Gab es etwas, das einen Dieb angezogen haben könnte und das mehr wert war als Schmuck und der BMW? Sammelte sie Kunst, seltene Briefmarken, irgendetwas in der Richtung?«
    Sie dachte kurz nach und verneinte erneut.
    »Miss Woods, im Wagen wurde Kokain gefunden. Können Sie sich einen Reim darauf machen? War Doris Finzacker kokainsüchtig?« Phil fixierte unser Gegenüber fest bei diesen Worten.
    Erschrocken schnappte Melanie Woods nach Luft.
    »Kokain?«, wiederholte sie fast tonlos. »Das … das kann ich mir nicht erklären.«
    »Man hat bei Miss Finzacker weder einen Laptop noch ein Mobiltelefon gefunden. Vermutlich hat sie beides genutzt. Haben Sie eine Ahnung, wo diese Gegenstände sein könnten, wenn sie sie am Abend des Mordes nicht bei sich trug?«
    »Neben den zwei Computern hier im Büro besaß Doris einen Laptop und ein Smartphone. Sie trug beides mit sich. Auf ihrem Schreibtisch habe ich heute früh nichts gesehen, also muss sie sie wie üblich bei sich gehabt haben. Sie können aber gerne selbst noch einmal nachsehen.«
    Wir versicherten, das später auf jeden Fall zu tun, und ließen uns noch die Nummer des Mobiltelefons geben. Unsere Technik würde über den Telefonanbieter die Verbindungsnachweise besorgen. Wir fragten nach einem Mann, einer Beziehung. Aber auch hier konnte die Assistentin uns nicht weiterhelfen. Sie hatte ihre Chefin nie mit jemandem gesehen, und die hatte ausschließlich geschäftliche Telefonate von ihrem Büro aus geführt.
    Schließlich überprüften wir noch Melanie Woods’ Alibi. Sie wäre nicht die erste Arbeitnehmerin gewesen, die
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