Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Titel: Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal
Autoren:
Vom Netzwerk:
ausgetrunken.«
    Julia blickte nach hinten. Die Flasche, die der Unbekannte auf sie geworfen hatte, war tatsächlich fast leer gewesen.
    »Das nennt man wohl die Gunst der Stunde nutzen, bevor man einkassiert wird. Hat er eine Waffe?« Sie hatte noch immer ihre Pistole nicht ins Halfter zurückgesteckt und stand aktionsbereit an der Tür.
    William hatte den Mann nun gegen die Wand gedrückt. Der Cop durchsuchte den verhinderten Betrüger schnell und routiniert, dann trat er zurück, um ihm Handschellen anzulegen.
    »Keine Waffe, aber einen feinen Mantel hat unser Schnapsräuber.« Damit drehte er den Mann um, der mehr schwankte als stand.
    Julia Whithers atmete tief und hörbar aus, bevor sie ihre Waffe verstaute und nach dem Arm des unsicher gehenden Mannes griff, den ihr Partner nun vorsichtig aus der Tür schob.
    »Ein alter Bekannter, könnte man wohl sagen«, murmelte sie dabei. »Wollen wir hoffen, dass wir es bis in die Ausnüchterungszelle schaffen, bevor er uns nach diesem Auftritt hier womöglich noch den Wagen vollkotzt.«
    ***
    Im Mezzogiorno herrschte an diesem Abend Hochbetrieb. Der Duft von Tomatensoße, Ossobuco und Espresso lag in der Luft, ein angenehmes Stimmengewirr begleitete das Klappern von Besteck und Gläsern. Wir warteten, bis man uns einen Platz zuwies, und ließen uns dann an einem kleinen Tisch nieder. Der Wirt grüßte lächelnd in unsere Richtung, dann vertieften wir uns in die Speisekarte.
    »Die Spezialität des Tages ist Lammschulter«, brummte Phil. »Danach ist mir heute so gar nicht.«
    »Jerry, Phil«, rief jemand, bevor ich antworten konnte.
    »Steve«, antworteten wir, wie aus der Pistole geschossen. Neben unserem Tisch war unser Kollege Steve Dillaggio aufgetaucht. Automatisch suchten meine Augen nach seinem Partner Zeerookah, doch Steve schien allein unterwegs zu sein.
    »Komm, setz dich zu uns«, forderte ich ihn auf. Der flachsblonde Hüne lachte und schüttelte den Kopf. »Zeery und ich sitzen noch im Büro fest, ich wollte uns nur schnell was zum Mitnehmen holen. Wird wohl später werden.«
    »Komplizierter Fall?« Phil lächelte neugierig.
    »Kann man wohl sagen.« Steve senkte die Stimme, bevor er weitersprach.
    »Ein ziemlich übler Mord. Die Handschrift der Chinesen. In einigen Kreisen gibt es zurzeit ziemlich viel Aufruhr. Hängt unter Umständen mit dem Besuch eines undurchsichtigen Kerls namens Zhang Yan zusammen.«
    »Der chinesische Waffenschieber?« Ich legte langsam die Karte auf den Tisch zurück.
    »Ja, genau der. Logiert hier seit einigen Tagen wie ein unschuldiger Tourist, hat für sich und seine Entourage ein ganzes Apartmenthaus am Central Park gemietet. Macht Sightseeing, führt seine blutjunge Geliebte aus und lächelt wie Konfuzius persönlich. Und wir haben keine Handhabe, ihn auch nur zu beobachten, geschweige denn zu befragen. Er gilt als unbescholtener Bürger seines Landes.«
    »Und seine Begleiter oder die Geliebte?«
    »Die Begleiter sind bei uns unbeschriebene Blätter. Machen ihren Job als Leibwächter oder geben sich als Geschäftsleute aus. Alles ganz unauffällig. Die Geliebte heißt Gu Yi-Me, ein chinesisches Starlet, das seit zwei Jahren hier lebt und noch auf ihren großen Durchbruch als Model, beim Film oder am Broadway wartet.«
    Ein Kellner bedeutete Steve, seine Pizzen seien fertig.
    »Also, Jungs, bis bald.« Er hob grüßend die Hand und verschwand wenig später durch die Tür des Restaurants.
    »Was ist los, Jerry?« Phil sah mich aufmerksam an. »Ich kann deine Gedanken praktisch hören, aber in diesem Fall leider nicht verstehen.«
    »Phil, hältst du es für möglich, dass es zwischen unserem Toten und dem Chinesen eine Verbindung gibt?«
    Phil schlug seine Speisekarte zu und beugte sich zu mir herüber. »Du meinst, ein Waffenschieber und ein Mann, der bei einer Behörde des deutschen Verteidigungsministeriums beschäftigt ist, könnten gemeinsame Sache machen?«
    »Wäre doch möglich. Baumann und Zhang Yan halten sich zur selben Zeit in New York auf. Vielleicht wollten sie etwas verhandeln, sind sich nicht einig geworden, und dann wurde der Deutsche von den Chinesen ermordet. Oder einer hat den anderen mit etwas erpresst.«
    Der Gedanke ließ mich an diesem Abend nicht mehr los. Wir beschlossen, gleich am nächsten Morgen das Hotel aufzusuchen, in dem Frank Baumann seine zweite Reservierung getätigt hatte. Und mit Steve und Zeerookah über deren Chinesen-Fall zu sprechen.
    ***
    Am nächsten Morgen holte ich Phil an der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher