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Himbeereis mit Aussicht

Himbeereis mit Aussicht

Titel: Himbeereis mit Aussicht
Autoren: Natascha Artmann
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verzieh.
    „Signorina, bitte!“, versuchte Bruno erneut seine Kundin am Aufräumen zu hindern. „Das ist wirklich nicht notwendig!“
    „Nicht?“, war es Romy unangenehm, hier einen Fehler begangen zu haben. „Entschuldigung, aber es hat sich so angehört, als ob Ihre Putzfrau ausgefallen wäre. Ich wollte nur helfen!“
    Eigentlich hatte Romy noch vor zu erklären, dass sie als Mutter seiner neuen Aushilfe für heute ihre Unterstützung anbieten wollte. Aber dazu kam sie gerade nicht, da Bruno ihre vorherige Annahme bestätigte.
    „Maria, meine Putzfrau, hat sich den Arm gebrochen.“
    Das reichte Romy um mit ihrer Arbeit fortzufahren. Dieses Mal versuchte Bruno sie nicht mit Worten zu stoppen. Er kam näher und legte eine Hand auf ihren Arm, mit dem sie eben nach einem Glas greifen wollte.
    „Kunden arbeiten bei mir nicht“, erklärte Bruno etwas steif. Irgendwie fand er nicht die richtigen Worte und ließ sich von den hübschen braunen Augen der Frau durcheinander bringen.
    „Aber ich bin doch gar keine richtige Kundin!“, begann Romy und wollte eigentlich erklären, dass sie Theas Mutter war. Aber Bruno ließ sie nicht ausreden.
    „Signorina, eine Kundin ist eine Kundin und meine Putzfrau ist meine Putzfrau! Kundinnen bezahlen ihr Eis und meine Putzfrau bekommen es umsonst!“, versuchte der Cafébesitzer ihr ihren Status zu erklären.
    Romy lachte, sie legte diese Information auf ihre Weise aus.
    „Das heißt, ich bekomme noch ein Eis? Haselnuss mit Krokant?“
    Sie hatte ihn schon wieder verblüfft. Haselnuss mit Krokant nach Himbeereis mit Sahne? Diese Folge war nicht das, was er für sie ausgewählt hätte. Bruno war durch ihre erste Wahl eigentlich zu der Meinung gelangt, sie wäre der Fruchttyp: Erdbeere, Kirsche, Himbeere oder Heidelbeere. Aber er hatte sich erneut geirrt.
    „Soll das heißen, Sie gehen nicht?“
    Romy schüttelte den Kopf. „Sie brauchen doch Hilfe, so wie es hier aussieht. Wenn ich Ihnen helfe, werden Sie schneller fertig!“
    Dann fiel ihr etwas ein, was sie dem Besitzer des Lokals noch sagen sollte.
    „Sie brauchen sich keine Gedanken zu machen, ich weiß, wie man ein Geschäft in Ordnung bringt. Ich putze nach Ladenschluss in einer Bäckerei mit Stehcafe!“
    Dass sie ihn eigentlich auch noch sagen wollte, dass sie Theas Mutter war, hatte sie ganz vergessen. Bruno zog aus der Information seine eigenen Schlüsse. Diese Frau suchte anscheinend einen zweiten Job! Warum nicht? Solange seine reguläre Putzfrau ausfiel, konnte er ihr ja einen Job anbieten.
     

5
     
     
    „Du machst das wirklich gut, Bella!“, lobte Bruno seine neue Aushilfe.
    Die sah das nicht ganz so positiv, nachdem sie schon mehrere Eiskugeln auf den Boden hatte fallen lassen. Und dabei stand der große Ansturm von Gästen erst noch an. Aber Bruno ließ sich durch Theas Missgeschicke nicht aus der Ruhe bringen.
    „In einer Woche bist du so gut, Bella, dass ich nichts mehr zu tun habe“, übertrieb er. Brunos Worte wurden sofort Lüge gestraft, als Thea eine schöne Erdbeereiskugel auf die Theke klatschen ließ. Ihr Chef nahm das gelassen und kommentierte diesen kleinen Unfall auch noch auf positive Weise.
    „Na, siehst du, dieses Mal hast du fast getroffen!“
    Über dieses Lob konnte sich Thea nicht freuen. Sie war den Tränen nahe. Sollte sie sich weiter so dämlich anstellen wenn die Kunden Schlange standen, würde sie vor Scham im Erdboden versinken.
    Theas Chef merkte, dass seine neue Hilfe kurz davor stand, das Handtuch zu schmeißen. Darum nahm er ihr den Eisportionierer aus der Hand, setzte eine Kugel Himbeereis auf eine Waffeltüte und übergab sie dem Mädchen.
    „Hier, für dich, Kleine! Eis hilft in allen Lebenslagen. Damit fühlst du dich garantiert besser!“, lächelte er sie aufmunternd an. „Im Moment hast du genug geübt. Warum siehst du nicht oben nach dem Rechten? Es wird nicht mehr lange dauern, bis der Fanclub des Sportstudios hier auftaucht.“
    Thea war erleichtert, dass ihr Bruno eine kleine Pause gönnte. Obwohl sie das Gefühl hatte, noch nichts wirklich Produktives getan zu haben. Aber wenigstens konnte sie sich oben nützlich machen und nachsehen, ob die Tische sauber waren. Vorher interessierte sie natürlich noch, was oder wen Bruno mit Fanclub gemeint hatte.
    „Das Sportstudio hat Fans? Warum ist jemand Fan von so etwas? Wäre es da nicht klüger, dem Sportstudio gleich beizutreten?“, wunderte sich Thea.
    „Mit Fans meinte ich all die jungen Dinger, die hier
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