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Himbeereis mit Aussicht

Himbeereis mit Aussicht

Titel: Himbeereis mit Aussicht
Autoren: Natascha Artmann
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halbe Stunde ihrer Arbeitszeit fertigte Thea drei Eisbecher und war unheimlich stolz darauf, dass sich kein Kunde beschwerte. Langsam bekam sie ein Gefühl für die Eiskreationen.
     

6
     
     
    Das Telefon läutete kurz nach halb neun, als Thea gerade dabei war es sich vor dem Fernseher  bequem zu machen.
    „Baum“, meldete sie sich und wurde sofort von einem Schwall Fragen überschwemmt.
    „Wie war es? Ging alles gut? Hattest du Spaß? War jemand da, den wir kennen?“
    Rosa, wem sonst fehlte die Geduld ihre Neugier so weit zu zügeln, dass sie sich mit Namen und einem Hallo meldete.
    „Hallo, Rosa, du bist spät dran“, zog Thea ihre Freundin auf. „Ich bin jetzt exakt achtzehn Minuten zu Hause und du meldest dich erst jetzt!“
    Rosa schnaubte protestierend. „Ich war nur höflich und wollte dir Gelegenheit geben wenigstens aufs Klo zu gehen und ein Sandwich zu machen“, behauptete sie.
    Thea lachte. „Danke, das war ausgesprochen rücksichtsvoll von dir! Ich war schon am Klo, ein Brot hab ich auch schon gegessen und jetzt trinke ich noch einen Saft“, zählte Thea die Dinge auf, die sie in der kurzen Zeit daheim schon erledigt hatte.
    „Wahnsinnig spannend Thea!“, kam die ungeduldige Zustimmung von der Freundin. „Wie war es jetzt? Erzähl schon!“
    „Schön“, erklärte Thea. „Nun, nicht durchgehend schön, aber trotzdem ganz cool!“
    „Klingt ungeheuer informativ, geht es vielleicht etwas genauer?“
    „Wie genauer?“, stellte sich Thea dumm, um ihre Freundin ein wenig zu ärgern.
    „Hab ich doch vorhin schon gefragt“, und dann wiederholte sie den Anfangspart des Telefongespräches mehr oder weniger noch einmal. „Hattest du Spaß? Was musstest du alles tun? War jemand dort, den wir kennen?“
    Thea erbarmte sich und begann damit, über ihren ersten Tag in Brunos Eiscafé zu berichten. Wobei sie Rosas Fragen gleich mit beantwortete.
    „Es war ganz lustig, auch wenn es am Anfang nicht so ausgesehen hat. Aber du hättest deine helle Freude gehabt, wenn du mich dabei gesehen hättest, wie ich Eiswaffeln fülle und Eisbecher zurecht mache. Zuerst ist mehr Eis auf dem Boden gelandet als auf den Waffeln“, gab Thea gegenüber ihrer Freundin zu. Im Nachhinein konnte sie auch die Komik der Situation sehen. Rosa gab am anderen Ende der Leitung ein paar mitleidige Töne von sich und Thea fuhr mit ihrer Geschichte fort.
    „Aber Bruno hat die Sache mit Humor genommen und nicht geschimpft und bis zu meinem Dienstende klappte es dann mit dem Eisportionieren ganz gut!“
    „Du schaffst das schon, Schätzchen!“, war Rosa überzeugt. „Von so ein paar Eiskugeln lässt du dich nicht unterbuttern! Hast du denn nur Eis portionieren müssen oder war es das schon mit der Bandbreite deiner Aufgaben?“
    Thea begann damit in Kurzfassung ihre anderen Tätigkeiten aufzuzählen.
    „Ich musste auch noch Tische abräumen, Ordnung schaffen, abspülen und Sachen für die Eistheke auffüllen. Zum Teil musste ich auch kassieren.“
    „Mhm! Mit Zahlen kannst du ja gut umgehen!“, nickte Rosa am anderen Ende der Leitung. Dann kam sie zu dem Punkt, der sie ganz besonders interessierte.
    „Was war denn mit diesen Typen?“
    „Welche Typen?“ Thea wusste genau was Rosa meinte, aber es machte ihr Spaß, die Freundin ein bisschen zappeln zu lassen.
    „Erde an Thea!“, gab Rosa ihrer Ungeduld Ausdruck. „Die Typen vom Sportstudio! Was denkst du denn, warum ich überhaupt anrufe? Wegen dir ganz bestimmt nicht!“
    Thea lacht, sie wusste genau, wie Rosas Worte gemeint waren.
    „Ach, die Typen“, tat Thea so, als ob sie erst jetzt wusste, wovon Rosa sprach. „Hab nicht viel gesehen, war zu beschäftigt“, tat sie dann auch noch ganz unschuldig.
    Ein lautes Stöhnen drang durch den Lautsprecher des Telefons. „Du schaffst mich, Süße! Wenn ich in den nächsten drei Minuten als Single sterbe, ist das deine Schuld!“
    Der Ankündigung ihres nahenden Todes zum Trotz, drang Rosa weiter in ihre Freundin.
    „Sag schon, was gab es zu sehen, wenn du gerade einmal nicht beschäftigt warst?“
    Thea gab nach und ging endlich auf die Fragen ihrer besten Freundin ein.
    „Also, bevor der große Ansturm an gaffenden Mädchen begann, musste ich an den aussichtsrelevanten Fenstern die Tische saubermachen. Und da sah ich sie!“ Thea legte eine dramatische Pause ein. „Zwei waren schon da!“
    „Und? Wie sahen sie aus? War da was für uns dabei?“
    Thea ließ Rosa weiter zappeln. „Kommt ganz darauf an, was du
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