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Himbeereis mit Aussicht

Himbeereis mit Aussicht

Titel: Himbeereis mit Aussicht
Autoren: Natascha Artmann
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gleich über uns hereinbrechen werden“, schmunzelte Bruno. „Du wirst schon sehen was ich meine, wenn sie wie ein Wirbelsturm hier durchfegen und sich um die besten Plätze oben prügeln.“
    Das war leicht übertrieben. Natürlich gab es um die Plätze am Fenster keine handfeste Auseinandersetzung. Aber begehrt waren die Tische mit Aussicht auf das Sportstudio unter den Mädchen dennoch.
    Thea nahm sich einen kleinen Eimer und einen Lappen und ging damit nach oben. Dort holte sie sich aus dem Waschraum warmes Wasser und begann damit, im Wintergarten, der gerade bis auf ein Pärchen leer war, die Tische abzuwischen. Danach wechselte sie das Wasser, sah in den WCs nach dem Rechten und nahm sich dann den vorderen Gastraum vor.
    Thea war neugierig darauf, was man von hier oben wohl alles auf der anderen Seite entdecken konnte. Sicher nicht besonders viel, schließlich lag eine Straße zwischen den beiden Häuserzeilen.
    In gewisser Weise lag Thea mit dieser Annahme richtig. Aber nur aus dem Grund, weil gegenüber kein Licht brannte, noch niemand da war und die Häuser auf ihrer Seite der Straße ihre Schatten hinüber warfen. Ansonsten war die Aussicht auf das Sportstudio gut. Was vor allem daran lag, dass es nicht auf gleicher Höhe mit dem oberen Stockwerk des Eiscafés lag. Das Sportstudio befand sich ein ganzes Stück tiefer und verfügte über eine breite Fensterfront. Was auch klar machte, warum der Platz hier am Fenster so begehrt war. Allerdings brachte das im Augenblick nichts, da gerade niemand trainierte.
    Nur irrt Thea in diesem Punkt. Denn während sie die Tische, die direkt am Fenster standen abwischte, war sie es die beobachtet wurde. Jedoch nicht, weil es so unglaublich aufregend war zu sehen wie jemand putzte, sondern allein um die Lage auszukundschaften. Das Sportstudio war lange nicht so verlassen, wie Thea annahm. Zwei junge Männer hatten sich bereits eingefunden, um vor dem offiziellen Trainingsbeginn an ihrer Kondition zu arbeiten.
    „Noch keine von diesen Schnepfen da!“, erklärte der, der sich ans Fenster gestellt hatte, um die Lage zu peilen.
    „Du bist paranoid, Baddy“, erwiderte sein Freund, der jetzt den Übungsraum betrat.
    „Bin ich nicht!“, stritt der ab. „Dir gefällt es schließlich auch nicht, von quietschenden Teenies angegafft zu werden!“
    Der andere lachte. „Baddy, Baddy! Wofür ackerst du denn, wenn dir die Bewunderung für deine Muskeln zuwider ist?“
    „Ich bin Sportler, kein Sexobjekt, Toni!“
    Diese Aussage brachte den anderen erneut zum Lachen.
    „Man, bist du eine Diva“, schüttelte der den Kopf. Dann schlug er ihm freundschaftlich aber kräftig auf die Schulter. „Ich werde es noch erleben, wie du dich für ein Mädchen noch mehr ins Zeug legst, als für deinen Sport. Irgendwann wirst du deine Muskeln dazu benutzen, um eines dieser Girls dort drüben zu beeindrucken.
    „So wie du vielleicht?“, kam die Retourkutsche. „Irre ich mich, oder versuchst du mit diesen schrecklichen Hemden, die du immer trägst, deinen Body zu verstecken?“
    Baddy hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Tonis Kleidungsstil konnte man nur als grauenhaft bezeichnen. Er trug grundsätzlich keine Jeans, da die seine muskulösen Beine und den knackigen Hintern betonten. Seine Hemden sahen so aus, als hätte er sie von seinem Opa geerbt und wenn nicht gerade Sommer gewesen wäre, hätte er darüber auch noch einen Strickpullunder getragen.
    Jetzt allerdings war Toni, genau wie sein Freund Baddy, im Sportdress. Beide wählten sich ihre Geräte aus, mit denen sie ihr Training beginnen wollten. Da Tonis Gerät direkt am Fenster stand, warf er schnell einen Blick nach drüben zum Eiscafé.
    „Da ist ja doch eine“, bemerkte er und versuchte etwas mehr durch die Scheibe zu erkennen.
    „Ja, hab ich auch gesehen“, nickte Baddy und legte sich auf eine Hantelbank ganz in der Nähe.
    „Die sieht nicht mal herüber!“, wunderte sich Toni.
    „Na und, sei doch froh!“
    Toni war froh, irgendwie. Aber dennoch verwirrte ihn dieses Verhalten. Deshalb war er es, der seinen Blick nicht dauerhaft vom Fenster lösen konnte.
    „Sie sieht immer noch nicht her“, beschäftigte ihn dieses untypische Verhalten auf der Gegenseite.
    „Ich dachte eigentlich, das wäre der Sinn dieser ganzen Aktion. Wir kommen eine halbe Stunde früher und können wenigstens die Geräte nahe am Fenster ohne Zuschauer benutzen.“
    Baddy fand es ausgesprochen hirnrissig von seinem Freund sich über etwas zu
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