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Himbeereis mit Aussicht

Himbeereis mit Aussicht

Titel: Himbeereis mit Aussicht
Autoren: Natascha Artmann
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wundern, was er eigentlich erreichen wollte. Man konnte es einfach niemanden Recht machen!
    „Schon gut!“, konzentrierte sich Toni auf das, was er zu tun beabsichtigte. Darum bemerkte er auch nicht, wie im Haus gegenüber wenige Augenblicke später doch jemand auf sie aufmerksam wurde.
    Bruno musste übertrieben haben mit den gaffenden Mädchen! Noch war keine da und auf der anderen Seite trainierten schon die ersten jungen Männer. Überhaupt fand Thea nichts daran wirklich spektakulär. Jungs, die Muskeln aufbauten, bauten dabei sowieso nur das Wissen in ihrem Kopf ab. Also, was sollte das Ganze?
    Natürlich riskierte Thea mehr als nur einen kurzen Blick. Aber ganz eindeutig aus Freundschaft zu Rosa. Schließlich musste sie ihr ja Bericht erstatten. Darum entging ihr auch nicht, dass jeder der beiden jungen Männer ausreichend mit Muskeln ausgestattet war.
    Der eine schlank, groß und mit der Figur eines Leistungsschwimmers, der andere dagegen eher wie ein Kandidat für die Suche nach dem Strongman. Nummer zwei war eindeutig der Kategorie Muskelmänner zuzuordnen, die so unsinnige Sachen machten, wie Busse durch die Gegend zu ziehen oder Gullydeckel auszuheben. Der Erste wirkte wie ein Athlet, der Zweite wie ein Rammbock. Aber Thea kannte sich mit Sport nicht so gut aus und hatte auch gar keine Zeit, sich jetzt damit zu befassen. Gaffen war schließlich tabu und sie hatte ja nur für Rosa einen Blick riskiert, ehrlich!
    „Oben ist alles in Ordnung, Bruno“, teilte Thea ihrem Chef mit, nachdem sie wieder unten war. „Aber die Mädchen, die den Jungs vom Sportstudio hinterher hecheln, sind heute wohl etwas spät dran“, vermutete sie.
    Bruno war gerade dabei zwei Eissorten in der Theke aufzufüllen und antwortete deshalb erst mit Verzögerung.
    „Es kann doch nicht schon fünf sein“, wunderte er sich. „Die Mädels sind absolut pünktlich und stehen auf der Matte, sobald das Studio um fünf Uhr öffnet!“
    Thea blickte zur Uhr, kurz nach halb fünf erst.
    „Seltsam, da sind schon ein paar Jungs oben und dabei ist noch gar keine Öffnungszeit.“
    Bruno hatte dafür eine Erklärung. „Das müssen Anfänger sein. Wenn die erst ein paar Muskeln aufweisen können, kommen die zur regulären Zeit und lassen sich von den Mädchen bewundern!“
    So wie die Jungs ausgesehen hatten, brauchten sie sich bestimmt nicht zu verstecken. Ihr frühes Auftauchen musste einen anderen Grund haben. Vielleicht waren sie einfach nur neu und wussten nichts davon, dass das Sportstudio und ihre Mitglieder das Interesse der halben Mädchenwelt der Stadt fesselte.
    Wie auch immer, Thea hatte erst einmal keine Zeit mehr dafür, sich über etwas anderes als die Arbeit Gedanken zu machen. Denn die bisher eher einzeln aufgetretenen Kunden, entwickelten sich langsam zu einem richtigen Kundenstrom.
    Während sich die älteren Herrschaften, oder auch die Familien mit Kindern, ein Eis holten und wieder gingen, ließen sich die Paare und Mädchengruppen im oberen Stockwerk nieder. Die Verliebten im Wintergarten, die Schmachtenden im vorderen Raum mit Blick auf die Muskelmänner.
    Thea hatte reichlich damit zu tun Geschirr von den Tischen zu entfernen, Ordnung zu schaffen und Bruno alles zu holen, was gebraucht wurde, um die Kundenwünsche zu erfüllen. Erst nach sieben wurde es ruhiger und Thea fand Zeit, die Geschirrberge zu spülen. Was mit der Industriespülmaschine wirklich schnell ging. Nur die Behälter für das Eis und die Eismaschine mussten per Hand gereinigt werden.
    „Bruno, ich weiß nicht, wie man die Eismaschine auseinander nimmt. Hast du eine Minute Zeit, um mir das zu zeigen? Dann kann ich alles fertigmachen.“
    „Vergiss es, Bella. Das gehört eigentlich zu Marias Aufgaben“, wehrte Theas Chef ab. Setzte aber dann noch etwas dazu. „Leider hat sich Bella Maria den Arm gebrochen und kann die nächsten Wochen nicht arbeiten“, bedauerte er.
    „Wer ist denn Maria?“, wunderte sich Thea. Sie hatte eigentlich gedacht, sie wäre Brunos einzige Angestellte.
    „Oh, du kennst Maria ja nicht“, erinnerte sich Bruno. „Sie putzt hier nach Ladenschluss. Aber leider fällt sie einige Zeit aus.“
    Das waren ja unerfreuliche Nachrichten. „Dann sollte ich vielleicht gleich damit anfangen hier sauberzumachen“, überlegte Thea laut.
    „Nicht nötig, ich habe bereits Ersatz gefunden“, schüttelte Bruno den Kopf. „Komm lieber her und probier noch ein paar Eisbecher aus. Den nächsten Kunden bedienst du!“
    Die letzte
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