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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall
Autoren: Rowan Coleman
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dir aufwachen. Ich würde dich gern am Morgen sehen, wenn deine Haare ganz zerzaust und deine Wangen vom Schlaf faltig sind. Ich hätte am Morgen gern Sex mit dir, während du noch halb in deinen Träumen versunken und fügsam bist.«
    »Tja, da wirst du kein Glück haben«, erklärte Sophie, während sie sich streckte und sich wand, weil der Teppich aus einer Nylonmischung bestand und ein bisschen kratzte. »Weil ich wie eine Prinzessin schlafe und niemals zerzaust oder faltig bin. Außerdem bin ich nur dann fügsam, wenn ich es sein will, was genau jetzt der Fall sein könnte, falls du es richtig anstellst.«
    »Bleib über Nacht«, bat Louis sie sanft und drückte ihr einen Kuss auf die Schulter. »Bitte.«
    »Ich kann nicht, Louis. Was würden sie denken?« Sophie deutete zur Decke. Bella und Izzy schliefen oben tief und fest.
    »Sie würden denken, dass du hier übernachtet hast, und dann würden sie sich fragen, ob sie es angesichts der Tatsache, dass Daddy so gut gelaunt ist, schaffen könnten, an zwei Tagen hintereinander zum Frühstück Coco Pops zu kriegen, obwohl sie die eigentlich nur zwei Mal pro Woche bekommen sollen«, erklärte Louis. »Sophie, es würde ihnen nichts ausmachen. Ich glaube, sie würden sich sogar freuen.«
    »Ich kann nicht«, antwortete Sophie unsicher. »Es wäre nicht richtig. Dazu sind sie noch nicht bereit.«
    »Sie wissen, dass wir miteinander gehen, weißt du«, stellte Louis ironisch fest. »Das ganze Händchenhalten und das Liebesgeflüster haben es irgendwie verraten. Ich glaube, du bist diejenige, die noch nicht bereit ist.«
    Sophie senkte kurz den Blick. Vielleicht hatte Louis recht. Alles kam ihr inzwischen so vollkommen, so wunderbar vor, dass sich ihr manchmal der Eindruck aufdrängte, ihr Glück gleiche einem Hochseilakt. Sie hatte Angst davor, irgendetwas zu verändern, ihre Beziehung auch nur einen Schritt weiter zu führen, aus Furcht, der wunderbare Friede, den sie hier gefunden hatte, könnte ins Wanken geraten und dahin sein.
    Sophie war sich ihrer Doppelmoral durchaus bewusst. Sie lag nackt und befriedigt auf dem Wohnzimmerboden, und nur eine Treppe und eine geschlossene Tür bewahrten sie und Louis davor, von seinen Töchtern ertappt zu werden. Aber hier zu übernachten, war etwas anderes; es war die nächste Stufe, und sie wollte, dass sie und Louis den nächsten Schritt gemeinsam taten, und es nicht darum ging, beim Sex weniger Hautabschürfungen zu bekommen. Sophie betrachtete Louis unter ihren Wimpern hervor.
    »Wir gehen also miteinander?«, neckte sie ihn stattdessen. »Du hast mich allerdings nie offiziell gefragt, deshalb wundert es mich. Die Kinder sind aber erst sieben und vier Jahre alt. Ich kann unmöglich hier übernachten … Nicht, solange wir nicht …«
    »Was?« Louis stützte sich auf einen Ellenbogen und sah Sophie an, und sein Blick wanderte langsam von ihren Hüften nach oben, über ihre Brüste, bis er ihr schließlich mit jener Art von Blick in die Augen sah, die ihren Slip, hätte sie einen getragen, hätte feucht werden lassen.
    »Wir sind nicht … Du weißt schon«, sagte Sophie und lächelte, während sie die Arme um Louis’ Nacken schlang und ihn zu sich herunterzog, um ihn zu küssen. Doch sein Mund hielt knapp über ihren Lippen inne.
    »Dann heirate mich«, flüsterte Louis.
    Statt zu antworten, küsste Sophie ihn innig, drückte ihn wieder auf den Teppich und schob sich mit jener Art von zügelloser Hemmungslosigkeit auf ihn, die sie, hätte sie darüber nachgedacht, ziemlich peinlich gefunden hätte. Aber sie hielt nicht inne, um nachzudenken, denn einer der besten Nebeneffekte ihrer Verliebtheit in Louis Gregory war, dass sie an gar nichts dachte, wenn sie Sex mit ihm hatte, höchstens daran, mit welch wunderbarem Gefühl er sie erfüllte.
    Welch nette Ablenkung Louis’ Frage auch gewesen war, Sophie hatte sie nicht beantwortet, ja sie war nicht einmal darauf eingegangen. Sie war nicht unbemerkt geblieben, aber es wurde nicht darüber gesprochen, weil Sophie und Louis überhaupt nur wenig miteinander redeten, abgesehen von Berichten über die Ereignisse des Tages und an welcher Stelle genau der Körper des anderen als Nächstes geküsst werden sollte. Manchmal beschlich Sophie der Gedanke, dass sie und Louis nichts voneinander wussten, außer wie sie den anderen zum Lachen und ihre Körper in Wallung bringen konnten, aber das war ein Gedanke, dem sie selten allzu lange nachhing. Meist musste Sophie entweder zu sehr lachen,
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