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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall
Autoren: Rowan Coleman
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elf Minuten am Stück zusammen«, sagte Louis. »Abgesehen von jener Nacht, als …«
    »Hältst du mich für verrückt, Louis?«, fragte Sophie und drehte sich um, um ihm in die Augen zu blicken. Warum sie gewartet hatte, bis er als Erster das Wort ergriff, bevor ihr irgendetwas einfiel, konnte sie sich nicht erklären. Und was noch beunruhigender war: Warum hörte sie sich wie eine Verrückte an? Sie hätte beim Küssen bleiben sollen. Das war sicheres Terrain.
    »Wahrscheinlich bist du ein bisschen verrückt«, sagte Louis und lächelte sie in dem künstlichen Licht liebevoll an. »Ich kenne nicht viele Frauen, die ihren Job, ihre Karriere, ihr Zuhause und ihr Leben in London aufgeben würden, um mit einem alleinerziehenden Vater und seinen zwei schwer zu bändigenden Kindern in Cornwall zu leben.«
    »Himmel, ich bin wirklich verrückt!« Sophie richtete sich auf und spürte sofort die Kälte an ihrem Körper, dort, wo sie sich nicht mehr an Louis schmiegte. »Du kennst mich kaum, und ich bin einfach auf deiner Schwelle aufgetaucht und habe dir gesagt, dass ich hierbleibe! Du musst entsetzt sein.«
    Louis klopfte mit seinem langen Finger auf seinen Oberschenkel. »Ja. Ja, das bin ich.« Er nickte. »Ich bin völlig entsetzt. Deshalb die ganze hemmungslose Knutscherei; weil ich ganz aufgewühlt bin. Du musst verstehen … dass ich dich kennengelernt habe, ist das Wunderbarste, was mir je widerfahren ist, und ich habe den Eindruck, du kennst mich besser, als mich je irgendjemand gekannt hat. Ich weiß nicht, wie es Bella und Izzy in den letzten Monaten ergangen wäre, wenn du nicht da gewesen wärst. Du warst für sie da, als sie sonst niemanden hatten, und sie brauchen dich. Ich glaube, du brauchst sie ebenfalls, und hoffentlich brauchst du auch mich.«
    »Übrigens, hast du etwas gegen die Knutscherei?«, fragte Sophie angespannt, während sie sich insgeheim wegen ihrer offenbar grenzenlosen Gabe verfluchte, unangemessene Fragen zu stellen, durch die ein Mann höchstwahrscheinlich eher abgeschreckt wurde, als dass er sich in eine Frau verliebte.
    Louis lachte. »Wie gesagt«, erklärte er, ohne die Miene zu verziehen, »ich bin entsetzt. Es ist fürchterlich, eine unglaublich schöne Frau stundenlang zu küssen.«
    »Soll das ironisch sein?« Sophie hielt es für das Beste, vorsichtshalber nachzufragen.
    »Natürlich ist das ironisch gemeint! Großer Gott, Frau, ich küsse dich unheimlich gern!«
    Sophie lächelte und stellte fest, dass sich ihre Schultern wieder entspannten, als sie sich an ihn schmiegte und ihr Oberschenkel den seinen berührte.
    »Ich habe die Mädchen wirklich lieb«, sagte sie nachdenklich. Diese Erkenntnis schockierte sie noch immer. Zwei kleine, verlassene Kinder hatten in ihr Gefühle geweckt, die sie niemals für möglich gehalten hätte – und dabei waren es nicht einmal ihre eigenen Kinder. »Ich hab sie lieb. Und ich würde alles für sie tun, aber …« Sophie verstummte, ihr Mund war auf einmal trocken. Erklärungen waren wirklich nicht ihr Ding, und sie hatte heute schon eine abgegeben, und das war eine mehr, als sie in ihrem ganzen Leben je abgegeben hatte, aber da sie jetzt hier war, hatte sie den Eindruck, etwas Wichtiges und Bedeutsames sagen zu müssen.
    »Ich bin deinetwegen gekommen, weißt du, weil ich dich liebe und so.«
    »Und so?«, wiederholte Louis und sah sie liebevoll an.
    »Ja, und so«, antwortete Sophie und hielt seinem Blick trotzig stand. » Und so. «
    »Sophie.« Louis streichelte ihre Hand. »Danke. Vielen Dank, dass du dein Leben in London aufgegeben hast, um zu mir zu kommen. Und ich meine das ernst, weil ich dir unglaublich dankbar bin und weil ich dich liebe. Ich liebe dich und so, falls ›und so‹ eine Voraussetzung ist. Ich habe das noch nicht gesagt, weil ich mich in den vergangenen sechs Stunden und« – er warf einen Blick auf seine Uhr – »zweiundzwanzig Minuten gefragt habe, ob du wirklich hier bist, oder ob das Ganze irgendeine bizarre Illusion sein kann, die ich selbst heraufbeschworen habe, weil ich, weiß Gott, seit dem Moment, als wir uns getrennt haben, davon träume, dich wieder bei mir zu haben.« Louis drückte einen Kuss auf ihren Handrücken. »Aber jetzt, nachdem du mir gesagt hast, dass du mich liebst ›und so‹, weiß ich, dass du es wirklich bist. Nur die echte Sophie Mills sagt so etwas. Vielleicht ist es unmöglich, dass zwei Menschen sich schon nach wenigen Monaten ineinander verlieben, und vielleicht sind wir verrückt,
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