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Heyne Galaxy 13

Heyne Galaxy 13

Titel: Heyne Galaxy 13
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Freundler sich mit der Blauen Front in Verbindung gesetzt hat. Die Ermordung gegnerischer Offiziere verstößt ausdrücklich gegen die Regeln des Söldner-Kodes und gegen die Artikel des Gesetzes über eine Zivilisierte Kriegsführung – aber natürlich könnten in diesem Fall Zivilisten in die Bresche springen. Ein Journalist ist mit Neutralitätspapieren ausgestattet, die überall geachtet werden. Ich will nur ein paar Fragen stellen und kann Ihnen versichern, daß die Antworten streng vertraulich behandelt werden …«
    Wieder wartete ich, doch die Antwort blieb aus. Ich wandte mich um, durchquerte den Laden und trat auf die Straße. Erst als ich mich einige Meter entfernt hatte, nahm das Triumphgefühl von mir Besitz.
    Ich war sicher, daß die Blaue Front den Köder aufnehmen würde – etwas anderes war bei Leuten dieses Schlages nicht zu erwarten. Ich fuhr zum Hauptquartier der Exotener.
    In dem Lager, das vor den Toren der Stadt lag, wurde ich von einem Söldner namens Janol Marat in Empfang genommen und zu dem runden Gebilde geführt, das als Hauptquartier diente. Es herrschte eine ganz andere Atmosphäre als bei den Freundlern, eine gelöstere, zuversichtlichere Stimmung. Die Männer waren gut trainiert und gut bewaffnet. Ich machte Janol gegenüber eine entsprechende Bemerkung.
    »Wir haben einen Dorsai-Kommandanten und sind dem Gegner außerdem zahlenmäßig überlegen«, sagte er und grinste. Er hatte ein tiefgebräuntes längliches Gesicht, das sich beim Lächeln in unzählige Falten legte. »Wir sind daher ziemlich optimistisch. Außerdem wird unser Kommandant befördert, wenn er einen Sieg nach Hause bringt. Er könnte dann in den obersten Stab kommen und der Front ein für allemal den Rücken kehren. Es lohnt sich schon, wenn wir gewinnen.«
    Ich lachte, und er lachte zurück.
    »Erzählen Sie weiter«, sagte ich. »Ich brauche Material für meine Berichte.«
    »Nun …« Und er erwiderte die zackige Ehrenbezeigung eines vorbeigehenden Unteroffiziers, der ein Cassidier zu sein schien. »Ich würde sagen, bringen Sie ruhig die üblichen Sachen – daß unsere exotenischen Arbeitgeber vor der direkten Gewaltanwendung zurückscheuen und daher normalerweise in der Bezahlung fremder Soldaten und fremden Materials sehr großzügig sind. Und der OutBond – das ist der exotenische Botschafter auf St. Marie, wie Sie wissen – der OutBond, der seinen Vorgänger hier vor drei Jahren abgelöst hat, ist ein ganz außergewöhnlicher Mann, selbst für einen Gesandten von Mara oder Kultis. Er ist ein Fachmann für ontogenische Berechnungen, wenn Ihnen das etwas sagt. Für mich sind solche Dinge böhmische Dörfer. Hier ist das Büro des Kommandanten. Er heißt Kensie Graeme.«
    »Graeme?« fragte ich und runzelte die Stirn. Ich hatte vor meiner Abreise einen Tag in Den Haag verbracht und mich mit Kensie Graemes Unterlagen vertraut gemacht, aber ich war an Janols Einstellung zu seinem Vorgesetzten interessiert. »Müßte ich schon mal irgendwo gehört haben.« Wir näherten uns dem Bürogebäude. »Graeme …«
    »Sie haben wahrscheinlich ein anderes Mitglied seiner Familie im Sinn«, schnappte Janol den Köder auf. »Donal Graeme, ein Neffe. Das ist der Bursche, der vor einiger Zeit Newton mit nur einer Handvoll Freiland-Schiffen angegriffen hat. Kensie ist Donais Onkel. Er ist nicht ganz so eindrucksvoll wie der junge Graeme, aber er wird Ihnen bestimmt sehr gut gefallen. Kensie ist liebenswürdig für zwei.«
    »Das soll wohl etwas Besonderes bedeuten?« fragte ich.
    »Stimmt«, erwiderte Janol. »Er hat seine eigene Liebenswürdigkeit und die seines Zwillingsbruders Ian Graeme, den Sie in Blauvain antreffen könnten. Dort befindet sich übrigens auch die exotenische Botschaft. Ian ist ein sehr düsterer und zurückhaltender Mann.«
    Wir betraten das Büro.
    »Mit den Verwandtschaftsverhältnissen der Dorsai komme ich einfach nicht zurecht«, sagte ich.
    »Ich habe mit dem gleichen Problem zu kämpfen. Es hängt wohl damit zusammen, daß es gar nicht so viele Dorsai gibt. Ihre Welt ist klein, und wenn ein Dorsai mehr als ein paar Jahre lebt …« Janol machte vor dem Tisch eines Unteroffiziers halt. »Ist der Alte frei, Hari? Wir haben Besuch von der Nachrichten- Agentur. «
    Der andere blickte auf eine kleine Anzeigetafel. »Der Out-Bond ist bei ihm – aber ich sehe, daß der Besuch gerade zu Ende ist. Geht ruhig hinein.«
    Janol führte mich zwischen den Tischen hindurch. Am anderen Ende des Raumes öffnete
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