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Heyne Galaxy 13

Heyne Galaxy 13

Titel: Heyne Galaxy 13
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Schiff nach oben.
    Es dauerte eine Minute, bis das Schiff zwei Meter Höhe gewann und er nicht mehr nachhelfen konnte. Immerhin betrug seine Steiggeschwindigkeit nun etwa fünf Zentimeter pro Sekunde, und sie wurde ständig größer.
    Zum Glück gab es überall an der Hülle Handgriffe. Mac klammerte sich fest und ließ sich mit dem Schiff in die Höhe tragen. Smith hatte recht gehabt, als er sagte, daß es unmöglich sei, einen im Raum treibenden Mann wiederzufinden. Diese Theorie stimmte natürlich nicht mehr, wenn es sich um ein treibendes Schiff handelte. Wenn er sich weit genug vom Asteroiden entfernte, war er in Sicherheit.
    Langsam gewann das Schiff an Höhe. Die Erde kam wieder in Sicht, ein wunderbarer Anblick. Der Asteroid schien zuerst genau auf ihren Mittelpunkt zuzufliegen, aber dann zeigte die Verlängerung seiner Bahn mehr auf den Rand der blau-weiß gesprenkelten Scheibe.
    Hoerwitz war hundertundfünfzig Meter hoch, als unten eine Gestalt im Raumanzug sichtbar wurde. Sie hielt sich an dem Seil fest, entdeckte offenbar aber erst jetzt, was geschehen war. Wer immer es auch war – Smith, Jones, Robinson oder Brown, er war so überrascht, daß er das Kabel fahren ließ. Im ersten Augenblick nahm Mac an, daß der Mann verloren sei.
    Es schien sich jedoch um Robinson zu handeln, denn er reagierte schnell und intelligent. Er zog seine Pistole und feuerte ins All hinaus. Jeder Schuß erzeugte einen Rückstoß, der den Mann dem Asteroiden entgegentrieb. Schließlich gelangte er in die unmittelbare Nähe eines Radiators und klammerte sich an irgend etwas fest, das Mac nicht erkennen konnte.
    Der Mann sah nach oben und entdeckte das treibende Schiff.
    Mac war sicher, daß der Bandit keinen direkten Sprung riskieren würde. Wenn sein Empfänger noch funktionierte, hätte er jetzt hören können, was er sagte – sicherlich etwas sehr Interessantes, wenn ihn auch die anderen wahrscheinlich aufgrund der großen Entfernung nicht verstehen konnten. Auch hätte Hoerwitz gern gewußt, ob man ihn auf der Schiffshülle erkennen konnte. Eigentlich war das anzunehmen, denn der grelle Widerschein der Erde fiel voll auf ihn. Er wurde nicht beschossen, aber das lag wahrscheinlich daran, daß das Magazin leer war.
    Mac war enttäuscht, als der Mann am Seil wieder in Richtung Luftschleuse verschwand.
    Er atmete trotzdem erleichtert auf. Nun konnte er nur noch warten, nicht mehr. In ein oder zwei Stunden würde man das treibende Schiff bemerken, falls das noch nicht geschehen war. Eigentlich ein enttäuschender Ausgang des Abenteuers, dachte Mac. Shakespeare hätte das Ende sicherlich dramatischer gestaltet.
    Als Smith hörte, was geschehen war, legte er hastig seinen Raumanzug an und ging an die Oberfläche. Er sah das Schiff, berechnete den Kurs und stieß sich kräftig vom Boden ab. Natürlich hatte er die Umdrehung des Asteroiden und die Gravitationswelle nicht richtig berechnet, und so geriet er vom Kurs ab. Er verfeuerte seine Patronen bis auf eine, und es gelang ihm schließlich, seine Geschwindigkeit der des Schiffes anzugleichen, wobei er nur fünfzig Meter von ihm entfernt war.
    Er konnte Mac Hoerwitz ganz deutlich sehen.
    Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er nicht die Absicht gehabt, den alten Mann zu töten oder gar die Station in die Luft zu jagen, aber das änderte sich nun. Hoerwitz war schuld, daß er sein Schiff verlor, und nicht nur das.
    Als das Polizeiaufgebot mit einem schnellen Kreuzer eintraf, wußte Smith noch immer nicht, wie er sich entscheiden sollte.
    Er wußte nicht, ob er auf Hoerwitz oder in die entgegengesetzte Richtung schießen sollte.
    Mac Hoerwitz selbst konnte ihm keinen Rat geben.
    Er hing zwischen den Haltegriffen und schlief.
     
    ENDE
     
     
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