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Heyne Galaxy 13

Heyne Galaxy 13

Titel: Heyne Galaxy 13
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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überprüft?«
    »Noch nicht.«
    »Dann wollen wir uns beeilen. Erklären Sie mir unterwegs, was es draußen zu sehen gibt. Sie haben kein Helmradio und werden einen schlechten Fremdenführer abgeben, wenn wir die Station erst verlassen haben.«
    Mac wiederholte seine Schilderung und war gerade fertig damit, als sie die Schleuse betraten. Mit größter Sorgfalt überprüfte er insbesondere die Lufterneuerungsanlage und die Reservetanks, auf die er sich in den nächsten Stunden verlassen mußte. Er hoffte, lange genug damit auszukommen. Der Anzug war in Ordnung.
    »Ich habe nur den Spaziergang zum Nordpol erwähnt, weil ich kaum annehme, daß Sie mit etwas anderem einverstanden wären, das ich oft getan habe. Aber jetzt muß ich es Ihnen mitteilen, damit Sie nicht auf falsche Gedanken kommen. An der Stelle, an der die Erde im Perigäum senkrecht über der Oberfläche steht, habe ich einen Spiegel installiert. Damit signalisiere ich manchmal meinen Freunden auf der Erde. Der Spiegel reflektiert die Sonnenstrahlen. Man kann die Reflexion auf der Erde sogar bei hellem Tageslicht erkennen, natürlich nur dann, wenn die Sonne entsprechend steht. Das ist heute nicht der Fall, Sie haben also nichts zu befürchten, Mr. Smith.«
    »Es war aber sehr klug von Ihnen, mich darauf aufmerksam zu machen, Mr. Hoerwitz. Ich glaube kaum, daß Sie viel unbeobachtet herumwandern werden, und wenn Sie Ihrem Spiegelreflektor fernbleiben, wird Mr. Jones keinen Grund zum Eingreifen haben. Er wird immer in Ihrer Nähe bleiben, denken Sie daran. Und vergessen Sie auch nicht, daß es nahezu unmöglich ist, einen Mann wiederzufinden, der allein im Weltraum treibt.«
    »Die Chance steht zehntausend zu eins, aber ich würde es nicht darauf ankommen lassen«, gestand Mac Hoerwitz. »Was ist, werden Sie mich denn nicht begleiten?«
    »Ich habe es mir anders überlegt. Mr. Jones geht mit Ihnen.«
    Mac fragte sich, ob er einen Fehler begangen hatte. Er hatte bisher eigentlich nur zwei Unwahrheiten in seine Behauptungen eingestreut, aber es wäre offensichtlich gewesen, wenn Smith Verdacht geschöpft hätte. Andererseits hatte er angenommen, daß Smith ihn nicht nach draußen lassen würde, ohne selbst mitzukommen. Wenn Smith also in der Station blieb, warum ließ er den Ausflug überhaupt zu? Aus Menschenfreundlichkeit?
    Offensichtlich nicht.
    Einen Augenblick lang wünschte sich Mac, die letzte Mahlzeit nicht zu sich genommen zu haben, denn ihm wurde schlecht, als er zu ahnen begann, was Smith plante. Aber dann überkam ihn eine gewisse Resignation, und er sagte:
    »Jones, es ist mir ziemlich egal, was draußen mit Ihnen passiert, aber wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich auf einen guten Rat hören.«
    »Und der wäre?« erkundigte sich Jones mit verschlußbereitem Helm.
    »Wenn Sie glauben, auf mich schießen zu müssen, dann überzeugen Sie sich zuerst davon, daß Sie einen festen Halt haben – oder schießen Sie senkrecht nach oben.«
    »Warum denn das?«
    »Wie Mr. Smith neulich ganz richtig feststellte, beträgt die Fluchtgeschwindigkeit dieses Asteroiden etwa dreißig Zentimeter pro Sekunde. Soweit ich mich erinnere – ich bin kein Waffenspezialist – erzeugt ein normaler Pistolenschuß einen Rückschlag, der – umgerechnet auf einen Mann im Raumanzug – eine Fluchtgeschwindigkeit von etwa zehn Sekundenzentimeter erreicht. Sie würden also nicht gerade ins All hinausgeschleudert, aber es könnte schon einige Zeit dauern, bis Sie wieder gelandet sind. Und dann der Ärger, wenn Sie mich beim ersten Schuß verfehlen! Ich habe Sie jedenfalls gewarnt.«
    Und er klappte den Helm herunter, ohne eine Antwort abzuwarten, betrat die Luftschleuse und drehte sich um. Er sah, daß Smith und Jones heftig miteinander diskutierten. Wenn er jetzt schnell handelte und die innere Tür schloß, wenn die Luft schnell genug abgesaugt wurde und er schnell genug die äußere Luke öffnen konnte, hatte er mindestens zwei Minuten Vorsprung – Zeit genug, um auf der unregelmäßigen Oberfläche des Asteroiden zu verschwinden.
    Gelang es Smith und Jones jedoch, den Ausschleusvorgang rechtzeitig zu unterbrechen, war ihm eine Kugel sicher.
    Sein Raumanzug war zwar mit Material für das Abdichten von Löchern ausgerüstet, aber schußfest war er bestimmt nicht. Vielleicht hätte er auf die Gefahr von Querschlägern hinweisen sollen, von denen in der engen Schleuse Schützen und Opfer gleichermaßen bedroht waren. Aber dazu war es zu spät.
    Wenn Mac noch ein oder
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