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Hexenbräute

Hexenbräute

Titel: Hexenbräute
Autoren: Jason Dark
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in den Händen hielten.
    Jane sah ihn nicht. Sie bekam nicht mehr die Zeit, darüber nachzudenken, denn schlagartig brach unter ihren Füßen der Erdboden auf...
    ***
    Jane Collins riss in einem Reflex die Arme hoch. Auch der Zeigefinger bewegte sich nach hinten. Sie zog den Abzug durch, aber die Kugel pfiff in den Himmel. Irgendeinen Schaden richtete sie nicht an und traf erst recht nicht eine der Hexen.
    Sie fiel und bewegte dabei ihre Beine. Plötzlich landete sie auf dem Rücken. Die Vorstellung, in die Tiefe zu fallen und von ihr verschluckt zu werden, jagte ihr eine schreckliche Angst ein. Da hatte selbst eine Frau wie Jane Collins ihre Probleme.
    Das Schlimme trat nicht ein. Sie fiel nicht tief. Nichts schluckte sie. Jane lag in einer Bodenfalte. Eingeklemmt in einem Riss, der plötzlich entstanden war. Nicht mal tief, aber sein Entstehen hatte ihr die Beine unter dem Körper weggerissen.
    Sie drehte sich zur Seite. Dabei streckte sie den linken Arm aus. Ihre Hand glitt dabei über etwas Glitschiges hinweg. Jane wusste nicht, was es war, doch sie hatte das Gefühl, in Schleim gefasst zu haben.
    Zuerst kniete sie. Dann stemmte sie sich hoch. Sie ging einen Schritt nach vorn und schrie auf, denn jemand hielt ihr rechtes Gelenk umklammert und drehte ihren Arm herum.
    Die Waffe musste sie fallen lassen. Mit einem Tritt fegte Abigail die Pistole weit weg, sodass sie für Jane unerreichbar war. Die Detektivin erhielt einen kräftigen Stoß, der sie zurückschleuderte, aber sie fiel nicht wieder hin.
    »Du hast Lilith herausgefordert!«, riefen beide Hexen wie aus einem Munde. »Jetzt siehst du, was du davon hast.«
    Das war durchaus ernst gemeint. Jane sah, was passiert war und was noch passieren würde.
    Hinter ihr zeigte der Boden einen Riss. Das war nicht alles, denn die Straße vor ihr geriet plötzlich in Bewegung. Sie begann Wellen zu werfen. Nur bestanden diese Wellen nicht aus Wasser, sondern aus Asphalt, und deshalb liefen sie nicht glatt aus, sondern brachen zusammen.
    Da gab es plötzlich die Risse. Mit einem Knall platzte vor Jane ein Hügel auf. Er entließ seinen Inhalt, und sie wollte ihren Augen nicht trauen, denn aus der Erde schoss wie der Rüssel eines Elefanten der gewaltige Arm eines Kraken hervor.
    »Das ist sie!«, brüllte Abigail und hob die Arme gegen den dunkler werdenden Himmel. »Das ist Lilith...«
    Der Schuss hatte uns angetrieben wie der bei einem Start zum Hundert-Meter-Lauf. Man hatte die Ruhe in Salem brutal zerstört, und das nicht grundlos. Wobei wir davon ausgehen mussten, dass auch unsere Freundin Jane Collins in diesem Schlamassel steckte. Es konnte auch sein, dass sie die Ursache des Schusses gewesen war, obwohl nicht mit einer Beretta geschossen worden war.
    Jetzt war das eingetreten, was wir geahnt hatten. Salem hatte sein nach außen hin unschuldiges Kleid abgeworfen. Der Ort befand sich in der Gewalt fremder Mächte.
    Der Weg bis zur Hauptstraße war nicht lang. Er kam uns nur so lang vor. Wir hetzten mit langen Schritten voran. Unser Erlebnis am Brunnen war vergessen, zumindest bei mir, aber beide wurden wir plötzlich wieder daran erinnert.
    Ohne Vorwarnung wellte sich vor uns der Boden hoch. Wir liefen soeben in eine Gasse hinein. Weiter vorne standen Häuser. Noch lagen rechts und links von uns Gärten. Da hielten auch keine Zäune mehr, denn auch sie wurden in die Höhe gedrückt und zugleich aus ihrem Verbund gerissen. Holzlatten flogen umher. Eine erwischte mich an der rechten Hüfte. Ich war schon dabei zu stoppen, taumelte jetzt nach links weg, um nicht gegen den rissigen Hügel zu rennen.
    Er erinnerte mich an einen kleinen Vulkan, als seine Spitze ebenfalls aufbrach.
    Es drang weder glühende Lava noch irgendwelches Gestein hervor. Etwas anderes peitschte in die Höhe.
    Es war der Arm eines Kraken!
    Und das war nicht einfach ein kleiner Tintenfisch, sondern ein gewaltiges Monster, das sich bisher unter der Erde verborgen hatte. Ein furchtbares Untier aus der Urzeit.
    Uns blieb nicht viel Zeit, um zu handeln. Der hochstehende Krakenarm bewegte sich kreisförmig auf der Suche nach Beute. Dabei sank er auch tiefer, und wir gerieten in eine gefährliche Lage.
    Suko hechtete nach rechts weg. Er prallte dabei in die Reste des Zaunes hinein.
    Ich schnellte mich nach links. Dabei huschte ich über einen schmalen Graben hinweg, bevor ich auf einer recht weichen Wiese landete. Ich drehte mich sofort herum und zog meine Beretta.
    Der dicke Krakenarm peitschte noch immer
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