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Hexenbräute

Hexenbräute

Titel: Hexenbräute
Autoren: Jason Dark
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nicht vergessen, dass der Ort Salem uns gehört. Wir werden ihn auf den Kopf stellen. Wir werden ihn zu einem Stützpunkt der großen Lilith machen, verstehst du? Salem soll endlich das werden, was es vor langer Zeit leider nicht geworden ist und nur von den Menschen gemacht wurde. Jetzt sind die Karten anders verteilt, das kann ich dir versprechen.«
    »Wenn ich nicht will?«
    Sie lachten beide. Abigail gab dann die Antwort. »Wer kann ein solches Angebot schon abschlagen?«
    »Ich.«
    Beide waren von der Antwort überrascht worden, und so fanden sie zunächst keine Antwort.
    Das nutzte Jane aus. Sie sprach weiter. »Ich habe erlebt, wohin es führt, wenn man sich dem Bösen zuwendet. Das Ziel ist ein Chaos und nicht das, was sich ein Mensch wünschen kann. Ich bleibe bei meinem Leben, denn ich habe das andere erlebt und es auch hassen gelernt. Mag sein, dass ich tief in meinem Innern eine Hexe bin. Doch ich gehöre nicht zu euch. Auch Hexen können die Fronten wechseln, und dazu habe ich mich entschieden.«
    »Diese Schwester ist dumm«, sagte Liz.
    »Nicht nur das«, bestätigte Abigail. »Unsere Schwester ist auch lebensmüde.«
    »Ja, das glaube ich.«
    »Wer nicht für uns ist, der ist gegen uns«, erklärte Abigail, »und das kann schlimm enden. Noch schlimmer als bei dem Schäfer, diesem Dummkopf. Du musst dich entscheiden, Schwester.«
    »Das habe ich bereits getan«, erklärte Jane.
    »Wir hören.«
    »Gegen euch!«
    Liz und Abigail schauten sich an. Sie schüttelten die Köpfe. Jane war der Ansicht, dass die beiden Frauen ihr Theater vorspielten. Sie taten so, als täte es ihnen Leid.
    So ähnlich klang auch Abigail’s Stimme, als sie sprach. »Wenn du gegen uns bist und dich nicht mehr anders entscheidest, dann bist du auch gegen unseren großen Schutzengel. Dann hast du es sogar gewagt, dich gegen Lilith zu stellen.«
    »Auch das weiß ich«, erklärte Jane.
    »Weißt du auch, was sie mit denen macht, die auf ihrer Liste stehen?«, fragte Liz.
    »Du wirst es mir sagen.«
    »Ja. Gern sogar.« Sie grinste jetzt breit und hässlich. »Sie wird erscheinen und dich verschlingen. So wie die Schlange sich das Kaninchen holt. Genau das wird dir passieren. Sie schluckt dich. Sie zerrt dich in ihren Schlund, um dich später zu verdauen. Genau das passiert mit dir, und zwar schnell, denn sie lauert in der Nähe. Sie beobachtet uns. Sie ist ganz nahe, das kannst du uns glauben.«
    Jane war klar, dass die beiden Hexen es nicht nötig hatten, hier einen Bluff abzuziehen. Sie konnten sich so offen bewegen, weil sie die Macht der Lilith am eigenen Leibe erlebt hatten und von ihr stark gemacht worden waren.
    Gegen Lilith zu kämpfen, traute sich Jane nicht zu.
    Allmählich zog sich die Haut auf ihrem Rücken zusammen. Die Luft um sie herum schien immer dünner zu werden.
    Gedanklich beschäftigte sie sich auch mit John Sinclair und Suko. Verdammt, warum kamen die beiden nicht? So lange konnten sie sich doch gar nicht mit dem Priester aufhalten. Wahrscheinlich mussten auch sie gegen Probleme ankämpfen, die überraschenderweise aufgetaucht waren.
    Die Zeit wurde knapp.
    »Du hast Angst«, stellte Abigail fest. »Das spüren wir. Das steckt tief in dir.«
    »Nein!«
    »Warum lügst du? Jeder Mensch hat Angst. Alle hier werden bald zum Kreis der großen Mutter gehören und in Lilith’s Arme fallen. Deine letzte Chance. Mach den Anfang!«
    »Nie!«
    Die Antwort hatte sich endgültig angehört. Das merkten auch die Hexen. Sie drehten sich zueinander und nickten sich gegenseitig zu. Ihr Lächeln sagte alles.
    Danach wandten sie sich wieder um. Jetzt hatte sich die Szenerie verändert.
    Jane hielt eine Waffe in der Hand. Und plötzlich hatte sie wieder an Sicherheit gewonnen.
    Nur zeigten die Hexen keine Unsicherheit. Sie begannen sogar zu lachen. Abigail schlug gegen ihre Schenkel. »Du hast eine Pistole. Der Schäfer hatte ein Gewehr. Er hat auch auf uns geschossen. Erinnerst du dich noch daran, was passiert ist? Es explodierte, und das Gleiche wird auch mit deiner Pistole geschehen.«
    Jane hatte es nicht vergessen. Nur hielt sie dagegen. »Meine Pistole ist mit geweihten Silberkugeln geladen. Geweihte Kugeln, verstehst du?«
    »Na und?«
    »Sie werden auch vernichten. So stark seid ihr nicht, um ihnen zu widerstehen.«
    »Ach«, flüsterte Liz, »glaubst du wirklich?«
    »Ja.«
    »Du bist dumm!«
    Die Selbstsicherheit der Hexen gefiel Jane nicht. Etwas steckte dahinter, das spürte sie. Es gab noch einen Trumpf, den sie
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