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Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes

Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes

Titel: Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes
Autoren: Tatana Fedorovna
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verschwammen zu einem Teig. Liebte das Mädchen mich wirklich oder gehörte das zu einem boshaften Plan? Steckten die alte und die junge Hexe unter einer Decke?
    Aber das Geheimnis würde ich später lüften. Zuerst musste mein Urgroßvater vor Rasputin gewarnt werden. Hoffentlich gelang mir das rechtzeitig. Diesmal wollte der Mönch ihn wirklich morden – wenn Galina nicht schon wieder log.
    Einmal mehr schmerzte mich mein selbst verschuldetes Schicksal. Hätte ich doch nur die Medizin herausgerückt, als die Grobiane mich bedroht hatten. Dann wäre der Streit nicht eskaliert und ich jetzt kein Vampir.
    Der Mond ging auf. Heute begann die erste Vollmondnacht dieser Phase. Viele Sterne beleuchteten den Weg. Der nächtliche Wald erschien hell wie am Tag. Wölfe heulten, Käuze schrien, Füchse eilten durch das Dickicht und Mäuse huschten ängstlich im Laub umher.
    Mittlerweile genoss ich die Geräuschkulisse, aber die Sorge um Urgroßvater beschleunigte meine Schritte. Mit zunehmender Entfernung vom Hexenhaus gewann mein Körper an Kraft. Der hohe Blutverlust hatte mich zwar geschwächt, doch immerhin war ich mit dem Leben davongekommen. Wie sehr hatte sich dieses binnen weniger Stunden verändert  … War es in diesem Zustand noch sinnvoll, nach der Allervollkommensten zu suchen? Konnte ein Vampir noch Liebe empfinden? Ein winziges Ziehen im Herzen bekundete, dass da doch noch was sein musste. Jedoch spürte ich das Gleiche, wenn ich an die durchtriebene, hübsche Galina dachte. Durch ihre aufdringliche Art hatte sie sich einen Platz in meinem Inneren verschafft. Der Geist neigte sich eben dem zu, womit er sich beschäftigte. War sie tatsächlich eine Hexe? Nachdem ich entgegen der wissenschaftlichen Logik zum Vampir geworden war, hielt ich inzwischen vieles für möglich. Das Leben in Sibirien war einfach nur verrückt.
    Wölfe huschten zwischen den Bäumen hindurch. Sie hielten jedoch ehrfurchtsvoll Abstand. Damit retteten sie ihr Leben, denn ich hatte einen immensen Durst nach Blut. Vermutlich sagte der Instinkt ihnen, dass sich ihre Zähne mit diesem einsamen Wanderer lieber nicht anlegen sollten.
    Der Weg zum Schamanen war länger als gedacht. Die Zeit raste davon. Da mein Lauf durch die Vampirkraft ein erstaunliches Tempo gewann, knallten mir ständig bremsende Schranken entgegen. Immer wieder peitschten Äste und Zweige ins Gesicht. Ich musste mich nicht nur an die neuen Talente, sondern auch an deren Gefahren gewöhnen.
     
    Etwas zu spät kam ich an Urgroßvaters Hütte an. Aus dem Inneren erscholl bereits wildes Geschrei. Ein schwarz gekleideter Mann beobachtete von draußen das Geschehen, dabei lugte er durch die Türfelle. Es war der Mönch. Zufrieden rieb er sich die Hände und trat nun in die Behausung ein.
    Da der Beobachtungsposten frei war, schlich ich mich dorthin. Drinnen lagen die Karten nicht gerade zu Uropas Gunsten. Mit Stricken war er an einen Stützpfosten gebunden und die boshaften Zwillinge standen mit Fleischermessern vor ihm.
    Der Gefesselte trug seine Schamanenmaske. Trotz seiner Not versuchte er die übermächtigen Gegner auf seine Weise einzuschüchtern: „Wenn ihr mich tötet, wird ein Fluch ausgelöst! Zudem wird mein Geist euch bis zum Sterbebett verfolgen!“
    „Das werden wir verhindern!“, erklärte Rasputin kalt. „Und wer weiß, vielleicht ist dein Geschwafel bloß üble Luft!“
    Die bärtigen Zwillinge nickten zustimmend.
    „Du hättest dich nicht mit mir anlegen sollen!“, fuhr der Anführer fort und faselte noch weitere Worte, die seiner Selbstbeweihräucherung dienten.
    „ Wir sollten es zu Ende bringen!“, ermahnten die Zwillinge. „Der Vollmond geht bald ganz auf!“
    „ Ich rufe die Geister!“, drohte der Bedrängte nochmals. Darin sah er wohl seine einzige Chance.
    Was konnte man tun? Geistesgegenwärtig beschmierte ich mein Gesicht mit Schmutz. Ich musste meine Vampirkräfte einsetzen, diesmal ging es wirklich um das Leben meines Urgroßvaters!
    Der Todeskandidat stieß wilde Beschwörungen aus, aber noch zeigte sich kein Dämon, nicht mal eine Fledermaus.
    „ Na, wo sind deine Geister?“, höhnte Rasputin und sah spöttisch zum Eingang. Er vollführte ein verrücktes Tänzchen, so als wäre er selbst einer. Die Zwillinge stimmten in das Gelächter ein.
    Da stieß ich einen höllischen Schrei aus und quiekte: „Ich komme, Meister!“
    Die drei erstarrten und bekreuzigten sich. Mit dieser Reaktion aus dem Schattenreich hatten sie nicht
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