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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition)
Autoren: Andreas Gruber
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Augen. Er lag auf dem Erdhaufen, über ihm ein Dobermann. Aus dem Augenwinkel sah er Isabella Del Vecchios Namen, ihr Foto und ihren Todestag auf der Tafel.
    » Da! Sieh sie dir an! Isabella ist tot. Ihre eigene Familie hat sie auf dem Gewissen. Ermordet und wie eine Aussätzige hier verscharrt. Alle haben zusammengehalten, und niemand ist je dafür zur Rechenschaft gezogen worden. « Dunek stand breitbeinig vor dem Grabstein. Vor Liebe wahnsinnig geworden stierte er in gekrümmter Haltung auf Isabellas gerahmtes Foto, die Kerzen und die Inschrift der Marmortafel. » Und trotzdem – nichts kann sie mir je wiederbringen. «
    Er legte mit der Luger auf Elena an. » Weiter! «
    Gerink ließ von der Wunde ab und wollte sich aufraffen, um Duneks Waffenhand zu packen, doch der trat einen Schritt zurück. Gleichzeitig verzog er den Mund zu einem abfälligen Lächeln.
    » Ihr habt ja keine Ahnung « , flüsterte er. » Viktor ist am Leben, und er hat bisher noch jeden Auftrag zu Ende geführt … «

66
    Scatozza starrte ungläubig auf den Glatzkopf, dann auf die Mündung der Waffe. » Sie sind tot! « , rief er.
    Viktor Königs Hände waren bandagiert, sonst wirkte er ziemlich lebendig. » Irrtum. Noch nie von Mandragora gehört? «
    » Der Pflanze? «
    » Genau. Aber du wirst wirklich sterben. « Ein breites Grinsen überzog Königs Gesicht, dann zielte er auf Scatozzas Brust und drückte ab.
    Doch die Waffe gab nur ein metallenes Klicken von sich, bevor der Schlitten hinten einrastete.
    Scatozza hatte jede Körperfaser angespannt, darauf gefasst, dass ihn die Wucht des Projektils treffen würde. Nun löste sich seine Verkrampfung. Er spürte auf den Handflächen, wie ihm der Adrenalinausstoß den Schweiß aus den Poren trieb.
    Wie es König geschafft hatte, mit einer Pille seinen eigenen Tod vorzutäuschen und aus dem Keller der Gerichtsmedizin zu entkommen, war Scatozza im Moment scheißegal. Er dachte an Teresa und hoffte, dass sie ihre Flucht fortsetzen würde.
    König warf die Waffe zu Boden und ging auf Scatozza zu. Im gleichen Moment schoss seine Handkante nach vorn. Scatozza wich zurück. Der Schlag verfehlte seinen Kehlkopf um wenige Millimeter und ging ins Leere. Sogleich setzte Scatozza nach, packte Königs Arm und schlug dessen bandagierte Hand gegen die Fliesenwand. Der Ostdeutsche verzog keine Miene.
    Mit der anderen Hand versuchte König, einen weiteren Schlag anzubringen, diesmal auf seine Schläfe, doch er konnte ihn abblocken. Im Infight war König ein Meister, aber Scatozza hatte auch einiges drauf. Er stieß den Ostdeutschen von sich und trat ihm das Bein in den Magen. König taumelte zurück.
    Scatozza bemerkte, dass sich die Bandage an Königs rechter Hand mit Blut tränkte. Soweit er wusste, hatte Elena ihm ein Messer durch die Hand getrieben. Und Gerink hatte ihm die Finger der anderen Hand gebrochen. Bestimmt hatte sich König mit Schmerzmitteln vollgepumpt. Trotzdem waren die Hände Scatozzas Angriffspunkte, und er würde keine Gelegenheit auslassen, dem ehemaligen Stasi-Offizier an diesen Stellen Schmerzen zuzufügen.
    Im Moment herrschte auf der Toilette allerdings eine Pattsituation, mit der König sicher nicht gerechnet hatte. So einfach würde sich Scatozza nicht aus dem Weg räumen lassen, auch wenn er jetzt weder den Brieföffner noch Vitos Pistole zur Verfügung hatte. Außerdem zählte jede Sekunde, die er den Wahnsinnigen aufhielt, bis Teresa endgültig in Sicherheit war.
    » Okay, du italienischer Hundesohn « , knurrte König. » Wie ich dieses theatralische Pack hasse! Für dich lasse ich mir besonders viel Zeit. «
    Gut so!
    König ging zum nächsten Angriff über.
    Scatozza griff zum Hängeschrank, riss die Spiegeltür auf, und König lief genau in die Türkante. Das Glas schmetterte ihm ins Gesicht. Die Scherben prasselten zu Boden, und das Türchen hing nur noch an einem Scharnier.
    König marschierte wie eine Dampflok nach vorn und drängte Scatozza zurück. Neben ihnen kullerten Tuben und Cremedosen zu Boden. Scatozza schlug ihm die Faust in den Magen, und König schnalzte ihm die Handkante wie einen Peitschenhieb in den Nacken. Die beiden Männer blockten gegenseitig ihre Schläge und schoben einander über die knirschenden Scherben.
    Sie keuchten und schwitzten. Endlich bekam Scatozza Königs rechte Hand zu fassen und drückte wie ein Schraubstock zu. Die Wunde riss auf und tränkte die Bandage weiter mit Blut. König biss die Zähne zusammen. Plötzlich fuhr sein Kopf vor,
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