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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition)
Autoren: Andreas Gruber
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ein Kommando.
    Elena versuchte, Monica aus dem Grab zu zerren, doch diese wehrte sich.
    » Er zwingt mich zu schaufeln. «
    Von den Erdhügeln lief das Wasser in den Aushub. Ein Teil der schlammigen Wand bröckelte ab und stürzte in das Loch.
    » Elena! « , mahnte Gerink. » Komm her. Hier ist was faul. «
    » Und ob es das ist « , flüsterte eine Stimme hinter ihm.
    Gerink fuhr herum. Vor ihm stand ein bis auf die Haut durchnässter Mann mit offenem Sakko, das Hemd bis zur Brust aufgeknöpft. Die kurzen blonden Haare hingen ihm wirr in die Stirn. Er lächelte, was dem kantigen pockennarbigen Gesicht einen merkwürdigen Ausdruck verlieh.
    In der Hand hielt er eine Luger mit Schalldämpfer, ein Sondermodell, wie Sportschützen sie manchmal benutzten. Sein durchdringender Blick verriet, dass er ziemlich angepisst war. Er richtete den Lauf auf Gerinks Oberschenkel und drückte ab.
    Die Waffe gab ein leises Plopp von sich, und der Schmerz raste Gerink wie siedendes Öl durchs Bein. Sein Knie gab sogleich nach, und er fiel zu Boden.
    » Scheiße verdammt … « , fluchte er und biss die Zähne zusammen.
    » Ja, Scheiße verdammt « , wiederholte Dunek genervt. » Monica hätte nicht telefonieren sollen. Aber nein, sie musste Sie herlocken. Eigentlich habe ich mit irgendwelchen schwindsüchtigen Del Vecchios gerechnet, aber nicht mit Ihnen beiden. Mein Gott, konnten Sie nicht heimfahren? « Er tippte Gerink mit der Schuhspitze an. » Schmerzen? «
    Das Projektil steckte noch im Bein und brannte höllisch. Es hatte nicht nur Muskeln und Gewebe zerrissen, sondern auch kurz unter der Leiste eine Arterie getroffen. Blut spritzte aus der Wunde, und Gerink presste die Handfläche auf die Verletzung. Ihm würden höchstens fünf Minuten bleiben, bis er das Bewusstsein verlieren würde.
    Die Dobermänner witterten sein Blut und bewegten unruhig den Kopf hin und her.
    » Ts, ts, ts « , zischte Dunek. Er richtete die Waffe auf Elena. » Monica muss sich die Wahrheit hart erkämpfen. Das ist immer ein schmerzvoller Prozess. Aber ihre Hände sind schon blutig. Sie nehmen den Spaten jetzt und schaufeln weiter! Es kann nicht mehr lange dauern. Die Gräber sind hier nicht besonders tief « , rief er durch den Regen. » Monica, komm zu mir! «
    Zum Zeichen, dass er es ernst meinte, drückte er Gerink von oben die Mündung an den Kopf. » Stillhalten und kein Wort « , flüsterte er, » sonst spritzt Ihr Hirn über den Friedhof. «
    Monica kletterte auf allen vieren aus dem Schlammloch, während Elena in die Grube stieg und zu schaufeln begann. Ein Blitz erhellte den Friedhof, gefolgt von einem Donner, der so klang, als hätte er in unmittelbarer Nähe in ein Haus oder einen Baum eingeschlagen.
    Gerinks Nackenhaare stellten sich auf.
    » Tun Sie meinem Mann nichts « , bat Elena.
    » Das hängt von Ihnen ab. « Der Druck der Mündung an Gerinks Kopf verstärkte sich. » Schneller! «
    Elena trieb den Spaten in die feuchte Erde. » Wusste Salvatore eigentlich, dass Sie die Del-Vecchio-Galerie gegründet haben? «
    Bitte? Hatte Elena keine anderen Sorgen, als Dunek ausgerechnet jetzt mit Fragen zu bedrängen? Gerink biss die Zähne zusammen, da er jeden Moment ein dumpfes Ploppgeräusch erwartete. Doch Dunek drückte nicht ab. Gerink sah hoch.
    Der Blick des Millionärs war auf Elena gerichtet. Er betrachtete sie, als wollte er auf der Stelle abdrücken. » Wie haben Sie davon erfahren? Nur Franco Citti wusste das. «
    » Mit ein wenig Grips ließ sich das herausfinden. «
    Duneks Augen blieben auf Elena gerichtet, während er die Pistole weiterhin an Gerinks Kopf drückte. Gerink spekulierte darauf, Duneks Hand zu fassen zu bekommen, ihm das Gelenk zu brechen und die Waffe aus den Fingern zu winden. Doch die Gefahr, dass Elena, Monica oder er sich eine Kugel einfingen, war zu groß. Selbst wenn der Schuss danebenging, würden die Hunde sie Sekunden später zerfleischen.
    Offenbar ahnte Elena, was in seinem Kopf vorging, denn sie warf ihm einen flehenden Blick zu. Tu nichts Unüberlegtes!, schienen ihre Augen zu sagen. Lass mich machen!
    » Warum haben Sie mir Königs Namen genannt, als ich Sie in Ihrer Villa besucht habe? « , keuchte Elena.
    » Warum hätte ich lügen sollen? « , fragte Dunek. » Er war bei Rinaldi’s, um die Versteigerung zu überwachen. Aber Sie haben ihn im Treppenhaus als Viktor erkannt und sogar fotografiert. Er wollte das Foto vernichten, hat es aber verbockt. «
    » Daraufhin gaben Sie ihm den Auftrag, alle
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