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Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Titel: Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut
Autoren: Fabian Lenk
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der Meister der Magier
    „Schlimmer geht’s wirklich nicht“, sagte Julian und warf einen Blick aus dem Fenster. Er saß mit seinen Freunden in der Eisdiele Venezia, wo es das beste Eis in Siebenthann, wenn nicht sogar auf der ganzen Welt gab.
    „Das kannst du laut sagen“, meinte Leon und hustete. Seit ein paar Tagen war er ziemlich erkältet. Deshalb hatte er heute auf Eisspezialitäten verzichtet und sich für einen Pfefferminztee entschieden. Inzwischen hatte er richtig schlechte Laune.
    „Dieses Wetter ist definitiv das Letzte“, seufzte auch Kim, die neben Leon auf der Bank in der Eisdiele saß. Das Mädchen schob sich einen Löffel Bananen-Eis in den Mund und ließ es langsam auf der Zunge zergehen.
    Heute war einfach ein absolut mieser Tag. Sie hatten Weihnachtsferien, aber es lag kein Schnee, um Schlitten zu fahren. Es war zu warm, als dass der Weiher vor dem Bartholomäuskloster hätte zufrieren können und zum Eislaufen eingeladen hätte. Es schien noch nicht einmal die Sonne. Draußen war einfach alles grau und trist. Außerdem nieselte es ununterbrochen sozusagen als Sahnehäubchen auf dieses Mistwetter.
    Das Kino von Siebenthann öffnete erst um 18 Uhr. Jetzt war es aber erst Mittag, und die Freunde hatten sich im Venezia getroffen, um zu überlegen, was man heute unternehmen könnte. Doch bisher war niemandem etwas Vernünftiges eingefallen.
    Allein Kija, die Katze mit den rätselhaften, grünen Augen, schien sich überhaupt nicht zu langweilen. Behaglich schnurrend lag sie auf ihrem Lieblingsplatz. Die Heizkörper in der Eisdiele waren mit Holz verkleidet und oben befanden sich Schlitze, aus denen die erhitzte Luft entweichen konnte. Genau dort hatte sich Kija ausgestreckt und ließ sich den Bauch wärmen.
    Leon grinste schwach. „Vielleicht sollte ich mich auch mal auf die Heizung kuscheln, damit diese verdammte Erkältung weggeht. Die hab ich jetzt schon seit fast einer Woche. Und nichts hilft.“ Er schob die Teetasse weg. „Und dieser komische Tee schon mal gar nicht. Es wäre besser gewesen, wenn ich eine Tablette genommen hätte.“
    „Das glaube ich nicht“, widersprach Julian. „Es gibt viele Kräuter, die gegen eine Erkältung helfen.“
„Ach wirklich?“, meinte Leon wenig überzeugt. „Ich könnte drei Liter von dem Zeug hier trinken, hätte aber sicher immer noch Kopfschmerzen und würde mich total schlapp fühlen.“
Julian schaute seinen Freund vorwurfsvoll an. „Du musst natürlich das richtige Mittel nehmen. Damit sollte man sich eben auskennen.“
Leon zuckte mit den Schultern. „Genau das ist das Problem. Wer kennt sich schon heute noch damit aus? Es gibt doch für alles längst Tabletten.“
„Dieser Professor Muriatti kennt sich damit aus“, sagte Julian.
„Wer?“
„Professor Muriatti“, wiederholte Julian. „Er war gestern in der Bibliothek und hat einen Vortrag über die Heilkraft von Pflanzen gehalten. Und im Gegensatz zu euch war ich dabei.“
„Ich habe die Plakate gesehen“, erinnerte sich Kim. „Es ging um Heilkunst und …“ Sie geriet ins Stocken.
„Giftmischer im Mittelalter“, vollendete Julian den Satz. „Es war hochinteressant.“
„Giftmischer?“ Nun war Leons Interesse geweckt.
„Klar“, sagte Julian. „Dieser Professor hat von allem Möglichen erzählt. Von Heilkräutern wie dem Johanniskraut, aber auch von magischen Kräutern wie der Wegwarte. Die Menschen im Mittelalter glaubten, dass die Wegwarte unsichtbar machen und den Besitzer gegen Schwerthiebe schützen würde. Außerdem hat Muriatti über besonders giftige Pflanzen wie den Blauen Eisenhut gesprochen. Bereits ein paar Gramm der Knolle sind absolut tödlich für Menschen. Der Eisenhut hat bei den Giftmischern eine lange Tradition, sagte Muriatti. Auch der römische Kaiser Claudius wurde damit ermordet. Das war im Jahr 50 nach Christus.“
Leon sah seinen Freund kritisch an. „Hat dein Professor Möhrenratti auch was …“
„Mu-ri-at-ti“, verbesserte Julian ihn betont langsam.
„Schon gut“, winkte Leon ab. „Hat dein Professor auch etwas über Pfefferminztee gesagt?“
„Pfefferminztee hat er nicht erwähnt. Aber der ist ganz bestimmt sehr gesund“, sagte Julian schnell.
„Ich weiß nicht“, erwiderte Leon. „Ich glaube, ich bestelle mir lieber ein Walnuss-Eis.“
Kurz darauf stand ein Becher mit zwei Kugeln Eis vor Leon. Seine Miene hellte sich auf.
„Und wer ist noch alles ermordet worden?“, fragte Kim gespannt.
Julian lachte. „Das ist typisch für
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