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Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Titel: Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut
Autoren: Fabian Lenk
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dich! Du willst wieder nur die gruseligen Sachen hören!“
„Ich liebe nun mal Krimis!“, verteidigte sich Kim. „Ihr doch auch, oder etwa nicht?“
„Ist ja okay“, sagte Julian. „Aber Muriatti ging es vor allem um die Heilkraft der Kräuter. Ein bestimmter Trank soll sogar alle Krankheiten geheilt haben.“
„Auch eine Art Dauergrippe?“, fragte Leon hoffnungsvoll.
„Bestimmt“, meinte Julian.
„Wie heißt das Zeug?“
Julian sah sich um, als fürchte er, man könnte ihn belauschen. „Teufelstrank“, flüsterte er.
Die Freunde steckten die Köpfe zusammen. Kija schien zu bemerken, dass etwas Wichtiges vor sich ging, erhob sich von der Heizung, streckte sich und zwängte sich zwischen Leon und Kim.
„Teufelstrank?“, fragte Kim. „Klingt nicht besonders Vertrauen erweckend. Was hatte es damit auf sich?“
Julian dachte einen Moment nach. Dann erklärte er. „Wenn ich richtig aufgepasst habe, stammt das Rezept vom altägyptischen Gott Thot. Er war ein mächtiger Zauberer, der Meister aller Magier und zugleich ihr Schutzpatron. Er galt als Ahnherr der Alchemie. Auch die Griechen haben ihn verehrt – unter dem Namen Hermes Trismegistos. Und außerdem …“
„Schon gut, Julian“, meinte Leon etwas ungeduldig. „Hat es diesen Trank denn wirklich gegeben?“
Julian hob die Schultern. „Im Mittelalter hat man offenbar daran geglaubt – das hat Muriatti zumindest gesagt. Der Trank soll nicht nur ein Allheilmittel gewesen sein, sondern dem Besitzer des Trankes auch gewaltige Macht verliehen haben.“
„So ein Quatsch!“, entfuhr es Kim. „Dann hätten ihn doch bestimmt viele getrunken!“
Julian schüttelte den Kopf. „So einfach ist es nicht. Denn die Sache hatte natürlich einen Haken …“
„Der wäre?“
„Wer ihn zusammenbraute und eine bestimmte Formel sprach, der wurde zwar sehr mächtig – aber überschrieb seine Seele dem Teufel.“
„Daher der Name …“, erkannte Leon.
„Du sagst es“, pflichtete Julian ihm bei. „Der Trank war extrem gefährlich. Außerdem war Thots Rezept für lange Zeit verschwunden – und auch das Buch, in dem die magische Formel aufgeschrieben war.“
„Du sagst, für lange Zeit. Heißt das, dass man es wieder gefunden hat?“, fragte Kim atemlos. Sie spürte Kijas warmen Körper an ihrer Seite und begann, den Rücken der Katze zu streicheln.
„Ja!“, wisperte Julian. „Aber das ist auch schon eine Weile her. Behauptet jedenfalls Muriatti.“
„Und? Erzähl weiter!“, drängte Leon aufgeregt, während er seinen Eisbecher in Rekordgeschwindigkeit leer löffelte.
„Es war im Jahr 805 nach Christus, also zur Zeit Karls des Großen“, berichtete Julian. Wieder blickte er sich um. „In einem Reichskloster. Es heißt Lorsch.“
„Lorsch? Nie gehört“, gab Kim zu.
„War mir auch neu“, sagte Julian. „Jedenfalls bis gestern Abend. Aber das Kloster Lorsch ist sehr berühmt. Dort wurde eines der ältesten Medizinbücher geschrieben – das Lorscher Arzneibuch. Die Lorscher Mönche waren hervorragende Wissenschaftler.“
„Hhm, und du meinst, dass einer dieser Mönche das Rezept wieder gefunden hat?“, fragte Kim.
„Muriatti hat es in seinem Vortrag erwähnt“, sagte Julian. „Und ich glaube ihm. Er ist schließlich ein Fachmann.“
„Aber das Rezept ist natürlich nicht überliefert, oder?“
„Nein.“
„Hhm“, machte Kim noch einmal. „Wenn Muriattis Geschichte stimmt, dann muss das Rezept irgendwo sein.“
„Du willst es doch nicht etwa suchen?“, entfuhr es Julian.
„Warum denn nicht?“, gab Kim zurück. Ihre Augen blitzten.
„Langsam“, bremste Julian sie. „Vielleicht wurde das Rezept ja auch vernichtet.“
Kim ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. „Kann auch sein. Aber das sollten wir überprüfen!“
Julian hatte verstanden. „Du meinst also, wir sollten dem Zeit-Raum Tempus einen Besuch abstatten?“
„Genau das! Ich will wissen, ob es diesen Teufelstrank wirklich gegeben hat und wo das Rezept geblieben ist!“
„Aber der Trank ist bestimmt gefährlich“, warf Julian ein.
Kim winkte ab. „Und wenn schon. Wir müssen ihn ja nicht trinken.“
„Vorher sollten wir uns aber über das Kloster Lorsch informieren“, sagte Julian.
„Na klar, wozu ist unsere wunderbare Bibliothek denn sonst da?“ Kim warf einen zweifelnden Blick auf Leon. „Was ist überhaupt mit dir? Bist du fit genug?“
„Selbstverständlich“, entgegnete Leon. „Die Aussicht auf spannende Ermittlungen hat bei mir eine sehr heilende Wirkung.
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