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Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Titel: Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut
Autoren: Fabian Lenk
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Außerdem können wir aus diesem grauen, langweiligen Tag doch noch was machen. Worauf warten wir also?“
    Die Bibliothek des altehrwürdigen Bartholomäusklosters hatte zwischen 13 und 15 Uhr Mittagspause. Dieser Umstand kam den Freunden jetzt sehr gelegen. Nun gehörte das Reich der Bücher ihnen ganz allein. Schließlich hatte Julian von seinem Opa einen Schlüssel zur Bücherei geerbt.
    Die Freunde liefen in den hinteren Teil der Bibliothek – in den Saal mit den Geschichtsbüchern. Rasch fanden sie ein reich illustriertes Buch über das Mittelalter. Darin stand jede Menge über Klöster, aber nichts über das Kloster Lorsch.
    „Ich denke, wir sollten es mal im Internet probieren“, schlug Julian vor. Mit den anderen im Schlepptau ging er zu den beiden PC-Arbeitsplätzen und fuhr einen der Rechner hoch. Mithilfe einer Suchmaschine stieß Julian auf die Adresse www.kloster-lorsch.de .
    „Willkommen!“, rief Julian begeistert.
    Gebannt verfolgten Leon und Kim jeden Mausklick ihres Freundes. Kija hingegen war mehr vom Kabel der Maus fasziniert als vom Inhalt der Internetseiten.
    „Seht mal, das Kloster wurde 1991 sogar zu einem Weltkulturdenkmal ernannt“, sagte Julian beeindruckt und las laut vor: „Im frühen Mittelalter war das Kloster Lorsch Geistes- und Kulturzentrum des Frankenreiches. Von 772 bis 1232 war es sogar Königskloster!“
    „Was ist das denn für ein Gebäude?“, wollte Leon wissen und deutete auf ein Foto, das einen schmucken, zweigeschossigen Bau mit drei großen Torbögen und einem hübschen Glockentürmchen zeigte.
    Julian überflog den Text ein Stück weiter. „Das muss die so genannte Tor- oder Königshalle sein. Sie ist mit einem Mosaik aus roten und weißen Sandsteinplatten verkleidet“, sagte er.
    „Sieht richtig gut aus“, fand Kim. „Aber mich interessiert was ganz anderes: Gibt es irgendwo einen Hinweis auf den Teufelstrank? Geh doch mal auf die nächste Seite!“
    „Leider nein“, meinte Julian. „Aber hier steht, dass das Kloster Lorsch berühmt für seine kräuterkundigen Mönche war. Genau, wie es Muriatti gesagt hat.“
    „Also sind wir dort richtig“, vermutete Kim. „Lasst uns nach Lorsch reisen. Und zwar jetzt gleich! Auf ins Jahr 805!“
    Julian seufzte. „Mensch Kim, sei doch nicht immer so ungeduldig!“
„Ach komm, wir haben genug gelesen“, meinte jetzt auch Leon.
Seufzend beendete Julian die Internet-Verbindung und schaltete den Computer aus. Dann lief er seinen Freunden hinterher, die bereits auf dem Weg zum geheimnisvollen Zeit-Raum Tempus waren. Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass sie niemand beobachtete, schoben sie ein unscheinbares Regal beiseite, das auf einer im Boden verborgenen Schiene stand. Die schwere, mit magischen Symbolen reich verzierte Tür zu Tempus erschien. Wie immer wirkte sie düster und unendlich alt.
„Seid ihr bereit?“, flüsterte Kim.
Julian und Leon nickten. Die Katze machte einen Satz und hängte sich an die Türklinke. Das Tor zu Tempus öffnete sich einen Spalt. Ein bläulicher Schimmer fiel auf das Parkett. Feiner Nebel drang aus dem Zeit-Raum, zusammen mit einer beunruhigenden Mischung aus unheimlichen Geräuschen. Die Freunde schoben das Regal hinter sich wieder an seinen Platz.
Entschlossen öffnete Kim die Tür ganz und betrat mit der Katze den Zeit-Raum. Leon gab Julian einen aufmunternden Klaps auf die Schulter, dann folgten sie dem Mädchen und der Katze in den im Rhythmus der Zeit pulsierenden Raum.
Lass dich nicht verrückt machen, ermahnte sich Julian. Er würde wohl nie die Ehrfurcht – vielleicht war es sogar Angst – vor Tempus ablegen können. Dieses seltsame Licht, das alle Konturen verschwimmen ließ. Dieser Nebel, der jede Orientierung unmöglich machte. Diese Geräusche, die aus den tausenden von Türen drangen, über denen die verschiedenen Jahreszahlen prangten. Mal schmeichelten die Töne den Ohren, dann wieder drangen entsetzliche Schreie aus den Tiefen der Welten, die sich hinter den Pforten öffneten.
„Wo … wohin?“, stammelte Julian. Niemand antwortete ihm. Leon und Kim stolperten so unbeholfen und ziellos wie er selbst über den pulsierenden Boden.
Jetzt erreichte Leon eine Tür und las die Zahl vor, die darüber stand: „1625. Das können wir vergessen. Weiter!“
Nur Kija wirkte selbstsicher. Elegant lief sie durch den Zeit-Raum und führte die Freunde nach kurzer Suche zum richtigen Tor.
„Gut gemacht, Kija“, lobte Kim, während sie die Tür öffnete. „Wir sind da.
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