Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herz an Herz mit dem Boss?

Herz an Herz mit dem Boss?

Titel: Herz an Herz mit dem Boss?
Autoren: Cathy Williams
Vom Netzwerk:
hatte, denn schon am kommenden Tag wurde Vivian entlassen.
    Um kurz nach fünf hatte Jamie den letzten Anruf bei einem der Organisatoren der Konferenz in Florida erledigt und verließ gerade das behelfsmäßige Büro, als sie Ryans Wagen in der Auffahrt hörte.
    Als sie in Richtung Haustür ging, war ihr vor lauter Nervosität ganz flau im Magen – sie hatte keine Ahnung, was der Rest des Tages mit sich bringen würde. Doch als die Tür sich öffnete, sah sie Vivian vor ihrem Sohn die geflieste Eingangshalle betreten, sie war zwar noch ein wenig blass, sah aber schon bedeutend gesünder aus als am Abend zuvor.
    „Mein liebes Mädchen, was freue ich mich, dich zu sehen!“
    Jamie umarmte sie herzlich und warf Ryan über ihre Schulter hinweg einen Blick zu.
    „Wie fühlst du dich, Vivian?“
    „Wie eine alte Frau“, sagte sie lächelnd und ging ins Wohnzimmer voraus, wo sie sich auf das Sofa setzte. „Ich hatte gedacht, dass mich nichts so schnell umwerfen würde. Aber zum Glück war es nur ein leichter Schlaganfall. Ein Warnschuss, hat der Arzt gesagt. Ich sollte einen Gang zurückschalten.“ Sie schloss die Augen und öffnete sie wieder, um Ryan anzulächeln, der hinter Jamie stand.
    Seine Hand ruhte auf ihrem Nacken, und Jamie spürte nur allzu deutlich, wie er sanft mit dem Daumen über ihre Haut strich. So fühlte es sich also an, so zu tun, als sei man ein Paar – eine beiläufige Zärtlichkeit, die von zweien, die zusammengehörten, erwartet wurde und die eine verheerende Wirkung auf ihre Sinne hatte.
    Vivian war eine kleinere, weichere, rundere Ausgabe ihres Sohnes. Sie hatte das gleiche dunkle Haar und die gleichen dunklen Augen. Mit denen betrachtete sie die beiden jetzt zufrieden. „Meine Liebe“, sagte sie, „ich kann dir gar nicht sagen, wie aufgeregt ich war, als Ryan mir erklärt hat, dass ihr beide ein Paar seid.“
    Jamie machte einen Schritt zur Seite, um seine Hand, deren Berührung sie so verwirrte, loszuwerden, und setzte sich neben seine Mutter aufs Sofa. So war sie außer Reichweite. Sie fasste sich kurz an ihren Nacken, der noch immer kribbelte, und setzte ein strahlendes Lächeln auf.
    „Das war ungezogen von ihm. Es wäre nicht nötig gewesen, dass ihr ein Geheimnis daraus macht. Natürlich wissen wir alle, dass er es sich zum Grundsatz gemacht hat, Liebesleben und …“
    „Mutter! Ich bin auch noch hier!“, warf Ryan ein und setzte sich ebenfalls aufs Sofa.
    Vivian tätschelte sein Knie, doch sie sah weiterhin Jamie an. „Ich weiß, und darum habe ich auch nicht gesagt, dein Sexleben .“
    Ryan knurrte und wurde rot. Wenn sie nur wüsste!
    „… und sein Berufsleben zu trennen, aber ich bin überglücklich. Sicher hat er dir erzählt, dass ich mir schon lange wünsche, dass er endlich die passende Frau findet und eine Familie gründet.“
    „Er hat so etwas erwähnt“, murmelte Jamie, und Vivian lächelte sie zufrieden an.
    „Ich bin sicher, dass ich nur so schnell wieder auf den Beinen war, weil ich so glücklich darüber bin.“
    Während der folgenden eineinhalb Stunden schmetterte Vivian alle Fragen über die Diät, die sie halten sollte, die Übungen, die sie machen sollte, ab; dass ihr Sohn das Glück gehabt hatte, Jamie zu finden, nahm sie zu sehr in Anspruch. Sie stellte Fragen, die Jamie nicht beantworten mochte und die sie erröten ließen, doch Ryan, der ein so guter Schauspieler war, dass er einen Oscar verdient hätte, beantwortete alles ganz souverän.
    Nach einem leichten Abendessen brachte Ryan seine Mutter zu Bett und ließ eine Jamie zurück, die verdrossen über das Chaos nachdachte, in das sie und Ryan hineingeraten waren.
    Als er ins Wohnzimmer zurückkam, sagte sie: „Das ist ein einziger Albtraum.“
    „Lass uns draußen darüber reden. Nicht dass meine Mutter unerwartet auftaucht – ich will nicht riskieren, dass ein paar unüberlegte Worte von dir all ihre Hoffnungen zunichtemachen.“ Er machte auf dem Absatz kehrt und ging auf die Veranda, Jamie folgte ihm. Dann entfernten sie sich vom Haus und stiegen eine Reihe gewundene Holztreppen hinab, bis sie schließlich den weißen Sandstrand am Fuße des Felsens erreichten. Es war bereits dunkel, aber der Vollmond ließ das Meer glänzen und glitzern.
    Vorher war Jamie nur zwei Mal an diesem Strand gewesen, aber noch nie bei Nacht. Sie staunte darüber, wie einsam es hier war. Das Haus befand sich direkt über einer geschützten Bucht, die nur per Boot oder vom Grundstück aus zu erreichen war.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher