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Herz an Herz mit dem Boss?

Herz an Herz mit dem Boss?

Titel: Herz an Herz mit dem Boss?
Autoren: Cathy Williams
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dahinter verbarg. Doch die 28-jährige Jamie Powell mit ihrem gepflegten, kinnlangen braunen Haar und ihren coolen braunen Augen blieb ihm ein Rätsel.
    Er schwang seine Füße vom Tisch und beugte sich vor, um sie neugierig zu mustern. „Anstrengendes Wochenende? Lange gefeiert? Kater?“
    „Natürlich habe ich keinen Kater!“
    „Nein? Es spricht ja nichts dagegen, sich ab und zu mal ein bisschen gehen zu lassen. Ganz im Gegenteil, ich bin ja der Meinung, dass das gut für die Seele ist.“
    „Ich trinke nicht.“ Solche Vermutungen wollte Jamie gar nicht erst aufkommen lassen. Bei RS Enterprises verbreiteten sich Gerüchte in Windeseile, und Jamie wollte auf keinen Fall, dass irgendjemand dachte, dass sie ihre Wochenenden im Alkoholrausch verbrachte. Genau genommen wollte sie nicht, dass überhaupt irgendjemand irgendetwas über sie dachte. Sie wusste es aus eigener Erfahrung: Wenn man etwas mit den Kollegen unternahm, ab und zu aus sich herausging und ein entspanntes Verhältnis zu seinem Chef aufbaute, konnte es ganz schnell kompliziert werden. Genau das war ihr passiert und sie hatte nicht vor, so etwas noch einmal mitzumachen.
    „Sehr löblich!“, gratulierte Ryan mit gespieltem Ernst. „Also können wir den bösen Alkohol schon einmal ausschließen. Hat dein Wecker vielleicht versagt? Oder …“
    Er lächelte sie an. Kein Wunder, dass er so gut bei Frauen ankam. Bei jemandem, der sich nicht unter Kontrolle hatte, konnte dieses Lächeln eine Gänsehaut verursachen. „Vielleicht“, fuhr er fort, „gab es da jemanden in deinem Bett, der das Aufstehen an einem kalten Dezembermorgen noch schwerer gemacht hat …?“
    „Ich möchte mit Ihnen nicht über mein Privatleben sprechen, Sir – Entschuldigung, Ryan .“
    „Damit bin ich auch völlig einverstanden, solange es sich nicht auf deine Arbeit auswirkt. Aber der Umstand, dass du erst um zehn Uhr hier aufgetaucht bist, erfordert doch eine Erklärung. Und es reicht nicht aus, mich mit dem Versprechen, die Mittagspause durchzuarbeiten, abzuspeisen. Ich bin ein äußerst verständnisvoller Mensch“, fuhr er fort, klopfte mit dem Stift auf den Schreibtisch und musterte ihr verschlossenes Gesicht. „Ich gebe dir sehr gern frei, wenn irgendetwas Dringendes ist. Weißt du noch, als das mit dem Klempner war?“
    „Das war ein einziges Mal!“
    „Und was ist mit letzten Weihnachten? Da habe ich dir großzügigerweise einen halben Tag freigegeben, damit du deine Weihnachtseinkäufe erledigen konnest.“
    „Aber da hast du allen einen halben Tag freigegeben.“
    „Eben! Was beweist, dass ich ein verständnisvoller Mensch bin. Und darum finde ich, dass ich eine vernünftige Erklärung für dein Zuspätkommen verdient habe.“
    Jamie atmete tief ein und machte sich bereit, etwas von ihrem Privatleben preiszugeben. Sie würde ihn mit einem Minimum an Information zufriedenstellen, denn wenn sie gar nichts sagte, würde Ryan sie weiterhin belagern wie ein Bullterrier seinen Knochen.
    So war er – seine Hartnäckigkeit war schon fast krankhaft. Sie nahm an, dass er es deshalb geschafft hatte, aus der winzigen, schwächelnden Computerfirma seines Vaters einen florierenden multinationalen Konzern zu machen. Hinter seinem anziehenden, relaxten Äußeren verbarg sich ein Mann mit starkem Geschäftssinn, der sagte, wo es langging und zusah, wie alle andern sich ihm fügten.
    Gerade als sie den Mund öffnete, um ihm eine gekürzte Version dessen, was vorgefallen war, vorzutragen, wurde seine Bürotür aufgerissen. Und zwar so theatralisch, dass sich beide im gleichen Moment nach der langbeinigen, blonden, blauäugigen Frau umdrehten, die ins Büro hineingerauscht kam. Ihr üppiges langes Haar wogte, und über dem Arm trug sie einen dicken roten Mantel.
    Sie warf den Mantel mit einer so übertriebenen Geste auf den nächstbesten Stuhl, dass Jamie sich sehr anstrengen musste, nicht laut loszulachen.
    Ryan Sheppard hatte keine Skrupel, seine Frauen zu sich ins Büro kommen zu lassen, sobald er Feierabend gemacht hatte. Jamie nahm an, dass dies der Arroganz eines Mannes geschuldet war, der mit einem Kopfnicken jede Frau bekam, die er haben wollte. Warum sollte er sich die Mühe machen, um neun Uhr abends zu einer Frau nach Hause zu gehen, wenn sie genauso gut in sein Büro kommen konnte und er sich so den Weg sparte? Als es einmal besonders hektisch zuging und seine Angestellten bis spät in die Nacht angespannt arbeiteten, hatte sie beobachten können, wie er in einer
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