Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herz an Herz mit dem Boss?

Herz an Herz mit dem Boss?

Titel: Herz an Herz mit dem Boss?
Autoren: Cathy Williams
Vom Netzwerk:
niemandem etwas vorzumachen brauchten, weil seine Mutter sicher viel schlafen würde. „Also gut“, sagte sie schließlich. „Ich mache mit, aber nur unter einer Bedingung.“
    „Und die wäre?“
    „Das, was im Pool passiert ist, war ein schrecklicher Fehler.“ Jamie sah ihn fest an. „Diese Sonne und all das exotische Drumherum … Also, ich habe mich in ungewohnter Umgebung zu etwas völlig Irrsinnigem hinreißen lassen. Und ja, natürlich bist du ein attraktiver Mann. Auf alle Fälle sind Dinge passiert, die nicht hätten passieren dürfen. Und du musst mir versprechen, dass es nicht wieder zu so etwas kommt. Oder genauer gesagt: Es muss klare Grenzen geben.“
    Darauf folgte angespanntes Schweigen. Schließlich fragte Ryan: „Ist dein Vortrag auch an dich gerichtet oder nur an mich?“
    „Wie meinst du das?“
    „Sexuelle Anziehung lässt sich meiner Erfahrung nach nicht von der Vernunft steuern.“
    „Das trifft vielleicht auf dich zu, aber nicht auf mich.“
    „Wenn du diese tugendhafte Haltung in den Wind geschlagen und dich dem Tierarzt an den Hals geworfen hättest, wäre er jetzt vielleicht mit der anderen Schwester verheiratet“, murmelte er.
    Jamie errötete ob der unangenehmen Frage, die er aufgebracht hatte.
    Wie kam es, dass sie nicht ein einziges Mal versucht hatte, herauszufinden, ob sie anziehend auf Greg wirkte? Wie hatte sie sich in seiner Gegenwart so sehr zurückhalten können, während sie bei Ryan, bei dem es weit weniger angebracht war, sofort entflammt war und dem Verlangen, ihn zu berühren und von ihm berührt zu werden, nicht hatte widerstehen können? Fragte er sich das auch gerade?
    „Kann sein, dass ich auf dich reagiert habe“, antwortete Jamie knapp. „Aber ich habe dabei an Greg gedacht. Vielleicht war das eine Art verspätete Übertragung meiner Gefühle.“
    „Willst du damit sagen, dass du mich als Ersatz benutzt?“
    „Ich will damit sagen, dass es nichts bringt, alles zu analysieren. Was passiert ist, ist passiert, aber es wird nicht noch einmal passieren. Und wenn du mir das nicht versprichst, mache ich bei diesem Spielchen nicht mit.“
    Also hatte sie, als er sie im Pool liebkost hatte, tatsächlich an den Tierarzt gedacht? In Ryan baute sich eine Wut auf, wie er sie noch nie erlebt hatte. Hatte das plötzliche Auftauchen des Tierarztes an Weihnachten irgendetwas in Jamie ausgelöst, dass sie ihre Hemmungen ihm gegenüber zeitweilig verloren hatte? Der Gedanke gefiel ihm nicht.
    „Ich verspreche es.“ Mit einem verbissenen Lächeln erhob er sich. „Wir sollten jetzt schlafen gehen. Es ist schon spät. Und ich muss morgen früh ins Krankenhaus.“
    „Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mitkomme? Ich mag deine Mutter sehr und würde gerne selbst sehen, wie es ihr geht.“
    Ryan ging zur Tür. Es führte zu nichts, sich weiter damit aufzuhalten, dass er womöglich als Ersatz für einen anderen missbraucht worden war, dass er der falsche Chef am falschen Ort zur falschen Zeit gewesen war. Also schloss er mit diesen nervenaufreibenden Überlegungen ab und drehte sich noch einmal um. Sie stand direkt hinter ihm.
    Nachdem er das Licht ausgeschaltet hatte, war es düster im Zimmer, aber er konnte ein banges Funkeln in ihren Augen sehen. Ganz egal, über was sie beide gerade brüteten, fest stand, dass sie seine Mutter wirklich gernhatte.
    „Das ist nicht nötig. Ich kann ihr ausrichten, dass du sie gerne besucht hättest, aber sie ist sicherlich übermorgen wieder hier, dann kannst du es ihr auch selbst sagen. Es ist besser, wenn du hierbleibst und dich darum kümmerst, dass das Meeting in Florida auch ohne mich läuft. Du musst alle wichtigen Infos an George Law schicken. Vielleicht kann er ja auch die ganzen Diagramme und Flipcharts gebrauchen, die du angefertigt hast.“
    „Du hattest nie vor, sie zu benutzen, oder?“, fragte sie in heiterem Ton – sie wusste, dass sie beide versuchten, zu dem Umgang miteinander zurückzufinden, den sie gewohnt waren.
    „Ich hätte sie auf jeden Fall alle mitgenommen. Und was das Benutzen betrifft … du weißt ja, dass ich bei meinen Vorträgen eher improvisiere. Obwohl die Diagramme mit ihren vielen Farben natürlich sehr ansprechend sind.“
    „Ich kümmere mich um alles“, versprach Jamie und betrat den Flur.
    „Ich weiß. Ich habe vollstes Vertrauen in dich.“
    Es sollte sich herausstellen, dass sie kaum Zeit hatte, sich den Kopf lange über das seltsame Spiel zu zerbrechen, auf das sie sich eingelassen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher