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BattleTech 60: Operation Risiko

BattleTech 60: Operation Risiko

Titel: BattleTech 60: Operation Risiko
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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VORSPIE L
Atholl, Halfway
Provinz Bolan, Lyranische Allianz
     
23. Mai 3064
    Lieutenant General Archer Christifori konnte das Gebäude im schwachen Licht des anbrechenden Morgens kaum erkennen, und der Regen, der über die Windschutzscheibe des verdreckten Militärschwebers peitschte, war auch nicht gerade hilfreich. Der Fahrer, Demipräzentor Rudolf Schakow von Des Prinzen Mannen, bremste und schlug das Steuer leicht ein. Die Scheinwerferkegel des Fahrzeugs glitten über die alte, wettergegerbte Backsteinfassade. Zunächst hielt Archer das Haus für eine malerische Herberge, dann bemerkte er das abgeschaltete rote Licht über dem Eingang.
    Zur Lustigen Dirne stand auf einem kleinen Schild neben der Tür, und das sagte eigentlich alles. Es war nicht seine erste Begegnung mit Etablissements dieser Art. Es existierten zahllose von ihnen auf zahllosen Welten, und nie weit von einer Militärbasis entfernt.
    Er schaute hinüber zu Schakow und zog die Stirne kraus. »Ein Puff?«
»Ja, General«, bestätigte Schakow mit der bloßen Andeutung eines Grinsens.
Archer starrte aus dem Fenster. »Ausgefallener Ort für eine Besprechung.«
Schakow nickte. »Wir haben wegen eines angeblichen Unfalls bei einem Chemikalientransport auf der Magnetbahnstrecke in der Nähe den ganzen Ort evakuiert. Die Vorstellung, vergiftet zu werden, hat selbst die Prostituierten das Weite suchen lassen. Angesichts der Kämpfe um diese Welt war es eine perfekte Deckgeschichte.«
»Warum haben Sie nicht gleich gesagt, dass die Jadefalken kommen?«, fragte Archer un d meinte es nur halb als Scherz. Er hielt die Bemerkung keineswegs für lustig. Doch die Einheimischen wären von der Nachricht, dass die Falken ihre Offensive gegen die Lyranische Allianz wieder aufgenommen hatten, ebenso schockiert gewesen, wie er es war. Schakow hatte die Meldung erst vor ein paar Minuten erhalten, als er Archer am Raumhafen zu einer Strategiebesprechung mit den Kommandeuren Prinz Victors abgeholt hatte.
»Von Ihnen hätte ich mehr Optimismus erwartet, Lieutenant General.«
»Tut mir Leid.« Archer wedelte hilflos mit einer Hand durch die Luft. »Ich bin ein wenig erschöpft. Ich hatte erwartet, wir würden darüber reden, wie wir den Kampf zu Katherine tragen, un d müssten uns nicht über die Antwort auf eine neue Clan-Invasion den Kopf zerbrechen.« Der Bürgerkrieg des Prinzen gegen seine Schwester verlief in letzter Zeit nicht gerade nach Wunsch. Die Niederlage auf York hatte Victor beinahe den Hals gekostet.
Schakow lächelte traurig. »Denken Sie immer daran, irgendwo anders ist es noch viel düsterer.«
»Jerome Blake, nehme ich an?«
Jetzt lachte der Demipräzentor. »Nein, Rudolf Schakow.«
Archer kicherte halbherzig un d öffnete die Wagentür. Mit beiden Händen schlug er den Kragen des Uniformmantels hoch un d rannte halb, halb sprang er zu m Eingang des Bordells. Schakow machte es ihm auf der anderen Seite des Fahrzeugs nach. Als sie die Tür erreichten, überprüften vier stämmige Posten in voller Uniform der Vereinigten Sonnen Archers Papiere und durchsuchten seinen Aktenkoffer.
Das Innere des Hauses war so warm und gemütlich, wie Archer es nicht anders erwartet hatte. Ein Posten nahm die triefenden Mäntel in Empfang und verschwand einen dunklen, holzgetäfelten Flur hinab, während ein anderer Archer wortlos zu einer Tür führte, an der er zweimal klopfte, bevor er sie öffnete. Als er eintrat, drehten sich alle Köpfe zu ihm um.
Ein paar der Gesichter kannte er nicht, doch er sah ihnen an, dass ihre Besitzer ihn kannten oder zumindest von ihm gehört hatten. Bis auf eines waren sie Archer mehr aus den Medien un d der Militärzeit vertraut als durch persönliche Bekanntschaft. Der eine Mann hier, den er persönlich kannte, wirkte älter und erschöpfter als bei ihrer letzten Begegnung, doch in den Augen brannte dasselbe Feuer. Archer ging hinüber zu dem kleinen, blonden Mann und salutierte zackig. Als er die Hacken zusammenschlug, klirrten die Sporen an seinen Stiefeln.
»Hoheit«, sagte er.
Prinz Victor Steiner-Davion reichte ihm die Hand zu einem festen Händedruck un d lächelte ehrlich erfreut. »Archer Christifori. Schön, Sie wiederzusehen. Es ist lange her.«
»Ja, Sir. Bei unserer letzten Begegnung war ich noch ein Major bei den Untoten«, lächelte Archer schief. Sein Blick wanderte durch den Raum. »Interessanter Ort für eine Strategiebesprechung.«
»Jerry Cranstons Idee«, antwortete der Prinz. »Wer würde in einem Bordell nach mir
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