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Herz an Herz mit dem Boss?

Herz an Herz mit dem Boss?

Titel: Herz an Herz mit dem Boss?
Autoren: Cathy Williams
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der Reue in die Augen.

7. KAPITEL
    Ryan sah sie noch immer an. Offenbar war sie auf dem Sofa eingeschlafen; ihre Wangen waren gerötet und ihr Haar zerzaust. Sie sah jung und unschuldig und überhaupt nicht wie die pflichtbewusste, spröde Sekretärin aus, als die er sie kannte. Aber hatte er nicht auch die aufregende Frau aus Fleisch und Blut hinter ihrer professionellen Fassade gesehen?
    Da er befürchtete, seine Gedanken könnten mit ihm durchgehen, dachte er nicht weiter darüber nach. Jetzt musste er sich gut konzentrieren, da das Gespräch, das vor ihm lag, wahrscheinlich alles andere als unkompliziert werden würde.
    „Ich weiß wirklich nicht, wie ich es dir sagen soll … Meine Mutter hat uns gesehen. Vorhin, am Pool.“
    „Oh nein!“ Jamie spürte, wie sie errötete. „Woher weißt du das? Hat sie es dir gesagt?“
    „Ja, sie hat es mir gesagt. Sie war im Garten, um ein wenig Luft zu schnappen, da hat sie uns gehört. Als sie näher gekommen ist, hat sie etwas gesehen, auf das sie nicht gefasst war.“
    „Das tut mir leid! Es ist alles meine Schuld.“ Auf einmal konnte sie nicht mehr still sitzen und stand auf, um im Zimmer auf und ab zu gehen. Sie schämte sich furchtbar.
    „Ich reise sofort ab.“ Sie blieb vor ihm stehen und atmete tief ein. „Ich brauche eine halbe Stunde zum Packen.“
    „Um Himmels willen, das ist doch Unsinn!“
    „Ich kann nicht hierbleiben. Ich glaube nicht, dass ich deiner Mutter je wieder ins Gesicht sehen könnte. Was wir da getan haben, war schrecklich. Sie muss entsetzt gewesen sein. Hat sie deshalb …? Haben wir …?“
    „Nein! Und jetzt setz dich bitte wieder.“ Er wartete, bis sie sich hingesetzt hatte, obwohl sie noch immer so aussah, als wäre sie am liebsten weggerannt. „Meine Mutter ist recht locker mit uns Kindern und dem, was wir anstellen. Um ehrlich zu sein …“
    „Um ehrlich zu sein, was ? Bitte sag es doch einfach, Ryan. Ich bin erwachsen. Ich kann mit schlechten Nachrichten umgehen.“
    „Um ehrlich zu sein … meine Mutter war überglücklich über das, was sie gesehen hat.“
    „Tut mir leid, aber ich kann dir nicht ganz folgen.“
    „Wie ich dir schon erzählt habe, macht sich meine Mutter seit Längerem Sorgen über das Leben, das ich führe. Ich weiß nicht genau, warum das so ist, aber so ist es eben. Meine Schwestern meinen, dass es daran liegt, dass ich Vivians einziger Sohn und obendrein das Nesthäkchen bin. Jedenfalls hat sie uns gesehen und ihre Schlüsse gezogen.“
    „Was für Schlüsse?“, fragte Jamie verwirrt.
    „Dass wir ein Paar sind. Dass wir verliebt sind. Dass …“
    „Es reicht, ich verstehe schon!“
    „Da bin ich mir nicht so sicher. Meine Mutter denkt, dass ich mich nicht getraut habe, ihr davon zu erzählen, weil ich es normalerweise für wichtig halte, Privat- und Berufsleben voneinander zu trennen. Mit ihrer blühenden Fantasie hat sie sich ausgemalt, dass wir es mit Müh und Not geschafft haben, die Finger voneinander zu lassen, während meine Schwestern mitsamt Anhang hier waren, aber dass wir es nicht länger ausgehalten haben, kaum, dass sie alle weg waren.“
    Jamie hielt sich die Hände an die glühenden Wangen. „Und hast du ihr die Wahrheit gesagt?“
    „Nein, genau da liegt ja das Problem …“
    Einen Moment lang sagte er nichts, in der Hoffnung, dass sie sich selbst zusammenreimen würde, was er meinte, und er es nicht laut aussprechen musste, doch dieses eine Mal schien ihr Scharfsinn sie verlassen zu haben. „Ich konnte es nicht“, sagte er schließlich.
    „Wie meinst du das – ich konnte nicht ?“
    „Du gefällst meiner Mutter. Früher hat sie ein paar meiner Freundinnen kennengelernt, aber die sind Vivians hohen Ansprüchen nicht gerecht geworden.“
    Jamie konnte es sich nicht verkneifen, vor sich hin zu murmeln, dass diejenigen seiner Freundinnen, die sie kennengelernt hatte, den Ansprüchen der meisten Mütter nicht gerecht geworden wären, selbst wenn diese Ansprüche nicht besonders hoch waren.
    „Offenbar denkt sie, dass es ernst ist mit uns beiden. Weil sie gerade einen Schlaganfall hatte, wollte ich ihr die Illusion nicht nehmen. Ich will sie jetzt keinem unnötigen Stress aussetzen. Um es auf den Punkt zu bringen: Vor den Untersuchungen hat sie zu mir gesagt, dass sie überglücklich ist, dass ich endlich zur Vernunft gekommen bin und eine Frau gefunden habe, die mir das Wasser reichen kann.“
    „Das ist furchtbar!“ Plötzlich wurde Jamie richtig wütend. Nicht nur,
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