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Herz an Herz mit dem Boss?

Herz an Herz mit dem Boss?

Titel: Herz an Herz mit dem Boss?
Autoren: Cathy Williams
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dass sie sich zu einem völlig unangemessenen Verhalten hatte hinreißen lassen und obendrein zugelassen hatte, dass sie etwas für einen Mann empfand, der nichts für sie empfand, nein, nun musste sie sich auch noch anhören, dass sie die Angelegenheit nicht einfach zu den Akten legen konnte, nur, weil seine Mutter die falschen Schlüsse gezogen hatte und er nicht einmal versucht hatte, sie über ihren Irrtum aufzuklären.
    „Ich meine auch, dass deine Mutter jetzt keinen Stress gebrauchen kann, aber es wird viel mehr Stress für sie sein, wenn du sie jetzt anlügst und ihr die Wahrheit sagst, sobald sie wieder auf den Beinen ist. Sie wird dir nie wieder vertrauen können!“
    „Also findest du, dass ich der Ehrlichkeit halber ihre Gesundheit aufs Spiel setzen soll? Meinst du, dass du die Einzige bist, die ihrer Familie gegenüber Verantwortung empfindet? Nachdem mein Vater gestorben ist, war sie die Stütze der Familie. Kannst du dir vorstellen, was sie alles durchgemacht hat? Sie musste damit klarkommen, dass quasi kaum Geld mehr da war. Sie ist von angeblichen Freunden fallen gelassen worden, weil sie nicht mehr in einem großen Haus leben und keinen dicken Wagen mehr fahren konnte.“
    „Und du musstest das alles mit ansehen. Wie schrecklich für dich! Es tut mir leid, Ryan.“
    „Wir haben alle unser Päckchen zu tragen. Jamie! Ich war für sie da und habe getan, was ich konnte, und wenn es um die Gesundheit meiner Mutter geht, kenne ich nichts. Und ich bin auch jetzt für sie da und werde tun, was ich kann.“
    Es war erschütternd, sein schmerzvolles Gesicht zu sehen. Hinter dem starken, beherrschten Mann konnte sie den überforderten Jungen sehen, der allzu schnell hatte erwachsen werden müssen. Genau wie sie.
    „Darum mochte ich ihr den Luxus nicht nehmen, das zu glauben, was sie glauben wollte.“
    „Ich …“
    „Weißt du, was, Jamie? Vielleicht hast du recht. Vielleicht ist es besser, wenn du abreist. Ich werde ihr schon irgendwie erklären können, warum du nicht mehr da bist.“
    Nun, wo sie hatte, was sie glaubte, haben zu wollen, merkte Jamie, dass sie nur ungern abreisen wollte. Gerade sah Ryan so erschöpft und unglücklich aus, dass es ihr schier das Herz zerriss. Sie wusste, dass er sie nicht aufhalten würde, wenn sie ihn beim Wort nahm und abreiste, aber sie wusste auch, dass das ihr Verhältnis für immer verändern würde. Und wäre sie dann überhaupt noch in der Lage, für ihn zu arbeiten?
    Und warum machte der Gedanke, ihm das zu gewähren, worum er sie bat, sie so wütend? Seine Mutter war krank, und wenn ein harmloses Theaterstück dafür sorgen würde, dass sie sich schneller erholte, was war dann so schlimm daran? Sie würden nach London zurückkehren und irgendwann würde er seiner Mutter schonend beibringen, dass sie sich getrennt hätten. Wahrscheinlich würde sie enttäuscht sein, aber ihre Gesundheit würde sicher nicht darunter leiden. Jetzt hingegen war sie geschwächt, und was, wenn sie tatsächlich schlecht darauf reagierte, dass sie sich geirrt hatte?
    Plötzlich wurde Jamie klar, warum sie wütend war. Sie war wütend, weil sie Angst hatte, so ungern sie sich das eingestand, und sie hatte Angst, weil Ryan inzwischen weit mehr für sie war als nur ihr Chef. Und wenn sie nicht so tun wollte, als wäre sie mit ihm zusammen, dann deshalb, weil sie Angst hatte, dass die Grenze zwischen Schein und Sein verwischt wurde, Angst hatte, dass das harmlose Theaterstück am Ende doch nicht so harmlos sein würde, zumindest für sie nicht.
    Was sollte sie nur tun? Jamie spielte die verschiedenen Varianten in Gedanken durch, bis sie schließlich wusste, wie sie es vor sich rechtfertigen konnte, wenn sie dem verrückten Plan zustimmte. Sie würde es als Teil ihrer Arbeit sehen.
    „Was genau würde denn alles dazugehören, wenn wir so tun, als ob?“
    „Heißt das, dass du mitmachen würdest? Damit würdest du mir einen sehr großen Gefallen tun, und ich wäre dir sehr dankbar dafür. Aber denk daran, dass es kein Zurück mehr gibt, falls dir später moralische Skrupel kommen.“
    „Ich nehme doch an, dass das Ganze nur nötig ist, solange wir hier sind, oder?“
    „Natürlich.“
    „Und wie lange wäre das genau?“
    „Mindestens eine Woche. Vielleicht ist meine Mutter schon früher wieder fit genug, um zurück nach England zu fliegen, aber ich möchte lieber kein Risiko eingehen.“„Noch eine Woche.“ Sieben Tage, an denen sie wahrscheinlich mehrere Stunden am Tag
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