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Herz an Herz mit dem Boss?

Herz an Herz mit dem Boss?

Titel: Herz an Herz mit dem Boss?
Autoren: Cathy Williams
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Geschenk.“
    Nachdem sie sich die Hände abgetrocknet hatte, öffnete sie das Päckchen. Ihr Mund wurde trocken. Sie wusste, was er Frauen schenkte – von ausgefallenen Blumensträußen über teuren Schmuck bis hin zu Reisen war alles dabei. Aber das hier war etwas ganz anderes. In der kleinen Schachtel befand sich eine antike Brosche in Form eines Schmetterlings. Sie nahm sie heraus, hielt sie ans Licht und legte sie wieder zurück in ihr Bett aus Seidenpapier. Dann sah sie zu ihm auf.
    „Du hast mir einen Schmetterling gekauft“, flüsterte sie.
    „Auf dem Kaminsims in deinem Wohnzimmer habe ich ein paar Schmetterlinge gesehen. Da habe ich angenommen, dass du sie sammelst. Diesen hier habe ich bei einem Antiquitätenhändler in Spitalfields gefunden.“
    „Er ist wunderschön, aber ich kann ihn nicht annehmen.“ Sie hielt ihm die Schachtel entgegen und wandte sich errötend ab.
    „Warum nicht?“
    „Weil … weil …“
    „Weil du sie nicht sammelst?“
    „Doch, ich sammele sie, aber …“
    „Liegt es wieder an irgendeinem Geheimnis über dich, von dem ich nichts wissen soll?“
    „Es ist einfach unangemessen“, antwortete Jamie steif.
    „Na gut, aber dir ist schon klar, dass es eine Beleidigung ist, ein Geschenk zurückzugeben“, gab Ryan zu bedenken. „Ich bin hier zu Besuch. Sieh es doch als kleines Dankeschön dafür, dass du eine einsame Seele davor bewahrt hast, an Weihnachten alleine in London herumzulaufen.“
    „Ich bitte dich!“ Sie atmete flach – während im Wohnzimmer die Musik plärrte und wahrscheinlich den Nachbarn auf den Geist ging, war sie hier mit ihm in der Küche in einer sonderbaren Vertrautheit gefangen, die ihr Angst machte.
    Das wollte sie nicht. Sie ermahnte sich, daran zu denken, wie es mit Greg gewesen war, wie unglücklich sie in ihn verliebt gewesen war, bevor Jessica auftauchte und sein Herz erobert hatte.
    Doch wenn sie jetzt darauf bestand, dass Ryan die Brosche zurücknahm, riskierte sie, dass das Ganze zu einer großen Sache wurde.
    „Aber ich habe nichts für dich“, sagte sie.
    „Damit kann ich leben. Warum sammelst du Schmetterlinge?“
    „Mein Vater hatte eine Leidenschaft für Schmetterlinge“, sagte Jamie verlegen. Schon wieder hatte sie ihm etwas von sich preisgegeben. „Mum hat uns oft von ihm erzählt. Er ist gerne gereist. Vor allem, um Insekten zu studieren. Und von allen Insekten haben ihn die Schmetterlinge am meisten interessiert. Mum hat gesagt, dass er sie viel interessanter fand als Menschen.“
    Ihre Stimme und ihr Gesichtsausdruck wurden sanfter, als sie sich ihren Erinnerungen hingab. „Also habe ich als Kind angefangen, sie zu sammeln. Die Schönsten habe ich auf den Kaminsims gestellt.“
    Plötzlich schlug ihr laute Musik entgegen, weil die Tür aufgerissen wurde, und Jamies Schwelgen in Erinnerungen wurde jäh durch Jessicas Auftritt unterbrochen. Sie trug ein glänzendes Hütchen auf dem Kopf und hatte einen der Computertypen im Arm, der sterbensaufgeregt zu sein schien, weil diese langbeinige Blondine an ihm hing.
    „Genieß es, Kollege.“ Ryan grinste seinen besten Softwareentwickler an. „Aber vergiss nicht, dass die Dame verheiratet ist.“
    Mittlerweile waren zehn Gäste da. Jessica hatte noch ein paar Leuten Bescheid gesagt, „um das Ganze ein bisschen zu beleben“. Auf der Anrichte im Wohnzimmer standen Weinflaschen und die Sessel waren zur Seite gerückt, sodass eine Art Tanzfläche entstand.
    Wenn man in den Raum hineinging, hatte man das Gefühl, eine Disco zu betreten, allerdings eine Disco mit Christbaum und Weihnachtsdekoration. In der Mitte des Zimmers wiegte sich Jessica mit einem Drink in der Hand und halb geschlossenen Lidern zum Takt der Musik. Stolz wie ein Pfau präsentierte sie ihre atemberaubende Figur und zog die Aufmerksamkeit der Männer auf sich.
    Als die Musik langsamer wurde und Jessica anfing Ryan zu umarmen, wandte Jamie den Blick ab. Was hatte sie denn erwartet? Dass er einer Frau, die sich ihm so anbot, tatsächlich widerstehen konnte? In ihrem Kopf breitete sich ein dumpfer Schmerz aus. Sie mischte sich unter die Leute und tanzte halbherzig mit ihrem Kollegen Robbie, der ihr begeistert erzählte, woran er gerade arbeitete.
    Unterdessen tanzte Ryan weiter mit Jessica.
    Von der Musik angelockt, kamen noch ein paar Nachbarn dazu. Es waren junge Berufstätige, die Jamie ein paar Mal im Vorbeigehen gesehen hatte. Jetzt stellte sich heraus, dass es Leute waren, mit denen sich Jamie gut
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