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DS073 - Der fliegende Tod

DS073 - Der fliegende Tod

Titel: DS073 - Der fliegende Tod
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Das langgestreckte Gebäude lag in beinahe urzeitlicher Wildnis. Rund herum ragten die düsteren Berge des nördlichen Staates New York gespenstisch in den Nachthimmel. Der Bau wirkte wie ein modernes städtisches Institut, das an eine ruhige Stelle verlegt worden ist, wo zu dieser Nachtstunde eigentlich kaum irgend etwas hätte passieren können.
    Aus den umliegenden Wäldern waren die leisen Nachtgeräusche kleiner Tiere zu hören. Ein einziges schwaches Licht brannte in dem, was wahrscheinlich ein Büro des krankenhausähnlichen Gebäudes war. Überall herrschte tiefe Stille. Nur ein Kaninchen huschte über die einzige staubige Straße, die zu dem Bau hinführte.
    Aber wegen eines Mannes namens Birmingham Jones, der sich innerhalb der Mauern des Gebäudes befand, sollte bald allerhand passieren. Wenigstens schien dies die Meinung der beiden schemenhaften Männer zu sein, die sich in den dichten Büschen am Rande des ausgedehnten Rasens hinter dem Gebäude versteckt hielten.
    Die Kleider der beiden wirkten zerfetzt und zerrissen, als ob ihre Träger durch Dornenbüsche gekrochen wären. Auch die Gesichter der beiden sahen aus, als ob sie auf ähnliche Art lädiert worden waren – nur waren diese Narben alt und offensichtlich über einen Zeitraum von vielen Jahren entstanden.
    Beide beobachteten die Mauern des Gebäudes, die unmittelbar vor ihnen aufragten. Die Fenster waren vergittert.
    Der eine Mann flüsterte seinem Partner zu: »Es ist das vierte Fenster links von der Ecke, im zweiten Stock.«
    »Bist du da auch ganz sicher, Pinky?«
    »Klar bin ich sicher. Oder hast du schon jemals gehört, daß der Boß sich geirrt hat?«
    »Nein. Aber ich möchte sicher gehen, daß du dich nicht geirrt hast. Verdammt, wenn wir jetzt einen Fehler machen ...«
    »Wir machen schon keinen«, sagte der namens Pinky. »Hier, nimm.«
    Er reichte seinem Partner etwas Weißes, das um einen Stein gewickelt war, und deutete zu dem fraglichen Fenster hinauf.
    »Der Boß hat dich eigens für diesen Job ausgesucht«, sagte Pinky, »weil du in deinem Leben genug Bomben geworfen hast, um genau zielen zu können. Der Zettel da muß in Birminghams Zimmer landen. Die untere Fensterhälfte ist hochgeschoben. Siehst du’s? Los, mach jetzt endlich.«
    Aber der andere zögerte.
    »Bist du auch sicher, daß auf dem Zettel alles drauf steht, was Birmingham Jones wissen muß?« Pinky nickte ungeduldig. »Yeah, klar. In fünf Minuten wird er befreit. Mitten durch die Mauerecke, die dann nicht mehr da sein wird.«
    Auf diese Worte hin sahen beide Männer auf ihre Uhren. »Noch viereinhalb Minuten«, raunte Pinky besorgt. »Beeil dich lieber.«
    Sein Partner schlich lautlos bis auf vier, fünf Meter an die Mauer heran, sah hoch und zielte sorgfältig.
    Das Wurfgeschoß flog glatt zwischen den Eisenstäben des Fensters hindurch, das Pinky vorher bezeichnet hatte. Aus dem Zimmer dahinter war in der stillen warmen Nacht draußen deutlich ein leises Aufschlagen zu hören.
    Der Mann glitt zu den Büschen zurück, in denen Pinky auf ihn gewartet hatte.
    »Da!« sagte Pinky plötzlich.
    Beide Männer sahen kurz das Winken einer Hand am Fenster des Zimmers im zweiten Stock. Sie machten daraufhin kehrt und rannten zwischen Bäumen und Büschen hindurch. Ein paar Augenblicke später erreichten sie die schmale staubige Straße und hielten auf bestimmte ferne Punkte zu, als sei der Leibhaftige hinter ihnen her.
    Dreieinhalb Minuten später schien tatsächlich der Teufel losgelassen zu sein.
    Zuerst gab es ein leises jaulendes Heulen, als ob der Wind durch Telegrafenleitungen pfeift.
    Der gespenstische Laut, der dem Heulen folgte, hörte sich wie das Geräusch eines Flugzeugs an, das im Sturzflug herabgetaucht kam. Nur war kein Flugzeug jemals so schnell geflogen wie das merkwürdig geformte Objekt.
    Es hätte ein längliches Faß sein können. Im einen Augenblick war die fliegende Erscheinung noch eine Viertelmeile entfernt. Im nächsten kam sie um die Ecke der Mauer gefegt, die Pinky bezeichnet hatte.
    Es hörte sich fast an, als hätte sich der Terroristenkrieg von irgendwo in der Welt plötzlich hierher in die Wildnis im Norden des Staates New York verlagert. Zumindest das Geräusch, das das fliegende Ding machte, als es die Ecke des Gebäudes traf, ließ diesen Eindruck entstehen. Jener Teil des Baus begann einzustürzen.
    Ein ganzes Stück die staubige Straße hinunter, dort wo ihr Wagen unter tief hängenden Ästen in Deckung stand, packte Pinky den
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