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PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Vymur Alsaya unterhielt sich gerade mit dem Kapitän des
Passagierraumers VIRGO BETA über die Eintönigkeit des
Dienstes auf einem Linienraumschiff, als der Erste Offizier den
Beginn der letzten großen Linearetappe ankündigte, die das
Schiff bis dicht an das Solsystem bringen sollte.
    Alsaya und der Kapitän nahmen es zur Kenntnis, dann setzten
sie ihr Gespräch fort. Linearmanöver waren eine alltägliche
und risikolose Angelegenheit jedenfalls auf einem zivilen Raumschiff
und in Friedenszeiten. Niemand an Bord eines Schiffes, das sich zum
Wechsel vom sogenannten Normalraum in den Linear- oder Zwischenraum
anschickte, brauchte deshalb die Tätigkeit zu unterbrechen, die
er gerade ausführte.
    Doch diesmal verlief alles ganz anders als gewohnt.
    Kaum hatte der letzte elektronische Gongschlag den Beginn der
Linearetappe verkündet, als schlagartig die verschiedensten
Instrumente in der Hauptzentrale verrückt spielten.
    Im nächsten Augenblick wurde das Schiff von einer imaginären
Faust getroffen, deren Wucht die Andruckabsorber überlastete und
die Menschen in der Hauptzentrale durcheinanderwirbelte.
    Als Vymur Alsaya wieder zu sich kam, spürte er, daß
jemand auf ihm lag. Nach einem Moment der Verwirrung erkannte er
Captain Garba Bakhora, die Astrogatorin des Schiffes, die in einem
Anflug von Panik mit den Beinen strampelte.
    »Langsam, langsam!« mahnte Alsaya und griff nach den
Beinen, die sich in gefährlicher Nähe seines Gesichts
bewegten. »Oder wollen Sie mir das Nasenbein eintreten?«
    Die Mahnung verfehlte ihre Wirkung nicht.
    Als Garba Bakhora sich schließlich aufgerappelt hatte,
stemmte sich Vymur Alsaya ebenfalls hoch und sah sich um.
    Das Schiff schien wieder ruhig zu liegen, aber das besagte nicht
viel. Über Überlastung der Andruckabsorber schaltete die
Hauptpositronik sofort zusätzliche Energiequellen auf die
Absorber, denn an erster Stelle kam immer der Schutz der menschlichen
Besatzung. Alles andere hatte dahinter zurückzustehen.
    Nur die Instrumente würden verraten können, ob alles
wieder normal war oder nicht.
    Die Zentralebesatzung hatte sich unterdessen ebenfalls wieder
aufgerafft - bis auf einen Mann, der sich bei seinem Sturz ein Bein
gebrochen hatte. Alle anderen waren mit Prellungen und
Hautabschürfungen davongekommen.
    Während ein Medoroboter sich um den Verletzten kümmerte,
eilten die Offiziere auf ihre Plätze, lasen die Kontrollanzeigen
ab und gaben die Informationen an den Kommandanten weiter.
    Kapitän Everett Broda saß nachdenklich in seinem
breiten Sessel und wertete die Daten in seinem Kopf aus. Neben ihm
saß der Erste Offizier, Stefan Sokolow, und stellte
Computerberechnungen an.
    Da Vymur Alsaya wußte, daß er jetzt nicht stören
durfte - schließlich hatte er früher zur
Wissenschaftlichen Besatzung auf insgesamt drei Explorerschiffen
gehört und kannte sich aus -, stellte er sich hinter den Sessel
des Ersten Offiziers und versuchte mitzulesen, was der Computer
ausdruckte.
    Nach kurzer Zeit schaltete der Kapitän die Rundrufanlage ein
und sagte:
    »Achtung! Hier spricht der Kapitän! Ich bitte die
Passagiere, den Zwischenfall zu entschuldigen. Bitte, bewahren Sie
Ruhe und suchen Sie Ihre Kabinen auf. Medoroboter werden sich um die
Verletzten kümmern. Es besteht kein Grund zu ernster Sorge. Das
Schiff geriet in den Wirkungsbereich einer interstellaren
elektromagnetischen Störung. Meine Besatzung und ich werden
alles tun, um aus dem Bereich dieser Störung zu kommen und den
Flug planmäßig fortzusetzen. Ich danke für Ihr
Verständnis und melde mich wieder. Ende!«
    Er schaltete die Rundrufanlage ab und wandte sich um. Als er
Alsaya hinter seinem Ersten Offizier stehen sah, lächelte er
matt.
    »Wie geht es Ihnen, Mr. Alsaya?« erkundigte er sich.
»Sind Sie in Ordnung?«
    Vymur Alsaya nickte und antwortete:
    »Ich bin in Ordnung, Kapitän. Aber mit dem Schiff
scheint durchaus nicht alles in Ordnung zu sein.«
    Er deutete auf die Segmente des Panoramaschirms, der das Bild der
Umgebung des Schiffes wiedergab.
    »Das sind die Sterne des Normalraums. Demnach ist der Sprung
in den Linearraum mißglückt. Da Sie von einer
interstellaren elektromagnetischen Störung sprachen, nehme ich
an, daß die Ursache des Mißgeschicks nicht bei den
Waring-Konvertern zu suchen ist, sondern im Raum-Zeit-Gefüge
draußen.«
    An Stelle des Kapitäns antwortete der Erste Offizier.
    »Es muß wohl so sein, obwohl beinahe alles normal
wirkt - bis auf eine eigenartige
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