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Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive
Autoren: Polly Horvath
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bei Ottawa und beobachtet, was die Regierung so treibt. Wie Sie sicherlich verstehen, ist es für unsere Gattung von außerordentlicher Wichtigkeit, Ihre Gattung im Auge zu behalten, um rechtzeitig zu erfahren, was für kleine Teufeleien Sie sich wieder ausgedacht haben. Mein Cousin ist da auf einige interessante Sachverhalte gestoßen. Zum Beispiel, dass in Kanada hier und dort verschiedene Experten für Geheimschriftentschlüsselung wohnen.«
    »Ha! Und Runyon hat immer behauptet, er sei der einzige! Ha!«, sagte Flo.
    »Nö, Baby, er hat bloß behauptet, er sei der Beste«, entgegnete Mildred.
    »Das Entscheidende ist«, unterbrach sie der Große Puhbah, der allmählich die Geduld mit den beiden verlor und im Übrigen fand, dass ihre Finger bestimmt schmackhafte Snacks ergaben, »er wohnt am nächsten. Dass ein Codeknacker auf Vancouver Island wohnt, macht die Sache ausgesprochen praktisch. Füchse reisen nämlich nicht gern.«
    »Die Fähre war ein Alptraum«, meldete sich einer der Bodyguard-Füchse zu Wort. »Ich dachte, ich überleb’s nicht.«
    »Die ganze Zeit mussten wir in dem Auto mit dunklen Scheiben sitzen bleiben, damit wir nicht auffallen«, maulte ein anderer. »Mir wurde speiübel.«
    »Ich musste aufs Klo«, erklärte ein dritter.
    »Ich hatte Lust auf ’nen Schokoriegel. Da sind auch so Automaten auf der Fähre, da hätte ich mich locker ranschleichen können. Füchse sind nämlich schlau, und Menschen kriegen sowieso nie was mit. Die sind viel zu sehr mit ihren Handys und iPods beschäftigt, aber der da hat uns ja nicht gelassen.«
    »Klappe, Klappe, Klappe, alle zusammen«, wetterte der Große Puhbah. »Wie auch immer, trotz aller Bemühungen konnte mein Cousin in Ottawa die genaue Adresse des Codeknackers leider nicht herausfinden. Offenbar ist diese geheim. Gerüchten zufolge lebt der Codeknacker irgendwo im Cowichan-Tal, wo wir unsere Fabrik aufmachen wollen. Toller Zufall, was? Die Adresse der nächsten Verwandten des Codeknackers hat unser listiger Spion aus Ottawa aber sehr wohl herausgefunden. Die war nämlich nicht geheim. Tja, deshalb sind wir jetzt hier. Und Sie werden uns sicherlich verraten, wo wir Ihren Verwandten finden, da wir bisher so freundlich waren und kein einziges Mal Ihre Finger angeknabbert haben, obgleich die Versuchung sehr groß ist.« Wieder lief dem Puhbah der Sabber die Lefzen hinunter bis zum pelzigen Kinn.
    »Würde dir echt gern helfen, ey, aber auf die Adresse komm ich grade nicht. Du, Mildred?« Flo kratzte sich nachdenklich die Brust.
    »Ähm, lass mich mal überlegen«, sagte Mildred. »Ich hab’s ja nicht so mit der Orientierung.«
    Der Große Puhbah steckte die Karteikarte wieder in den Kasten und klappte ihn zu.
    »Soso. Daher weht der Wind also, ja?«
    »Welcher Wind?«, fragte Mildred.
    »Ist Wind angesagt?« Flo kam allmählich überhaupt nicht mehr mit.
    Keiner von beiden hatte den blassesten Schimmer, was der Große Puhbah meinte. Sie hätten den Füchsen Onkel Runyons Adresse ja gern gegeben. Wenn die Rezepte entschlüsseln mussten, bitte sehr! Den Tieren im Wald halfen die beiden doch immer gern. Sie wussten die Adresse nur tatsächlich nicht mehr. Für solche Details war Marlene zuständig. Außerdem hatten sie den dringenden Verdacht, dass das sowieso alles bloß Halluzinationen waren.
    »So zu tun, als wüsstet ihr die Adresse nicht mehr, nützt euch überhaupt nichts. Ich gebe euch noch eine letzte Chance, aber wenn ihr dann nicht redet, nehmen wir euch mit. An einen Ort, wo wir etwas mehr, sagen wir mal, Überzeugungskraft ausüben können.«
    »Reden? Worüber?«, sagte Flo.
    »Glaubt ihr im Ernst, ich nehme euch ab, dass ihr nicht wisst, wo euer eigener Onkel wohnt?« Der Große Puhbah beugte sich drohend vor, so dass Mildred seinen heißen Fleischfresseratem an der Kniescheibe spürte.
    »Ich weiß es aber wirklich nicht mehr«, sagte Mildred. Warum glaubte ihr dieser Fuchs denn nicht? Man hatte ihr ja schon alles Mögliche vorgeworfen, aber Unehrlichkeit noch nie. Sie war richtig geknickt. »Jetzt wartet doch, bis Marlene nach Hause kommt.«
    »Na klar, die Tochter. Immer schön den Nachwuchs ans Messer liefern, typisch. Ich weiß was Besseres: Wir legen euch beiden und dem Töchterchen die Daumenschrauben an. Euch nehmen wir mit, und sie darf zu Hause schmoren. Mal sehen, wer als Erster auspackt.«
    »Was denn auspackt, ey?«, fragte Flo.
    »Wir schreiben eurer kleinen Marlene mal ’nen Zettel, gell?«, sagte der Große
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