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Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive
Autoren: Polly Horvath
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Hat man immer nur Brösel im Mund.«
    »Ich denke nicht daran, mich in Gebäck zu verwandeln, schon gar nicht jetzt, wo Flo und Mildred in der Klemme stecken. Nicht einmal, wenn sie wieder draußen sind. Ich werde keine Torte. Verstehst du? KEINE TORTE! NIE!«
    »Schrei doch nicht so.«
    »Es tut mir leid, dass du krank bist, aber denk bitte auch mal an Flo und Mildred. Wenn du Torte willst, lass dir von Jeeves ein Stück bringen. Dafür hast du ihn doch, oder?«
    »Ehrlich gesagt bin ich noch nicht ganz dahintergekommen, wofür ich Jeeves eigentlich habe. Manche Menschen, ach, eigentlich die meisten Menschen im Leben, tauchen einfach auf, ohne dass man genau weiß, wozu. Ist dir das auch schon aufgefallen? Wie bei Staubmilben. Man weiß, dass sie da sind, man weiß bloß nicht, wie man sie wieder loswird.«
    »Könnten wir das vielleicht besprechen, wenn gerade niemand entführt wurde? Liest du bitte den Zettel noch mal? Irgendwie habe ich das Gefühl, du hast ihn noch nicht ganz verstanden.«
    Onkel Runyon las den Zettel noch einmal durch, stieß einen Seufzer aus und starrte an die Decke. Marlene dachte schon, er hätte sich endlich zusammengerissen und dächte darüber nach, was zu tun sei, da meinte er plötzlich: »Glaubst du, das da oben ist eine Ameise oder eine Spinne?«
    »ONKEL!«
    »Bitte? Ach so.« Er seufzte wieder. »Weißt du, all die Jahre habe ich wie in Wolkenkuckucksheim gelebt. Ich dachte wirklich, kein Mensch interessiert sich dafür, wer ich bin und was ich mache.«
    »Das stimmt doch nicht«, tröstete ihn Marlene, obwohl sie fand, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, um seinem wackligen Selbstwertgefühl auf die Beine helfen zu müssen. »Die feindlichen Nationen interessiert ganz bestimmt, was du machst. Schließlich bist du der einzige Codeknacker in ganz Kanada!«
    »Nicht der einzige, Herzchen, nur der beste«, korrigierte sie ihr Onkel. »Aber selbst als der beste muss ich mich fragen: Was habe ich für die Welt schon getan? Am Sonntag kam im Fernsehen eine tolle Sendung über eine Frau, die schon ihr ganzes Leben lang die Elefantensprache studiert. Sie steht kurz davor, ein Elefantenwörterbuch herauszubringen. So etwas hört man ja jetzt immer öfter: Die Forschung findet heraus, dass Vögel nicht nur miteinander reden, sondern sogar komplizierte Sätze bilden können. Ich hatte schon immer den Verdacht, dass Tiere sich in ausgeklügelten Sprachen verständigen, aber die meisten Menschen haben für so etwas natürlich überhaupt keinen Sinn. Für die grunzen Tiere einfach hirnlos vor sich hin. Dabei tauchen jetzt immer mehr Menschen auf, die mit Tieren sprechen können – Pferdeflüsterer zum Beispiel, und Hundeflüsterer.«
    »Ja, davon habe ich auch schon gehört«, sagte Marlene.
    »Und jetzt vermuten die Wissenschaftler sogar, dass es Menschen gibt, die sämtliche Tiersprachen verstehen. Stell dir das vor! Vögelisch, Hirschisch und Kätzisch zu verstehen! Was wir die fragen könnten! Was wir da lernen könnten! Zwar haben die Wissenschaftler noch keinen solchen Menschen gefunden, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Im Gehirn von Hundeflüsterern hat man schon alle möglichen Anzeichen für Sprachbegabung entdeckt. Kein Wunder, schließlich ist Kommunikation ja auch Energie. Alles ist Energie! Energie!«



»Beruhige dich«, flüsterte Marlene eindringlich.
    »Wie soll ich mich da beruhigen? Das ist faszinierend! Diese Wissenschaftler fangen doch etwas Sinnvolles mit ihrem Leben an. Einstein war der Auffassung, es gebe hinter der Natur eine Realität, die unabhängig von unserer Fähigkeit, sie wahrzunehmen oder zu messen, existiert.«
    »Schon gut, das ist ja alles hochinteressant«, sagte Marlene, die hin und her gerissen war. Es war interessant. Sie wollte mehr darüber erfahren. Bloß bitte nicht jetzt! »Aber darum geht es im Augenblick doch nicht, oder? Flo und Mildred sind entführt worden, weil irgendjemand dich sucht.«
    »Hm, wieso denn ausgerechnet mich? Mich armes kleines Würstchen?« Onkel Runyon setzte einen bescheidenen Blick auf, sah dabei allerdings aus wie ein geisteskranker Basset.
    Marlene wich erschrocken ein paar Schritte zurück, fing sich aber schnell wieder.
    »Das ist doch egal!«, jammerte sie. »Wieso sie dich finden wollen, spielt keine Rolle. Sobald sie merken, dass Flo und Mildred Gehirne von der Größe einer Limabohne haben, kommen sie wieder nach Hornby, um mich zu fragen, wo du wohnst, und dann sage ich es ihnen. Sonst tun sie Flo
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