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Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive
Autoren: Polly Horvath
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Puhbah.
    »Felix, die Pfeife.«
    Einer der Füchse im Trenchcoat holte eine große Pfeife aus der Tasche und blies hinein. Sofort wuselten siebzehn Füchse in kugelsicheren Westen und mit Gummiknüppeln in den Pfoten aus dem Kofferraum und umringten Flo und Mildred. In Sekundenschnelle hatten sie die beiden gefesselt, geknebelt und in den Kofferraum verfrachtet. Dann zog der Große Puhbah einen Füllfederhalter heraus und schrieb einen Zettel.
Liebe Marlene,
wir haben Deine Eltern entführt und werden sie verhören. Wenn sie uns nicht verraten, wo der Codeknacker alias Onkel Runyon wohnt, passiert ihnen was.
Falls sie nicht reden, bist übrigens Du dran.
Wir melden uns wieder. Lass die Polizei aus dem Spiel, sonst können wir für nichts garantieren.
Kleiner Hinweis: Fingerfood! Bru-haha!
Ganz herzlich
Der Feind
    Der Große Puhbah klebte den Zettel an den Kühlschrank, denn dort kamen bei den Menschen die wichtigen Nachrichten schließlich immer hin.
    Einer seiner Bodyguard-Füchse stürzte herein.
    »Mach schnell, Boss, Fidel hat den Wagen endlich angekriegt, aber die Zeit drängt, die anderen knabbern sich schon gegenseitig das Fell an!«
    Fidel, der Fahrer, musste sich Stelzen anschnallen, damit er an die Pedale kam. Manchmal dauerte es eine volle Stunde, bis er den Wagen endlich angeworfen hatte.
    »Müsst ihr euch immer so würdelos benehmen?«, fragte der Große Puhbah und marschierte puhbahlichen Schrittes nach draußen, wo er prompt über seinen Schwanz stolperte und die Rezeptkarten in alle Winde verstreute.
    »Heb das mal auf«, befahl er Felix und stieg, ohne eine Miene zu verziehen, ins Auto.
    Felix flitzte hin und her, um die Karten aufzuklauben, und galoppierte dann damit zum Wagen, der schon anfuhr. Füchse warten nämlich ausgesprochen ungern aufeinander. Er hatte gerade noch Zeit, aufzuspringen, bevor die Fahrt zur Fähre losging.
    Stumm und würdevoll nahm der Große Puhbah die Karten entgegen und steckte sie wieder in den Kasten zurück.
    »Schaltet auf einen anderen Sender, wir hören jetzt Cool Jazz«, sagte er.
    »Wir wollen aber lieber was zum Chillen«, jaulten die anderen Füchse.
    Tja, da sah man’s mal wieder. Es war eben furchtbar anstrengend, der Große Puhbah zu sein.
    »Vielleicht sollten wir die Mens-chen fragen, was sie hören wollen«, witzelte der Große Puhbah.
    Alles brüllte vor Lachen, allerdings lachten die anderen immer über seine Witze; ja, oft schon, wenn sie einen Witz auch nur von weitem witterten.
    Ich mache aber auch verdammt gute Witze, dachte der Große Puhbah. Dann preschte der Wagen aus der Einfahrt – und musste plötzlich einem Mädchen ausweichen, das im selben Moment aus dem Wald getreten war.
    »Dusselige Mens-chen, dauernd wuseln sie einem zwischen den Pfoten herum«, brummte der Große Puhbah, während Fidel endgültig Vollgas gab.
    »He!«, kreischte Marlene und sprang zur Seite. Sie musste sich erst einmal hinsetzen, um sich wieder zu fangen. Diese Straße wurde so selten benutzt, und rasen tat hier nun wirklich keiner. Wer konnte das bloß gewesen sein? Ihr war, als hätten sie Dutzende von roten Augen durch die dunklen Scheiben angestarrt, und am Steuer saß ein … Fuchs? Noch bevor sie sich darauf einen Reim machen konnte, kam ein Grüppchen von Leuten in Luminara-Kostümen um die Ecke.
    »Hallo, Marlene«, rief ein zweites Grüppchen, das schon auf der Veranda stand und die Käsestangen futterte, die Mildred dort stehengelassen hatte. »Wo sind denn deine Oldies?«
    »Keine Ahnung«, sagte Marlene. »Sind sie nicht da?«
    »Ich seh sie nirgends.«
    »Ach, wahrscheinlich sind sie rüber zu Zanky, um die Marimbas mit aufzubauen.«
    »Also dann, happy Luminara!«
    Happy Luminara, das könnt ihr laut sagen, dachte Marlene und zählte im Licht der Veranda noch einmal ihr Geld. Zweiunddreißig Dollar. Das reichte für Schuhe!
    Sie ging ins Haus, um ein Glas Wasser zu trinken. Sofort fiel ihr der Zettel am Kühlschrank auf. Stirnrunzelnd las sie ihn zweimal durch. Sollte das ein Witz sein? Nein, ausgeschlossen. Das war nicht die Handschrift ihrer Eltern, und von Onkel Runyon wusste sonst keiner. Sie setzte sich an den Küchentisch, um zu überlegen.
    Sie musste zu Onkel Runyon, da half alles nichts.
    Es klopfte an der Haustür. Marlene lugte aus dem Fenster. Das waren die Zetmans vom Hafen. Wenn weiterhin alle paar Minuten eine Familie hereinschneite, um ihre Luminara-Dekoration zu bewundern, kam sie ja nie zum Nachdenken. Auf Zehenspitzen schlich sie
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