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Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Titel: Geheimnis um eine verschwundene Halskette
Autoren: Enid Blyton
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Ein Königreich für ein Geheimnis!
    Es war an einem glühend heißen Tag im August. Betti und Flipp hatten sich, nur mit Strandanzügen bekleidet, in den schattigsten Winkel des Gartens zurückgezogen.
    „Ein Monat der Sommerferien ist schon rum”, seufzte Flipp. „Nur zwei Wochen waren wir an der See, sonst haben wir nichts erlebt. Das ist ja zum Auswachsen!”
    „Ja, diese Ferien sind furchtbar langweilig”, stimmte Betti zu. „Gina, Rolf, Dicki und Purzel bleiben diesmal ewig an der See. Und es gibt nicht die Spur von einem Geheimnis.”
    Gina und Rolf Tagert und Dietrich Kronstein – oder Dicki, wie er gewöhnlich genannt wurde – waren mit den Geschwistern befreundet. Dickis Hund Purzel, ein kleiner schwarzer Scotchterrier, wurde von allen heiß geliebt und gehörte ebenfalls zu den „sechs Spürnasen”, wie die Kinder sich nannten. Gemeinsam hatten sie bereits vier sonderbare Geheimnisse in Peterswalde aufgeklärt.
    „Jetzt sind wir nur noch zwei Spürnasen”, fuhr Betti betrübt fort. „Bald sind die Ferien zu Ende. Dann fährst du wieder ins Internat, und wir haben gar nichts aufgespürt.”
    „Abwarten!” antwortete Flipp. „Wir haben immer noch vier Wochen Zeit. Übermorgen kommen die andern zurück. Ich wette, Dicki bringt neue Maskierungen mit, um sie hier auszuprobieren. Wir müssen gut aufpassen, damit er uns nicht wieder reinlegt.”
    Betti lachte. Sie dachte daran, wie Dicki sich einmal als französischer Junge verkleidet hatte. Keiner von ihnen hatte ihn erkannt. Und in den letzten Ferien war er in verschiedenen Maskierungen aufgetreten – mit einer roten Perücke und falschen Augenbrauen. Bei Dicki mußte man immer auf alles gefaßt sein.
    „Ach, wenn es doch wieder ein Geheimnis gäbe!” sagte sie sehnsüchtig. „Ich finde es so schön, nach Indizien zu suchen, eine Liste verdächtiger Personen aufzustellen und die Unschuldigen wieder zu streichen – bis endlich der Täter gefunden ist.”
    „Bisher hatten wir Glück und konnten jedes Geheimnis aufklären.” Flipp richtete sich auf und griff nach einer Flasche, die im Gras lag. „Immer wird uns das nicht gelingen. Sogar richtige Detektive werden manchmal nicht mit einem Fall fertig.” Er öffnete die Flasche und setzte sie an den Mund, ließ sie jedoch sogleich wieder enttäuscht sinken. „Ach, Betti, du hast ja schon wieder allen Saft ausgetrunken. Geh in die Küche und laß dir von Ursel Eiswasser geben.”
    Betti, die zu faul zum Aufstehen war, rollte ein Stück von ihrem Bruder fort und gähnte laut. „Ich langweile mich so! Wenn die andern doch erst hier wären! Dann könnten wir zusammen spielen. Noch lieber aber möchte ich ein Geheimnis aufklären, ein recht aufregendes, schönes – möglichst eine Nasenlänge vor Wegda.”

    Wegda nannten die Kinder Herrn Grimm, den Dorfpolizisten, weil er immer „weg da!” rief, wenn er sie sah. Die Spürnasen waren ihm ein Dorn im Auge, und er hatte niemals ein freundliches Wort für sie übrig. Betti und Flipp hatten ihn während der Sommerferien nur selten gesehen. Aber das war ihnen ganz recht, denn er hatte sich schon oft bei ihren Eltern über sie beschwert. Betti fürchtete ihn sogar ein wenig, denn er schrie die Kinder an, wenn er böse war, und konnte überhaupt recht unangenehm werden.
    „Hast du nicht gehört, Betti?” rief Flipp ärgerlich. „Du sollst Eiswasser holen. Los, mach schon!”
    Betti rollte noch weiter von ihm fort. „Ich lasse mir nichts von dir befehlen! Denk nur nicht, daß du hier herumkommandieren kannst wie in der Schule. Ich bin bald zehn und lasse mir das nicht mehr gefallen.”
    „Werde nur nicht frech, Kleines! Du bist jünger als ich und hast zu tun, was ich sage. Hol jetzt Eiswasser – oder du kriegst Hiebe!”
    „Du bist gräßlich, Flipp. Schade, daß Dicki nicht mein Bruder ist! Er ist viel netter zu mir als du.”
    „Er hat ja auch keine Schwestern und weiß daher nicht, was für ein unnützes Gewürm Mädchen sind. Holst du jetzt endlich was zu trinken, Betti?”
    „Ich gehe ja schon!” Betti stand langsam auf. „Aber ich hole das Eiswasser nur, weil ich selber Durst habe. Du kannst dann meinetwegen auch was davon bekommen, aber ich hole es nur für mich und …”
    Flipp tat, als wollte er aufspringen, und Betti flüchtete. Beide brauchten ein wenig Abwechslung und wünschten sehnsüchtig ihre Freunde herbei.
    Nach zwei Tagen kamen die anderen braun gebrannt von der See zurück. Nur Purzel war natürlich nicht braun,
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