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Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Titel: Geheimnis um eine verschwundene Halskette
Autoren: Enid Blyton
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fast unter den zottigen Augenbrauen. Schweigend rückte er ein wenig zur Seite und rauchte weiter.
    „Hör auf zu rauchen, Dicki!” rief Flipp ungeduldig.
    Nun nahm der Alte die Pfeife aus dem Mund, legte die Hand ans Ohr und fragte krächzend: „Wassis?”
    „Er tut, als wäre er taub”, sagte Betti kichernd.
    „Hä?” fragte der Mann beunruhigt. „Wassis?”
    Betti zuckte die Achseln. „Was soll das heißen?”
    „Was ist”, erklärte Rolf. „He, Dicki, gib es auf! Du bist durchschaut.”
    „Wassis?” Wieder legte der Alte die Hand ans Ohr. Dieses Ohr sah recht sonderbar aus, groß und flach und purpurrot. Betti betrachtete es eingehend. Dann stieß sie Gina an. „Wir haben uns geirrt. Das ist gar nicht Dicki. Sieh dir mal sein Ohr an.”
    Die Kinder starrten auf das Ohr des Alten. Nein, nicht einmal Dicki konnte seine Ohren so verändern. Und diese Ohren waren unzweifelhaft echt – schmutzig und haarig und sehr häßlich.
    Den Kindern wurde unbehaglich zumute. „Himmel, es ist gar nicht Dicki!” flüsterte Flipp. „Was wird der Mann nur von uns denken?”
    „Wassis?” wiederholte der Alte, der sich nicht erklären konnte, was die Kinder von ihm wollten.
    „Ein Glück, daß er taub ist!” Gina stand verlegen auf.
    „Kommt fort, Kinder! Wir haben uns geirrt. Dicki würde uns schön auslachen, wenn er das wüßte.”
    „Vielleicht beobachtet er uns von einem Versteck aus und grinst”, meinte Flipp.
    Hastig gingen die Kinder davon. Nach einer Weile begegneten sie dem Bäcker. Betti warf ihm einen scharfen Blick zu. Konnte das Dicki sein? Nein, unmöglich, der Mann war zu groß.
    Dann sahen sie einen Fensterputzer. Da er ziemlich dick war und ungefähr Dickis Größe hatte, blieben sie neben seinem Karren stehen. Während sie vorgaben, sich für die Geräte darauf zu interessieren, musterten sie ihn verstohlen.
    „He, was wollt ihr, Kinder?” fragte der Fensterputzer.
    „Habt ihr noch niemals Leitern und Eimer gesehen?”
    „O doch”, antwortete Rolf ein wenig verlegen. „Es ist nur – diese Leiter – ist – sehr interessant.”
    „Findest du?” Der Fensterputzer schien ihm nicht recht zu trauen. „Ich will euch mal was sagen …”
    Aber die Kinder hörten nicht mehr hin, sondern hasteten betreten davon.
    „Wir müssen etwas vorsichtiger sein”, sagte Rolf. „Sonst kriegen wir noch mal eins aufs Dach.”
    Die Kinder überquerten gerade einen Bahnübergang, an dem eine Station lag. „Da ist er, da ist er!” schrie Betti plötzlich und zeigte auf einen Gepäckträger mit einem Schnurrbart. „Das muß Dicki sein.”
    Die Kinder blieben stehen und beobachteten den Mann, der einen mit Gepäck beladenen Karren vor sich her schob.
    „Er macht es genau so wie ein richtiger Gepäckträger”, sagte Betti. „Warum tragen Gepäckträger eigentlich immer nur Westen und keine Jacken? Ja, es muß Dicki sein. Ich erkenne ihn am Gang. Und dick ist er auch.” Sie rief laut: „He, Dicki! Dicki!”
    Der Träger wandte den Kopf. Als er die Kinder sah, stellte er seinen Karren hin und ging drohend auf sie zu.
    „Ihr frechen Gören!” sagte er böse. „Was fällt euch ein, Dicki hinter mir herzurufen!”
    Die Kinder starrten in sein rotes Gesicht. „Aber es ist doch Dicki”, sagte Betti eigensinnig. „Bei ihm kommt das Haar auch immer so unter der Mütze vor. Dicki, wir haben dich erkannt.”
    Der Träger machte einen Schritt auf sie zu. „Was soll das heißen? Wenn du nicht ein Mädchen wärest, könntest du was erleben. Du solltest dich schämen!”
    „Es ist gar nicht Dicki!” sagte Flipp ärgerlich. „Jetzt hast du was Schönes angerichtet.”
    Glücklicherweise fuhr in diesem Augenblick ein Zug ein, und der Träger mußte sich um das Gepäck kümmern. Die Kinder machten, daß sie fortkamen.
    „Du dumme Pute!” schimpfte Flipp. „Jeden Menschen hältst du für Dicki. Wie konntest du nur ,Dicki’ hinter dem Kerl herrufen! Er dachte natürlich, du machtest dich über ihn lustig.”
    „O je!” sagte Betti kleinlaut. „Er muß mich für schrecklich frech gehalten haben. Ich dachte wirklich, es wäre Dicki. Von jetzt an werde ich vorsichtiger sein.”
    Endlich kamen die Kinder zu dem Rummelplatz. Laute Musik schallte ihnen entgegen. Ein Karussell drehte sich. Viele Menschen wogten zwischen den Buden hin und her. Die Spürnasen betrachteten jeden einzelnen genau.
    Betti war ein wenig unsicher geworden. Immer wieder entdeckte sie jemand, der Dicki zu ähneln schien, und
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