Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Titel: Geheimnis um eine verschwundene Halskette
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
widersprach Gina. „Außerdem mag ich Wachsfiguren nicht. Sie starren einen immer so unheimlich an.”
    „Aber ich möchte sie gern sehen”, rief Betti, die noch niemals in einer Wachsfigurenausstellung gewesen war.
    „Königin Elisabeth soll da sein, wunderschön angezogen, und Napoleon mit einer Hand in der Weste und Nelson mit nur einem Arm und einem Auge und …”
    Gina gab nach. „Na gut, gehen wir hinein und sehen wir sie an. Ich wundere mich nur, daß sie bei der Hitze nicht schmelzen. Sogar ich schmelze beinahe. Wir müssen nachher unbedingt Eis essen.”
    An der Kasse der Wachsfigurenbude saß ein rothaariger Junge mit vielen Sommersprossen. Während er den Kindern die Eintrittskarten gab, kratzte er sich mit der freien Hand heftig den Kopf. Betti blickte ihn durchdringend an. Konnte das Dicki sein? Er besaß eine rote Perücke und verstand es, sich Sommersprossen ins Gesicht zu machen. Aber er wollte sich doch als Erwachsener verkleiden. Dennoch war Betti nicht ganz sicher und starrte den schmutzigen Jungen prüfend an.
    Er streckte ihr die Zunge aus. „Was glotzt du? Hast du noch nie rote Haare gesehen?”
    Betti errötete und eilte den anderen nach, die bereits in die Ausstellungshalle gegangen waren. Rings an den Wänden standen auf mehreren Stufen hintereinander steif und still die Wachsfiguren. Flipp und Rolf waren begeistert, während die Mädchen sich anfangs unter den starren Blicken der Figuren mit den rosa Gesichtern etwas unbehaglich fühlten.
    „Dort steht Königin Elisabeth!” Flipp deutete auf eine große, prächtig gekleidete Frauengestalt. „Und vor ihr wirft Francis Drake seinen Mantel auf die Erde, damit sie sich nicht die Schuhe schmutzig macht.”
    „Was für schöne Kleider sie anhat!” sagte Betti bewundernd. „Der große Spitzenkragen sieht fein aus. Und seht nur den herrlichen Schmuck, den sie trägt! Er könnte doch leicht gestohlen werden.”
    „Ach, das ist doch alles unechtes Zeug”, entgegnete Flipp. „Seht mal, hier ist Nelson. Ich wußte gar nicht, daß er so klein war.”
    „Und dort steht Winston Churchill!” rief Betti. „Natürlich mit einer Zigarre. Er sieht am besten von allen aus.”
    Flipp zwinkerte Rolf verstohlen zu. „Ach, dort ist ein Mädchen, das Süßigkeiten verkauft. Hol doch bitte etwas Schokolade für uns, Betti.” Er gab ihr Geld, und sie ging zu dem Mädchen hin, das ein Tablett mit allerlei Süßigkeiten trug. „Ich möchte Schokolade haben”, sagte sie.
    Das Mädchen beachtete sie jedoch gar nicht, sondern sah schweigend über sie hinweg.
    „Ich möchte Schokolade haben!” wiederholte Betti lauter, denn sie dachte, das Mädchen wäre schwerhörig. Als das Mädchen sich noch immer nicht rührte, sah sie sich verwirrt um. Die anderen Kinder konnten nicht länger an sich halten und brachen in lautes Gelächter aus.
    Nun ging Betti ein Licht auf. „Ach, das Mädchen ist auch aus Wachs! Ihr habt mich schön angeführt.”

    „Betti, du fällst aber auch auf alles herein!” rief Flipp.
    „Und du willst eine Spürnase sein?”
    Einen Augenblick schwankte Betti zwischen Lachen und Weinen. Dann lachte sie. „Ich glaubte wirklich, sie wäre lebendig. Wie unverschämt der rothaarige Bengel grinst!”
    Die Kinder betrachteten jede einzelne Figur genau. Auch ein Polizist befand sich darunter. Er sah beinahe so wie Herr Grimm aus, war jedoch etwas größer und nicht ganz so dick.
    „Ebensogut könnte Wegda hier stehen”, meinte Flipp.
    „Und dort ist auch ein Postbote. Wie idiotisch er lächelt!”
    Es war erstickend heiß in dem Raum, und die Kinder sehnten sich bald nach frischer Luft. Als sie hinausgingen, streckte der rothaarige Junge Betti wieder die Zunge heraus. Sie sah rasch fort. „Was für ein gräßlicher Lümmel! Ich verstehe nicht, wie ich ihn für Dicki halten konnte. Nicht einmal maskiert würde er so etwas tun.”
    „Wir wollen jetzt etwas trinken”, schlug Gina vor.
    „Ich werde mir zuerst Zitronenlimonade und Kuchen bestellen”, sagte Flipp. „Vielleicht esse ich dann hinterher noch Eis. Schade, daß Dicki nicht da ist! Ob er uns vielleicht heimlich beobachtet? Bestimmt ist er der Mann beim Karussell, der die Karten verkauft. Sein krauses Haar kommt mir nicht ganz echt vor.”
    Die Kinder aßen und tranken mit großem Appetit. Nachdem jeder noch eine Portion Eis geschleckt hatte, beschlossen sie, zum Fluß zu gehen und sich dort ins Gras zu setzen.
    Unterwegs blieb Betti plötzlich stehen. „Ach, seht doch nur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher