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Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive
Autoren: Polly Horvath
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gefunden?«
    »Hmm.« Dann kam ihr noch ein Gedanke. Wie Schuppen fiel es ihr von den Augen, und ihre langen Samtohren zitterten. » Verschwunden sind diese Hasen, haben Sie gesagt, Herr Hase?«
    »Hab ich das gesagt?«, fragte Herr Hase nervös.
    »Wortwörtlich.«
    »Tja, also …«
    »Und wo, sagten Sie, steht dieses Häuschen? Das von den Vorbesitzerhasen so plötzlich verlassen wurde? So überstürzt verlassen, dass es mit Möbeln und allem Drum und Dran verkauft wird?«
    »Ähm.«
    »Wo, Herr Hase? Raus mit der Sprache.«
    »In Rabbitville im Cowichan-Tal, einer bezaubernden Gegend mit mildem, gemäßigtem Klima.«
    »Und Füchsen!«
    »Ach, Frau Hase, Gerüchte, Gemunkel, leeres Geschwätz.«
    »Wetten, Herr Hase, dass die Vorbesitzer der Fuchs erwischt hat?«
    »Wenn das der Fall wäre, hätte mir der Makler doch mit Sicherheit davon erzählt.«
    »Hätte er mit Sicherheit nicht. Sagen Sie, Herr Hase, haben die zufälligerweise auch ihre Kleider dagelassen, diese ehemaligen Besitzer?«
    »Jawohl, und noch dazu ein prächtiges Automobil«, erwiderte Herr Hase.
    »Füchse, das steht felsenfest«, sagte Frau Hase. »Keine Hasenfamilie verkauft ihr Haus mitsamt Kleidern im Schrank, es sei denn, sie hat ein böses Ende gefunden.«
    »Och, aber der Blitz schlägt nie zweimal in denselben Baum«, sagte Herr Hase.
    »Der Blitz schlägt nie zweimal in denselben Baum, Herr Hase, Füchse hingegen betrachten die Häuser in Rabbitville vermutlich als die reinste Fast-Food-Meile. Und ich persönlich möchte ungern als Big Mac enden.«
    »Ach was. Wenn da ein größeres Problem mit Füchsen wäre, hätten wir doch längst davon gehört. Garantiert hätte die Hasenpost einen Artikel darüber gebracht.«
    »Na ja, gekauft ist gekauft«, sagte Frau Hase und schaufelte fröhlich einen Löffel Karotteneintopf in sich hinein.
    »Ach, und, Frau Hase«, sagte Herr Hase, nachdem er seinen Karotteneintopf endlich in Frieden hatte auslöffeln können. »Das Beste kommt erst noch.«
    »Das Beste?«, sagte Frau Hase mit sarkastischem Unterton.
    »Das Allerbeste. Du hast doch immer gesagt, du würdest für dein Leben gern in einem Schlosspark herumhoppeln?«
    »Ja?«, sagte Frau Hase.
    »Wie in den Mümmel-Austen-Romanen, die du immer liest, wo Hasen in großen Parks von großen Schlössern wohnen?«
    »Ja?«
    »Tja, am Ende unserer Straße steht ein Schloss.«
    »Ein Hasenschloss oder ein Menschenschloss?«, fragte Frau Hase.
    »Ein Menschenschloss. Aber immerhin.«
    »Ja, immerhin«, sagte Frau Hase, ließ vor Begeisterung den Löffel fallen und vergaß völlig, einen missbilligenden Blick aufzusetzen. In ein Menschenhaus eingeladen zu werden, passierte einem zwar so gut wie nie, entweder man landete im Käfig oder im Kochtopf. Aber gerade so ein Schloss hätte sie zu gern einmal von innen gesehen.
    Herr Hase strahlte. Jetzt hatte er sie. »Na also. Bei meinen Samtohren und Schnurrhaaren: ein Schloss für Frau Hase zum Anfassen. Und stell dir vor, das sehen wir sogar von unserem Garten aus! Wir haben einen tollen Blick übers ganze Tal. Ich kann im Schuppen herumwerkeln, du kannst lauter Clubs beitreten, wir machen es uns gemütlich und warten darauf, dass unsere Hasenkinder uns eines Tages mit ihren eigenen kleinen Hasenkindern besuchen.«
    »Ach«, seufzte Frau Hase mit einem schwärmerischen Blick in die Ferne. »Herr Hase, das haben Sie wirklich hervorragend gemacht.«
    »Ganz recht, Frau Hase, und nun können wir den Rest unserer Tage ein ruhiges, friedliches Leben führen.«
    Doch da hatte Herr Hase sich gründlich geirrt.



Luminara
    Als die Nachbarn allmählich eintrudelten, wurden sie von Marlene, Mildred und Flo schon auf der Veranda empfangen.
    An Luminara war es Tradition, dass man von Haus zu Haus zog, um die Lampions und Lichterketten der Nachbarn zu bewundern. Die Kinder marschierten mit ihren Papierlaternen von einem Ende der Insel bis zum anderen, und später, wenn sie dann im Bett lagen, veranstalteten die Erwachsenen ihren eigenen Laternenumzug.
    Marlene hatte Luminara immer gemocht, und selbst jetzt, da ihr gesamtes Schuhgeld für Kerzen draufgegangen war, freute sie sich unwillkürlich, als die Nachbarn in den traditionellen Luminara-Kostümen vorbeikamen: in hauchdünnen, langen weißen Gewändern die Frauen und in Samthosen oder weißen Umhängen (je nach Vorliebe) die Männer. Und die Kinder durften sich als Feen, Vögel oder hauchzarte Schmetterlinge verkleiden.
    Mildred reichte Käsestangen mit
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