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Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive
Autoren: Polly Horvath
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Karotteneintopf hinstellte und sich ebenfalls an den Tisch setzte.
    »Viel besser! Ich habe uns ein neues Haus gekauft!«, sagte Herr Hase. »Es ist vollbracht! Nächste Woche können wir einziehen.«
    Verblüffte Stille.
    »Was ist?«, sagte Herr Hase schließlich. »Ich dachte, du hoppelst herum vor lauter Happiness.«
    Frau Hase, die aufgestanden war, um Herrn Hase ein Stück Brot zu holen, setzte sich mit einem Plumps wieder hin.
    »Kein Brot da?«, fragte Herr Hase, der manchmal nicht besonders schnell merkte, woher der Wind wehte.
    Frau Hase ließ den Kopf auf den Tisch sinken.
    »Auwei«, sagte Herr Hase.
    Eine ganze Weile saßen die beiden stumm da und horchten auf das Ticken der Uhr. Schließlich hob Herr Hase Frau Hases Ohren an, damit er an ihrem Gesicht ablesen konnte, welche Laus ihr wohl über die Leber gelaufen war.
    »Frau Hase?«, flüsterte er. »Hallo, hallo, ist da jemand?«
    »Herr Hase«, sagte Frau Hase schließlich.
    »Hier!«, sagte Herr Hase.
    »Zum Hauskaufen nimmt man doch SEINE FRAU mit!«
    »Frau Hase, Sie sind bestimmt nur hungrig. Wenn Sie erst ein paar Löffel Karotteneintopf im Magen haben, vergeht Ihnen die schlechte Laune wie von selbst.«
    »DAS IST KEINE LAUNE, VERSTEHST DU DAS NICHT?«, sagte Frau Hase, worauf Herr Hase, einer seiner an jenem Tag nicht sehr zahlreichen Eingebungen folgend, das Bild des Hauses aus der Tasche zog und ihr unter die Nase hielt.



»Da, GUCK!«, sagte Herr Hase ein ganz klein wenig hysterisch. »GUCK!«
    Frau Hase guckte – und sah ein entzückendes weißes, reetgedecktes Häuschen mit hellblauen Fensterläden und einer hellblauen Tür. Über dem Türklopfer hing ein schmucker Kranz, und ums Gartentor rankten sich Rosen.
    »Siehst du?«, sagte Herr Hase. »Es ist genauso entzückend wie Frau Hase selber.«
    »Wie viele Schlafzimmer?«
    »Drei. Eins für uns und zwei für den Nachwuchs, der zu Besuch kommt. Dass je alle zwölf Hasenkinder gleichzeitig kommen, ist ja unwahrscheinlich.«
    Frau Hases Blick verdüsterte sich erneut, daher betonte Herr Hase, um sie abzulenken, noch einmal, dass das Haus ebenso reizend sei wie sie. »Außerdem hatderMaklergesagtwirwerdenunserHausindenBergenwahrscheinlichnichtsoschnellloskriegenweilHasenindenBergennichtmehrkaufen. Du bist wirklich UNGLAUBLICH süß, Frau Hase. Du verdienst ein Haus, das genauso süß ist wie du.« Perfekt, sagte er sich, astrein abgebogen.
    »Nichts ist so süß wie ich«, sagte Frau Hase. Dann sah sie sich das Bild genauer an. »Aber hübsch ist es wirklich. Den Kranz nehmen die Vorbesitzer allerdings vermutlich mit. Dann ist es schon nicht mehr ganz so süß.«
    »Nein, das ist ja der Clou«, sagte Herr Hase. »All so was bleibt drin.«
    »Hm«, sagte Frau Hase. Mist, jetzt war Herr Hase ja schon fast wieder aus dem Schneider. »Ich muss zugeben, von außen ist es wirklich … hübsch.«
    »Hübsch, Frau Hase? Hübsch? Wie oft hat Herr Hase Sie sagen hören, wenn Sie je ein Haus mit einem Vogelbad und noch dazu Gartenzwergen fänden: Sie würden sofort einziehen?«
    »Ist es murmeltierfrei?«
    »Kein Ort der Welt ist murmeltier frei , Frau Hase. Wir wollen mal keine Luftschlösser bauen.«
    »Aber wir müssen Möbel kaufen!«, sagte Frau Hase wild entschlossen, ein Haar in der Suppe zu finden, und hier war es auch schon, denn Herr Hase hatte in seiner Sekundenkleberphase ihre gesamte Einrichtung auf den Fußboden geklebt. »Und das kostet Geld.« Herr Hase gab furchtbar ungern Geld aus.
    »Im Gegenteil! Jetzt kommt das Beste: Die Vorbesitzer sind recht plötzlich verschwunden, so dass das Haus mitsamt der Einrichtung verkauft wird. Und ich weiß aus sicherer Quelle, dass das Haus förmlich überquillt, ü-ber-quillt, Frau Hase, von antiken Bauernmöbeln. Als ich den Makler fragte, ob man die abbeizen könnte, sagte er, sie würden geradezu danach lechzen.«
    »Hätte ich an seiner Stelle auch gesagt. Außerdem ist die Abbeiz-Ära kalter Kaffee, Herr Hase, falls Ihnen das noch nicht aufgefallen ist. Der Zug ist abgefahren«, war Frau Hases niederschmetternder Kommentar.
    »… beziehungsweise auch unabgebeizt wunderhübsch aussehen«, sagte Herr Hase schnell. Bei Frau Hases Hobbys verlor er ständig den Überblick. Sie war eine Häsin kurzlebiger Spleens. »Ich für meinen Teil mag auch bemalte Möbel, deshalb bin ich da weniger enttäuscht. Also, Frau Hase, habe ich ungeachtet Ihrer schlechten Laune und so manch überzogener Ansprüche nicht das perfekte Häuschen für uns
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