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Herr der Daemmerung

Herr der Daemmerung

Titel: Herr der Daemmerung
Autoren: Lisa J. Smith
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nicht aufhören würde zu brüllen, bis er bekam, was er wollte.
    Und da war dieses Band direkt vor ihr. Es war stark, und Jez konnte spüren, dass das andere Ende irgendwo in Morgeads Herzen steckte und dass er versuchte, sie zu sich zurückzuziehen.
    In Ordnung. Vielleicht, wenn ich mich einfach festhalte ...
    Irgendwie tat sie es, und Stück um Stück zog es sie zurück. Und dann verblasste das goldene Licht, und sie befand sich in einem Körper, der schmerzte, und Morgead hielt sie im Arm und küsste sie und weinte gleichzeitig. Hinter ihm erklang Claires Stimme. »Sie atmet wieder! Sie atmet!«
    »Ich liebe dich, du dummer Mensch«, keuchte Morgead an Jez’ Wange. »Ich kann nicht ohne dich leben. Weißt du das denn nicht?«
    Jez flüsterte: »Habe ich dir schon gesagt, dass du mich niemals Jezebel nennen sollst?«
    Dann wurde sie ohnmächtig.
    ***
    »Zeit für ein schönes Bad«, sagte die Krankenschwester. »Und dann können wir einen Besucher empfangen.«
    Jez musterte sie mit schmalen Augen. Die Frau war freundlich, aber sie hatte eine Vorliebe für Schwammbäder, und sie gab immer so seltsam riechende Zutaten ins Wasser. Was tatsächlich nicht weiter überraschend war, schließlich war sie eine Hexe.
    »Überspringen wir das Bad«, erklärte Jez. »Lassen Sie den Besuch herein.«
    »Aber, aber«, sagte die Hexe, drohte Jez mit dem Finger und näherte sich ihr mit dem Schwamm.
    Jez seufzte. Als Wilde Macht beim Zirkel der Morgendämmerung sicheren Unterschlupf gefunden zu haben, bedeutete, dass sie so ziemlich alles haben konnte, was sie wollte - und dabei wie ein kleines Kind behandelt wurde. Vor allem von den Krankenschwestern, die sie hegten und pflegten und verwöhnten - und mit ihr sprachen, als sei sie ungefähr drei.
    Trotzdem war sie froh, es dem Zirkel überlassen zu können, sich um einige Dinge zu kümmern. Zum Beispiel darum, ihre Verwandten zu beschützen. Obwohl sie fast vollständig wieder gesund war - Dank ihrer starken Konstitution und jeder Menge Heilzauber der Hexen -, war sie dem noch nicht gewachsen. Onkel Bracken und die gesamte Familie Goddard brauchten ständigen Schutz, da Hunter Redfern und der Rat der Nachtwelt inzwischen zweifellos hinter ihnen her waren.
    Der Zirkel hatte einige Fachleute von der Ostküste kommen lassen, die sich darum kümmerten. Ausgerechnet eine rivalisierende Vampirjägerin namens Rashel Irgendwas. Dazu deren Seelengefährte, ein zum Zirkel der Morgendämmerung bekehrter Vampir namens Quinn.
    Zumindest beherrschten sie ihren Job. Sie hatten Jez’ Onkel ebenso wie den Rest der Gang aus San Francisco herausgeholt, einer Stadt, die für sie alle ziemlich gesundheitsgefährdend sein würde. Und das für lange Zeit.
    Morgead versuchte, die Gang dazu zu bewegen, sich zu ihrem eigenen Wohl dem Zirkel der Morgendämmerung anzuschließen, und er sagte, dass zumindest Raven ein gewisses Interesse zeige. Val und Thistle stellten sich stur, aber das war kaum überraschend. Wichtig war, dass sie überlebten.
    Pierce dagegen war einfach verschwunden. Niemand hatte eine Spur von ihm oder Lily oder den anderen gesehen, die Jez zusammen in die Luft gesprengt hatte. Anscheinend hatten sie sich wirklich einfach aufgelöst, und Jez konnte sich nicht dazu überwinden, das allzu schwer zu nehmen.
    »Alles erledigt!« Fröhlich zupfte die Krankenschwester Jez’ Pyjamaoberteil zurecht. Gerade recht- zeitig, denn in diesem Moment wurde ein dunkler Schopf durch die Tür gestreckt.
    »Was geht hier drin vor? Machst du dich fertig, um in die Oper zu gehen oder so was?«
    Jez sah Morgead mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Vielleicht. Willst du mir etwa sagen, dass ich das nicht könnte?«
    Er schnaubte und trat ein, während die Krankenschwester hinausging. »Ich würde es niemals wagen, dir das zu sagen. Du bist die Prinzessin, richtig? Du kannst alles.«
    »Richtig«, antwortete Jez mit tiefer Befriedigung. »Also, wie geht es Hugh und Claire?«
    »Claire geht es gut; sie passt wunderbar zu den Hexen hier. Ich denke, sie versucht gerade, sie zu überreden, eine Webseite einzurichten. Und Hugh ist einfach derselbe dumme Hugh wie immer. Er ist unterwegs, um Streifenhörnchen vor toxischen Abfällen zu retten oder irgend so etwas.«
    »Und was ist mit dem Kind?«
    »Das Kind«, antwortete Morgead, »entwickelt sich ganz wie erwartet. Der gesamte Zirkel ist völlig verrückt nach Iona; es heißt, sie sei eine der ältesten Alten Seelen, die je gefunden wurden - keine Ahnung. Wie auch
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