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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall
Autoren: David Moody
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hochgewachsenen Dreiunddreißigjährigen zu beobachten, während dieser zu einem ausgedehnten Bereich vor der linken Seite der Gebäude ging und die zusammengewürfelte Ansammlung von Eimern, Badewannen, Schubkarren und Planschbecken durchsah, die von der Gruppe dort zurückgelassen worden war, um Regenwasser zu sammeln. Er füllt einen Krug aus einem Blumentopf aus Kunststoff an und wanderte dann wieder zurück nach innen. Im ersten Augenblick war alles wieder unbewegt und ruhig.
    »Was ist Webb heute eigentlich genau zugestoßen?«, fragte Stokes und durchbrach damit die Stille.
    »Er ist eine Belastung«, sagte Hollis ruhig, während er sich über das metallene Geländer neigte.
    »Er ist ein verdammter Trottel«, murmelte Jas, der knapp hinter ihm stand. Stokes schob sich vorwärts und manövrierte seine ansehnliche Masse in dem begrenzten Raum des Balkons so umher, dass er sich nach unten beugen und ein weiteres Bier aufheben konnte. Er knickte den Dosenring um und hielt die Dose vor sich gestreckt, als kohlensäurehaltiger Bierschaum nach oben brodelte und über den Rand tröpfelte. Er schüttelte seine Hand trocken, nahm einen ausgiebigen Schluck und hastete dann wieder zu seinem ursprünglichen Standort neben Hollis zurück.
    »Er ist nur ein Kind, das ist alles«, sagte er und unterdrückte ein Rülpsen. »Er ist schon in Ordnung.«
    »Er muss lernen, sich selbst unter Kontrolle zu halten und nicht ablenken zu lassen«, seufzte Jas. »Wir müssen alle schlauer sein, wenn wir da draußen sind.« Er stampfte auf einer leeren Dose herum und drückte sie mit einem befriedigenden Knirschen flach, hob sie auf und bahnte sich zwischen beiden Männern hindurch einen Weg nach vorne. Er ließ das Handgelenk nach vorne schnellen und warf die Dose wie einen Frisbee nach draußen in die Dunkelheit. Das Mondlicht schimmerte auf der Dose und ermöglichte es ihm, ihren geschwungenen Pfad abwärts zu verfolgen. Sie klapperte gegen eine halb demolierte Wand am Fuß der Überreste des zweiten Wohnblocks, der sich ein wenig weiter unten am Hügel befand. Das scharfe und unerwartete Geräusch löste in den Rängen der Toten, die sich in der Nähe befanden, eine Welle neugieriger Bewegungen aus. Er bemerkte unter den dicht gedrängten Leichnamen, die sich auf der gegenüberliegenden Seite der aus Schutt und Autowracks bestehenden Mauer befanden, die von den Überlebenden errichtet worden war, um die Toten in Schach zu halten, plötzlich einen kurzzeitigen Anstieg des Unmuts und wilder Emsigkeit.
    »Wir müssen einfach vernünftig sein«, erwiderte Hollis. »Weiterhin tun, was wir tun, bis sie vollständig verrottet sind. Wir sind hier keine Gefangenen, also werden wir weiterhin nach draußen gehen und uns holen, was wir brauchen, wenn wir es brauchen. Wir haben hier das Sagen und diese Dinger werden nur dann zu uns gelangen, wenn wir das zulassen.«
    »Vielleicht sollten wir Webb das nächste Mal hierlassen«, schlug Jas vor. »Er bringt es fertig, dass irgendwer getötet wird.«
    »Er ist nun einmal ein wandelndes Pulverfass«, sagte Stokes. »Wir können ihn nicht einfach abschreiben, sondern müssen ihm eben zeigen, wie er sich unter Kontrolle halten kann.«
    »Ich habe auf den Straßen Leichen gesehen, die sich besser unter Kontrolle hatten als er«, knurrte Jas, als er auf eine weitere leere Dose stampfte.
    »Mach darüber keine Scherze«, sagte Hollis rasch und neigte sich zu einer Seite, als die zweite zerdrückte Dose an seinem Ohr vorbeischoss. »Hast du heute den einen da gesehen?«
    »Welchen?«
    »Den mit dem Ast.«
    »Worüber redet ihr?«, fragte Stokes, der verwirrt war. Hollis erklärte es ihm.
    »Es geschah, kurz nachdem wir den ersten Laster angefüllt hatten. Einer von ihnen marschierte mitten aus der Ansammlung heraus und schleppte einen verdammten halben Baum hinter sich her.«
    »Dürfte sich drin verfangen haben«, meinte Jas, der nur halb interessiert zu sein schien.
    »Das habe ich auch gedacht«, fuhr Hollis fort, »doch ich habe ihn beobachtet und ...«
    »Und was?«
    Hollis hielt inne, da er sich nicht gänzlich sicher war, was er tatsächlich sagen wollte.
    »Und ich könnte darauf schwören, dass er versucht hat, ihn aufzuheben und zu benutzen.«
    »Wofür benutzen?«
    »Keine Ahnung ... als Waffe, nehme ich an«, erwiderte er und zuckte die Achseln. »Vielleicht wollte er uns damit angreifen.«
    »Du machst dir Sorgen darüber, dass dich ein totes Arschloch, das einen Ast dabei hat, angreifen
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