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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall
Autoren: David Moody
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Horde fahren würden, um nach ihm Ausschau zu halten. Er hörte auf, den Baseballschläger als Waffe zu benutzen, und stieß ihn stattdessen als Signal über den Kopf in die Luft.
    »Hier drüben!«, schrie er aus Leibeskräften, als er beklommen durch die faulende Versammlung stürzte und sich an ihnen vorbeikämpfte, als wäre er ein einsamer Reisender, der versuchte, in einen Zug hineinzukommen, aus dem gerade jeder andere ausgestiegen war. Der Lastwagen und das Motorrad hielten an.
    »Wir sehen dich!«, brüllte ihm Hollis mit seiner unverwechselbaren Stimme zu. »Jetzt nimm deinen verdammten Kopf runter und komm hierher!«
    Webb wusste, was als Nächstes geschehen würde. Sie hatten dergleichen schon etliche Male zuvor tun müssen. Er ließ sich zu Boden fallen und begann hektisch auf seinen Armen und Knien davonzukrabbeln, während er sich zwischen zahllosen stampfenden, verrottenden Beinpaaren umherwand. Plötzlich war Geschwindigkeit wichtiger denn je zuvor. Er musste so nahe wie möglich an die anderen herankommen, bevor ...
    Eine sengende Explosion aus Licht und Hitze fraß sich nur wenige Meter hinter ihm durch die Horde. Er gestattete sich ein paar sehr kurze Blicke zurück, bewegte sich jedoch weiterhin vorwärts und bahnte sich den Weg durch die Massen toter Beine, während er den Schmerz in seinen Knien und Handgelenken ignorierte. Rings um ihn herum begannen sich die Leichen in dem Bereich zu sammeln, in den Hollis soeben eine plumpe, jedoch sehr effektive Benzinbombe geschleudert hatte. Sie wurden durch das tanzende Licht und die flackernden Flammen angezogen. Diese dämlichen Dinger gingen näher an das Epizentrum der Explosion heran und viele von ihnen bemerkten gar nicht, dass sie nun selbst ebenfalls zu schwelen und brennen begannen. Die Horde dünnte sich letztendlich so weit aus, dass es Webb riskieren konnte, aufzustehen und wieder zu rennen. Er konnte den Lastwagen und das Motorrad hinter den ausgeschlachteten Überresten eines ausgebrannten Reisebusses warten sehen, der in einem solchen Winkel abgestellt war, dass er die Toten davon abhielt, zu nahe an sie heranzukommen. Er drängte sich an den letzten paar schwerfälligen Gestalten vorbei und schlüpfte dann durch den schmalen Spalt zwischen der Flanke des Busses und der Vorderseite des Lastwagens. Hollis warf zwei weitere Bomben geradewegs über seinen Kopf und beobachtete, wie sie tief in der madenbefallenen Meute landeten.
    »Lasst uns hier verschwinden«, seufzte Jas, der Motorradfahrer, erschöpft, als er wieder in den Sattel seiner Maschine kletterte. Webb bewegte sich in seine Richtung.
    »Hau ab«, spie Jas, »so kommst du hier sicher nicht rauf. Sieh dir mal an, in welchem Zustand du bist. Du bist mit allem möglichen Scheiß beschmiert.«
    Webb blickte auf seine mit Blut und Absonderungen verschmierte Lederkluft hinunter. Sekrete tröpfelten auf den Boden unter ihm hinunter. Während sein Gesicht zu einer Grimasse verzerrt war, bückte er sich und las ein Stück Kopfhaut, vollständig mit einem Büschel strähniger brauner Haare, aus einer am oberen Ende des Stiefels liegenden Falte in seiner Hose auf. Er schleuderte es voller Abscheu auf die Straße hinaus.
    »Hier rein kommst du auch nicht«, schnappte Hollis und sah ihn von oben bis unten an. »Halt dich hinten am Laster fest.«
    Webb, der zu müde war, um sich zu streiten, hob seinen treuen Baseballschläger vom Straßenrand auf, an dem er ihn fallen gelassen hatte und kletterte dann erschöpft auf die Trittplatte an der hinteren Seite des Fahrzeugs. Jas hielt neben ihm an und rief über das Dröhnen der Maschine.
    »Und wenn wir zurückkommen, sorgst du dafür, dass du dich abspülst, bevor du einen Schritt nach drinnen machst. Ich hab keine Lust dazu, die ganze Nacht hindurch in deinen Dreck zu steigen, in Ordnung?«
    Webb gab keine Antwort; es interessierte ihn nicht, was Jas oder einer der anderen zu sagen hatte. Als sie sich in Bewegung setzten, verstärkte er den Griff um die Dachstreben des Lasters, blickte über die Schulter zurück und beobachtete, wie der Rauch aus der brennenden Horde aufstieg.

2
    Webb stürmte frierend, müde und wütend in den dritten Stock und hielt geradewegs auf die Gemeinschaftswohnung zu, in der die meisten Mitglieder der kleinen Gruppe einen großen Teil ihrer Zeit verbrachten. Er stürzte in das Wohnzimmer und wäre beinahe über Anita gestolpert, die schlafend am Boden lag.
    »Du hast mich zurückgelassen«, brüllte er, als er sie
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