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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall
Autoren: David Moody
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Waffe vor sich wie einen Rammbock ausgestreckt, während er das abgerundete Ende dazu benutzte, um noch mehr von ihnen aus dem Weg zu schmettern. Durch eine Lücke, die sich plötzlich in der Horde auftat, wurde es ihm möglich, für einen Augenblick etwas langsamer zu werden und sich zurechtzufinden. Er rannte zwar von der Tankstelle weg, hielt jedoch auf die Stadt zu, doch er musste sich in die entgegengesetzte Richtung bewegen. Er entschied rasch und beklommen, dass er der Krümmung der Hauptstraße folgen und auf diesem Weg versuchen konnte, die Wohnungen zu erreichen.
    Die abscheuerregenden Überreste eines Polizeihelfers, der seit achtundvierzig Tagen tot war, warfen sich wütend auf ihn. Er war noch immer mit den zerlumpten Fetzen seiner schwarzen Uniform bekleidet und bewegte sich jäh mit einer unerwarteten Schnelligkeit und Wildheit. Webb hatte unlängst immer mehr von ihnen gesehen, die sich so rasch bewegten, und es gefiel ihm nicht. Die Schnelleren unter ihnen erschreckten ihn zu Tode, obgleich er dies vor keinem der anderen zugegeben hätte. Er konnte nicht begreifen, wie etwas, das seit Wochen tot war, wieder stärker werden konnte. Für den Bruchteil einer Sekunde blickte er in das, was von dem abscheulich zersetzten Gesicht des Polizeihelfers übrig geblieben war, bevor er den Baseballschläger wieder herumschwang und die Spitzen von zwei der sechs Zoll langen Nägel tief in die Seite des Schädels bohrte.
    Sie steckten fest.
    Verdammt! Er hatte den Körper mit solcher Wucht getroffen, dass er den Schläger nicht mehr herausbekam. Die scharfen Metallspitzen waren fest im Knochen eingekeilt. Er zerrte fest daran, doch es gelang ihm lediglich, den demolierten Körper zu Boden zu reißen. Er lag, sich hin- und herwindend, zu seinen Füßen, während ihm immer mehr der widerlichen Schemen dicht auf den Fersen waren. Er konnte ihre Finger auf seinem Rücken fühlen, wie sie ihn kratzten und an ihm rupften. Ein weiterer abrupter Ruck, als er versuchte, die Nägel aus dem Schädel des Leichnams zu ziehen. Sie steckten immer noch fest. Bleib ruhig, dachte er bei sich, während er krampfhaft damit kämpfen musste, nicht in Panik zu geraten. Sie sind tot. Ich bin am Leben. Ich schaffe das ...
    Webb stampfte mit seinem Stiefel auf den Nacken des sich windenden Scheusals. Der tote Polizeihelfer, der nun flach auf dem Rücken lag und wild mit Armen und Beinen um sich schlug, starrte ihn aus einem einzelnen dunklen Auge zornig an; das andere war durch die Wucht, die im Schlag mit dem Baseballschläger gelegen hatte, aus seiner Höhle gestochen worden. Webb begann, den Griff des Schlägers zwischen den Händen zu drehen, während er den Druck auf den Leichnam unter ihm aufrechterhielt. Er bewegte sich mit krampfhafter, verängstigter Geschwindigkeit, als die anderen Leichen gegen ihn drückten und drehte den Schläger mit dem verzweifelten Versuch, den Kopf abzutrennen, nach vor und zurück, von Seite zu Seite und ringsherum. Längst abgestorbenes Fleisch, Muskeln und Knorpelgewebe begannen zu reißen, während brüchiger Knochen umknickte und zerbrach. Zu guter Letzt lag die Leiche still da und er stampfte so lange wütend auf ihren Hals ein, bis die letzten paar der störenden Sehnen, die den Rumpf noch verbanden, nachgaben. Er nahm einen tiefen Atemzug der schmutzigen, keimgefüllten Luft, hob den Schläger, auf dem immer noch der Kopf steckte, und schwang damit vor sich aus, während er weiterrannte.
    Als er sich einen Weg durch den undurchdringlichen Wald aus Kadavern bahnte, zwang sich Webb dazu, in Bewegung zu bleiben. Er hatte zufällig, während sie vor weniger als einer Stunde auf dem Weg zur Tankstelle gewesen waren, eine Unterhaltung zwischen Hollis und Lorna aufgeschnappt. So sehr ihm Hollis auch auf die Nerven ging, so wusste er doch, dass er Recht gehabt hatte und seine Worte geisterten ihm nun im Kopf umher. Wenn du umzingelt bist, hatte er erklärt, tu alles andere, außer anzuhalten. Bleib stehen, und in Sekunden hast du Hunderte von ihnen an dir dran. Bleib in Bewegung, und sie können nicht näher an dich heran. Du hast Schnelligkeit, Kraft und Kontrolle auf deiner Seite und du kannst weg sein, bevor sie überhaupt erkannt haben, dass du da bist. Während die Panik wieder in ihm nach oben kroch, versuchte Webb herauszufinden, wie er es schaffen sollte, in Bewegung zu bleiben, wenn plötzlich alles, was er vor sich sehen konnte, eine Ziegelsteinmauer war.
    Er änderte die Richtung und ließ sich
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