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PR 2690 – Der fünfte Akt

PR 2690 – Der fünfte Akt

Titel: PR 2690 – Der fünfte Akt
Autoren: Marc A. Herren
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Prolog
     
    Perry Rhodan fühlte das Zittern des kleinen Körpers, den er in den Armen hielt. Guckys Ärmchen hatten sich Hilfe suchend um Rhodans linken Oberarm geschlungen.
    Still standen die beiden Freunde aus uralter Zeit in der Kristallgrotte, ein Moment des Innehaltens, des Verschnaufens.
    Über die Jahrtausende hinweg hatten sie viele Situationen erlebt, in denen es nicht darauf ankam, erklärende und tröstende Worte auszutauschen. Die bloße Anwesenheit und Nähe, ein verstehender Blick reichten vollkommen aus.
    Vor Rhodans Füßen, eingeflochten in Hyperkristalladern, lagen ihre beiden Begleiter. Sie befanden sich weiterhin inmitten des Kampfes zweier Superintelligenzen.
    Besorgt blickte Rhodan in ihre Gesichter. Sie sahen aus, als schliefen sie. Dabei waren ihre Geister äußerst aktiv. Die Stränge, die sich um die Körper von Alaska Saedelaere und Nemo Partijan wanden, pulsierten in unregelmäßiger Folge, schufen die Verbindung zu der Sphäre, in der die Avatare agierten.
    Die beiden waren eingewoben in eine gigantische, dicht vernetzte Geschichte. Der Kampf QIN SHIS gegen TANEDRAR spielte sich zugleich real und virtuell ab.
    In ganz Escalian wüteten die Schiffe von QIN SHIS Flotte wie eine Horde wilder Büffel. Bei Pean, der Heimat von TANEDRARS Paten, befand sich die Sphäre, in der sich die Avatare in einer verfremdeten Umgebung der Bedrohung QIN SHIS stellten.
    So ist es, dachte Rhodan. Wenn wir an Geschichten denken, sind dies immer chronologische Abfolgen von Ereignissen. Ein Schachspiel, Zug um Zug. Dabei spielt sich immer alles gleichzeitig ab.
    Rhodan selbst war dabei gewesen.
    Wie die Peaner angekündigt hatten, hatten sie je einen Avatar von ihm und den anderen drei Galaktikern erschaffen, um den einzelnen Entitäten, die zusammen TANEDRAR ergaben, beizustehen. Rhodan und Gucky waren bereits gescheitert. Sie hatten es weder geschafft, QIN SHI in Bedrängnis zu bringen, noch die einzelnen Bestandteile TANEDRARS zu schützen.
    Besorgt beobachtete Rhodan, wie sich Nemo Partijans Körper unstet bewegte, als wäre er in einem gewaltigen Albtraum gefangen, aus dem es ihm nicht gelang, sich zu befreien.
    Vielleicht ist es auch genau das, dachte Rhodan, ein Albtraum.
    Nemo Partijan kämpfte in diesem Augenblick nicht nur an der Seite von Avataren der beiden übrig gebliebenen Superintelligenzen gegen ein geistiges Überwesen, er kämpfte auch um sein eigenes Leben.
    Sein Körper hatte in den Kavernen Peans dank des starken Hyperkristallvorkommens so viel fünfdimensionale Strahlung abbekommen, dass er die nächsten Stunden nicht überleben würde.
    Was bedeutete dies für seinen Geist? War er noch stark genug, um sich den Aufgaben zu stellen, denen sein Avatar begegnen würde?
    Die vier, die eins sind, sind nur noch zwei, dachte Rhodan. TAFALLA ist fort, NETBURA ist tot oder assimiliert oder ... Es liegt jetzt bei Nemo Partijan und Alaska Saedelaere zu verhindern, dass sich QIN SHI auch noch die restlichen zwei Entitäten einverleibt.

1.
    Phase 3: Nemo Partijan
     
    HOFNARR: »Ihr kennt die weit entfernte Provinz von TRYCLAU-3? Tod, Vernichtung und Zerstörung haben die erbitterten Feinde der Hohen Mächte dort angerichtet.«
    KANZLER: »Es gab einen Krieg, na und?«
    HOFNARR: »Na und? Die dortigen Völker wurden angegriffen, gerade weil sie den Hohen Mächten dienten! Ihre Verbündeten versuchten ihnen beizustehen – mit dem Resultat, dass alle daran zugrunde gegangen sind!«
    KANZLER: »Ein tragisches Schicksal ...«
    HOFNARR: »Ihr irrt, Kanzler! Es ist nicht ein tragisches Schicksal, sondern das tragische Schicksal ... das früher oder später alle Völker treffen wird, die voller Irrglauben den Hohen Mächten helfen wollen!«
    KANZLER: »Krieg gehört zum Kosmos wie der Frieden.«
    HOFNARR: »Ein trauriger Allgemeinplatz, den Ihr da bemüht! Wollt Ihr die Gesichter der Sterbenden sehen? Wollt Ihr ihre Todesschreie hören? Wollt Ihr einen Blick auf die zerstörten Welten werfen, eingehüllt in Rauch- und Aschewolken, bar jeglichen Lebens? Wagt Ihr den Blick in die Bilderkugel?«
    KANZLER: »Ich brauche die Bilder nicht zu sehen. Ich kenne sie bereits.«
    HOFNARR: »Habe ich es doch gedacht! Ihr wollt das Reich der Harmonie mit offenen Augen und wehenden Fahnen in den Untergang steuern! Da bin ich ja einmal gespannt, was der gute König zu den Bildern in der Kugel sagt!«
    KANZLER: »Der König hat kein Interesse daran, deine Bilderkugel zu sehen, Narr. Wirf sie in den See, sie richtet nur
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